There’s a thought

The laws against incest are typical examples of gross intolerance. Most of us feel a sharp physical reaction – something like a shudder – at the idea of connections of this sort; and these reactions we are apt to mistake for profound ethical judgements.

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Erhört eure Gebete!

Zum 3. Advent

Wahrscheinlich muß man hin und wieder, vor allem die Jüngeren, daran erinnern, daß Weihnachten „was mit Jesus zu tun hat“. Wer dieser Jesus freilich war, liegt offenbar im Auge des Betrachters. Eine interessante – ich sage nicht: korrekte – Sicht auf diese Fundamentalgestalt hatten Hans Kirk und Henri Barbusse, die heute kaum noch jemand kennt – ihren Jesus-Interpretationen nebst eines Exkurs zur Frage des Zorns, sollen die nächsten adventalen Wochenenden gewidmet sein.

Allerorten wird Barbusse als der Autor von „Das Feuer“ erwähnt, vielleicht auch noch seine politische Tätigkeit – er war Kommunist und straffer Stalinist -, aber daß der ursächlich vom Symbolismus herkommende Autor sich ein Leben lang mit der Gestalt des Religionsgründers befaßte, ist weitgehend vergessen.

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Lehrstunde für Marxianer

(…) Um sowohl das Wesen der Beziehungen zwischen der türkischen Regierung und den geistlichen Gewalten der Türkei zu begreifen als auch die Schwierigkeiten, in die die erstere gegenwärtig verwickelt ist, wo es sich um das Protektorat über die christlichen Untertanen der Pforte handelt, um die Frage also, die den gegenwärtigen Wirren im Orient offenkundig zugrunde liegt, muß man einen Rückblick auf die frühere Geschichte und Entwicklung der Pforte werfen.

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Das Phänomen

Das Phänomen der Überschwemmungen ist nicht ein Phänomen, das mit der Versiegelung der Flächen und Begradigung der Flüsse zu uns gekommen ist, sondern das wir auch schon vorher hatten.

Das Phänomen der Giftspinnen ist nicht ein Phänomen, das mit den Bananenkisten  zu uns gekommen ist, sondern das wir auch schon vorher hatten.

Das Phänomen der organisierten Hauseinbrüche ist nicht ein Phänomen, das durch georgische, rumänische oder osteuropäische Banden zu uns gekommen ist, sondern das wir auch schon vorher hatten.

Das Phänomen des leckeren Speiseeises ist nicht ein Phänomen, das durch die italienischen Eismeister zu uns gekommen ist, sondern das wir auch schon vorher hatten.

Das Phänomen des islamistischen Terrorismus des IS ist nicht ein Phänomen, das durch die Flüchtlinge zu uns gekommen ist, sondern das wir auch schon vorher hatten. Angela Merkel am 17.8.2016

 

Segen und Frieden

Kein Märchen

Eines Tages trat eine Sünderin vor den  Propheten – möge Allah ihn segnen und ihm Frieden gewähren – und gestand, Ehebruch begangen zu haben und schwanger zu sein. Allahs Prophet – möge Allah ihn  segnen und ihm Frieden gewähren – sprach zu ihr: „Kehr um und komme nicht wieder, bevor du entbunden hast.“

Als die Frau entbunden hatte, trat sie erneut vor ihn. Allahs Prophet – möge Allah ihn segnen und ihm Frieden gewähren – sprach zu ihr: „Kehre um und komme nicht wieder, bevor du das Kind gestillt hast.“

Als die Frau das Kind gestillt hatte, trat sie erneut vor ihn. Allahs Prophet – möge Allah ihn segnen und ihm Frieden gewähren – sprach zu ihr: „Kehre um und komme nicht wieder, bevor du das Kind entwöhnt hast.“

Als die Frau das Kind entwöhnt hatte, trat sie erneut vor ihn. Allahs Prophet – möge Allah ihn segnen und ihm Frieden gewähren – sprach zu ihr: „Kehre um und vertraue das Kind jemandem an.“

Die Frau vertraute das Kind jemandem an und trat erneut vor ihn hin. Allahs Prophet – möge Allah ihn segnen und ihm Frieden gewähren – befahl, sie zu steinigen.

Nach: Malik Hadith, Muwatta 41.1.5.

Wohl dem …

Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein. –
Wohl dem, der jetzt noch Heimat hat!

Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts, ach! wie lange schon!
Was bist Du Narr
Vor Winters in die Welt entflohn?

Die Welt – ein Tor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends halt.

Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.

Flieg, Vogel, schnarr
Dein Lied im Wüstenvogel-Ton! –
Versteck, du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!

Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein. –
Weh dem, der keine Heimat hat!

Nietzsche

Weihnachtsgrüße auf Islamisch

Die Grimhøjmoschee im sozialen Brennpunkt Gjellerup in Aarhus wurde vor einigen Tagen schon einmal – ob ihrer Integrationsarbeit – auf dieser Seite gewürdigt. Die Jugendorganisation der Moschee gab nun auf ihrer Facebookseite mit mehr als 10 000 „Followern“ einen Verhaltenskodex zu Weihnachten kund. Ich stelle ihn in deutscher Übersetzung – die aufschlußreichen sprachlichen Eigenheiten erhaltend – ins Netz, um zum einen ein Lehrstück eines bestimmten Typs geistlichen Denkens aufzuzeigen, als auch dem deutschen Leser die Gelegenheit zu geben, im Kontakt mit muslimischen Mitbürgern aktiv integrativ tätig zu werden und der Gefahr zu entgehen, die religiösen Gefühle anderer zu verletzen. Vielleicht lohnt es sich auch, einen besonderen Blick auf die Herleitungslogik zu werfen.

Muslime JulSalam Aleikum Brüder und Schwestern!

Erneut haben die sogenannten Christen in diesem Jahr damit begonnen, das sogenannte Weihnachten zu feiern, wo sie Jesu Geburt feiern.
Weshalb ”sogenannte Christen”? Weil sie sich Christen nennen, aber sie folgen Jesus‘ Botschaft in keiner Weise – also wie können sie sich Christen nennen? Wenn ein Vegetarier damit beginnt, Buletten zu essen, würde man doch auch aufhören, ihn Vegetarier zu nennen … Wir Muslime lieben Jesus als einen hoch angesehenen Propheten, wie die anderen Propheten Gottes. Aber wir übertreten keine Grenzen und erhöhen weder ihn noch andere Propheten auf ein Niveau, das sich der Göttlichkeit nähert.

Es ist wichtig zu wissen, daß es für Muslime auf keinen Fall erlaubt ist, weder Weihnachten, Neujahr noch Geburtstag oder dergleichen zu feiern. Es ist wichtig, daß wir zu unseren Prinzipien stehen und uns von irgendwelchen Weihnachtsveranstaltungen fern halten. Das bedeutet auch, daß wir ihnen kein Frohes Fest wünschen, wie es leider so viele Muslime tun. Tatsächlich haben einige Ulama gesagt, daß man ungläubig wird, wenn man diesen Tag feiert und ihn zu etwas Besonderem macht.

Es ist einem Muslim nicht gestattet, nichtmuslimische Feiertage zu begehen, denn das bedeutet, sie nachzuahmen, wovor unser Prophet uns gewarnt hat. Er sagt: „Wer ein Volk imitiert, gehört zu ihnen“. (Abu Dawud 4031)

Ibn Qaiyim schreibt in seinem Buch, daß es Muslimen nicht gestattet ist, an nichtmuslimischen Feiertagen teilzunehmen und das haben alle vier Imame (Abu Hanifa, Malik, ash-Shafi’ee und Ahmed) in ihren Büchern deutlich gemacht. Al-Bayhaqi berichtet nach einer starken Überlieferung (Kette) von Umar bin al-Khattab, daß dieser sagte: ”Tretet nicht in die Kirchen der Nichtmuslime während ihrer Feste, denn Allahs Zorn gießt sich über sie aus“. Und er sagte auch: „Haltet euch fern von Allahs Feinden auf ihren Festen.“ Al-Bayhaqi berichtet ebenfalls mit einer guten Kette von Abd’Allah bin Umar, daß dieser sagte: „Wer durch nichtmuslimisches Land geht, wo man Nowroze (Neujahr) feiert und ihr Fest, und beim Feiern mittut und während der Feier stirbt, wird unter ihnen wieder auferstehen.“ (Ahkam ahl adh-dhimma 723/1)

Sheikh al-Islam ibn Taymiyyah schreibt, nachdem er geschrieben hatte, daß es nicht zulässig ist, an ihren Feierlichkeiten teilzunehmen, daß dieser Tag für die Muslime wie ein normaler Tag sein solle. Man soll es zu keinem besonderen Tag machen. Wenn man es tut, so herrscht zwischen den Gelehrten keine Uneinigkeit wegen ihrer Entscheidung. Einige Gelehrte sind allerdings so weit gegangen, zu sagen, daß derjenige, der es tut, ungläubig wird, denn das bedeutet, den kuffar– Ritualen Respekt zu zollen.

Das beweist, daß es einem Muslim nicht gestattet ist, nichtmuslimische Feste zu feiern. Das ist eine sehr ernste Angelegenheit, wenn man es tut. Darunter herrscht unter den Gelehrten Einigkeit.

Wer diese Feste feiert, begeht eine Ḥarām-Handlung, was sehr ernst ist. Es bedeutet die Anerkennung einer anderen Religion als der Islam. Die Betreffenden werden unter den Verlorenen sein, denn Allah sagt: „Wenn jemand eine andere Religion als den Islam wünscht, so wird er von ihm nicht angenommen werden und im Jenseitigen wird er einer der Verlorenen sein.“ [Ali-’Imran 3:85]

Allah hat zwei besondere Feste für die Muslime auserkoren und das sind ’Eid al-Fitr (Das Fest des Fastenbrechens) und al-Adha (Islamisches Opferfest). Diese Feste sollten die Muslime in größerem Maße genießen und feiern anstatt sich auf andere Feiertage zu konzentrieren, die nicht zum Islam gehören.

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Am gleichen Tag fragt Muhannad, was man den Deutschen zu Weihnachten wünschen könne. „Frohe Weihnacht“. Wir üben das gleich. Nur Hussain hat Probleme damit – er kennt das „Verbot“. Ich gehe auf ihn zu, nehme seine Hand und sage es … „Frohe Weihnacht“ kommt es zurück, schüchtern noch, aber erleichtert.