Daß Sándor Petőfi noch immer lebt, gelesen, gelernt, diskutiert wird, zeigt nicht zuletzt das neue Buch des deutsch-ungarischen Gelehrten Adorján Kovács, den die meisten Leser ganz sicher aus verschiedenen konservativen Periodika kennen. Zum 200. Geburtstag des bedeutendsten Dichters der Magyaren stellt Kovács uns den Poeten als einen Proteus vor und stellt sich keine geringere Aufgabe, als ihn aus der „unglücklichen Rezeptionstradition“ der Ungarn zu befreien. Für diese sei er „noch überwiegend der ,volkstümliche‘ oder Volks- oder Nationaldichter geblieben“, was eine Vereinfachung sei. Es gelte hingegen, Petőfi in die gesamte europäische Literatur einzuordnen[1]. Man darf gespannt sein – gut möglich, daß das Buch in Deutschland größere Resonanz erfahren würde als in Ungarn, so es denn übersetzt werden würde.

Heute vor 200 Jahren wurde Petőfi geboren. Der erste Januar mag verdächtig klingen, immerhin weiß man noch nicht mal gesichert, wo sein Geburtshaus steht, ob in Kiskőrös oder in Kiskunfélegyháza. Fast alles am Dichter ist umstritten, von der Geburt bis zu seinem Tod, nur an seiner Größe zweifelt niemand. Sein Heldentod beendete zwar sein junges Leben und verhinderte ein umfängliches Werk, war aber wohl auch Bedingung für seinen ewigen Ruhm.
Am 31. Juli 1849 fiel der Nationaldichter in der Schlacht von Segesvár.
Weiterlesen →
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …