Im Laufe der Jahre habe ich den Satz „Ich spreche Ungarisch“, meist von Deutschen ausgesprochen, einige Male gehört oder sogar in der Zeitung gelesen. Selbst die „Paprikantin“[1] behauptete nach einigen Monaten Praktikum, Ungarisch gesprochen zu haben. Was aber bedeutet das? Es gibt offenbar ganz unterschiedliche Vorstellungen. Weiterlesen
Didaktik
Die Welt nach Harry Potter
Ich traue meinen Ohren nicht – im ungarischen Oppositionsradio gibt’s ein langes Feature zu Harry Potter und seinen Verfilmungen. Das kann nur eines bedeuten: der Ungeist weht noch immer. Hier mein Bannspruch, ausgesprochen vor über 20 Jahren, hier auch schon mal präsentiert, aber noch immer gültig und offensichtlich notwendig.
Dekadenzgedöns
Der Drache hebt noch immer sein Haupt! Selbst in unseren Leitmedien darf seine Apologie gesungen werden.
Daher noch einmal der vernichtende Bannspruch!
Sloterdijk und die Berliner PC-Welt
Man braucht sich nur drei jüngere Ereignisse ins Gedächtnis rufen, um zu verstehen, warum die namhaftesten Denker sehr vorsichtig geworden sind:
Alain Finkielkraut: Ich kann die Nase nicht mehr herausstrecken
Roger Scruton: Anatomy of a modern hit job
Susanne Schröter: Die Kopftuchdiskussion gehört an die Universität
Geständnis und Aufklärung
Albert Wass: Die Landnahme der Ratten
Nun muß ich etwas gestehen – es handelte sich gestern nicht um eines meiner Märchen, der Text wurde von Albert Wass verfaßt. Daß ich diesem lange vergessenen und unterdrückten ungarischen Autor in Zukunft besondere Aufmerksamkeit widmen werde, hatte ich an anderer Stelle bekannt gegeben.
Die schrecklichen Kinder
Kaum je hat man begriffen, in welchem Maß die von allen Seiten in Dienst genommene „Zukunft“ eine Deponie für die Illusionsabfälle der überforderten Gegenwart darstellt. Peter Sloterdijk
Peter Sloterdijk hatte in seinem Buch „Die schrecklichen Kinder der Neuzeit“ einem weit zurückreichenden, nun aber allgegenwärtigen und wirkmächtigen Phänomen nachgesonnen, das unsere modernen Gesellschaften wie ein geheimer Code, eine noch unentdeckte DNA durchdringt: die Bastardisierung. Das ist – vereinfacht ausgedrückt – der Effekt, daß die Generationen nicht mehr durch Erfahrungs- und Erlebenskongruenz aneinander gebunden sind: die Eltern erkennen ihre Kinder nicht wieder, konkreter: sie erkennen sich selbst in ihren Kindern nicht mehr.
Lustige Geschichten andersrum
Immer wieder fragt man sich: wozu all das Neue, wenn es so viel, so unerschöpflich viel Altes und Bewährtes gibt. Schaut man sich im Geschäft die Kinderbuchregale an, kann einem oft seltsam ums Herz werden. Buntes, Grelles, Aggressives, Lautes, Modernes, Fortschrittliches buhlt um die Aufmerksamkeit.
Was tun? S e l b s t r e t t u n g!
… daß es gar keine Lösungen gibt. Dies bringt uns vielleicht noch einen Schritt weiter. Lösungen sind Tröstungen. (Caroline Sommerfeld)
Dieses Bedürfnis nach Abstraktion befriedigt nun just das zeitgleich erschienene Büchlein „Selbstrettung“ von Caroline Sommerfeld, das mich wirklich und wahrlich berührte. Umgekehrt könnten die weniger philosophisch angehauchten Leser hier Kontaktprobleme haben.
Erziehung kaputt
Hätte ich gewußt, wer an der Tür steht, ich wäre nicht öffnen gegangen. Dabei hätte man es an der Art des Klingelns bereits ahnen können.
Schnelle Lernerfolge
Nach einer kleineren Produktbestellung erhalte ich folgende Mail:
Die rechte Männerwelt
Joko und Klaas haben es mal wieder geschafft, das richtige Filmchen zur richtigen Zeit zum opportunen Thema im Fernsehen zu lancieren und medial die zu erwartenden Blumen geerntet. Ihr Beitrag über sexuelle Belästigung von Frauen leuchtet in eine kaum vorstellbare Welt hinein. Das sage ich als Mann, der sich vom Titel nicht repräsentiert fühlt – denn meine Welt ist diese „Männerwelt“ nicht, der ausgesprochene Verdacht gegen alle Männer ist eine Frechheit. Es ist auch weniger ein Männerding, wäre meine Vermutung, sondern eines der Moderne, des moralischen Verfalls gepaart mit neuer technischer Realität.
Vorurteile retten!
Ich hatte mich verkalkuliert – mit meiner Blase. Unmittelbar vor der Grenzkontrolle in Nickelsdorf drückt sie unangenehm im langen Stau. Man ist auch ein wenig aufgeregt, weiß ja nicht, was einen am Schlagbaum in diesen panischen Stunden erwartet. Also fahren wir an der Raststätte raus und parken unmittelbar hinter der Tankstelle.
Genau an dieser Stelle hatten wir schon einmal ein paar interessante Erlebnisse. Es weht ein genius loci über diesem Ort.
Multikulti im Sandkasten
„Nicht ‚Rassismus‘ ist ein ‚strukturelles Problem‘, sondern der ‚Multikulturalismus‘. ‚Rassismus‘ ist die Hypothese der Multikulturalisten, warum ihr Projekt nicht funktioniert.“ (Martin Lichtmesz)
Die alltäglichen Schwierigkeiten des Zusammenlebens in einer bunten, multikulturellen Gesellschaft kann man vielleicht am besten auf einem großstädtischen Kinderspielplatz erleben.
Grenzen der Freiheit
Georges Perec hatte bekanntlich einen Roman geschrieben, in dem er auf den Buchstaben „E“ komplett verzichtete – das hätte er mal auf Ungarisch probieren sollen – aber dazu später.
Gegneranalyse – Politik der Gabe
Frank Adloff: Politik der Gabe. Für ein anderes Zusammenleben.
Nur von wenigen wahrgenommen, hatte Peter Sloterdijk sein dreibändiges „Sphären“-Werk mit der Selbstunterstellung, „eine Universalgeschichte der Großzügigkeit“ geschrieben zu haben und sich dabei auf Marcel Mauss‘ Klassiker zur Gabe zu berufen, beendet. Wenig später verschaffte sich der Großdenker mit der These Gehör, es wäre besser, die Steuerpflicht zugunsten einer Steuergabe zu ersetzen und damit die thymotische Energie der Gebenden zu stärken. Sie erfuhr wenig ernsthafte Aufmerksamkeit und wurde schnell ins Kuriositätenkabinett des Denkens delegiert.
Ursache und Wirkung – ein Lehrstück
Wir wissen nicht, was wir tun
Vor zehn Jahren steckte ich eine fingerdicke, ein Meter lange Weidenrute in die Erde. Sie war Teil einer aus Naturmaterialien geflochtenen Begrenzung für einen kleinen Komposthaufen in unserem Garten. Schon wenige Wochen später hatte der dünne Stab kleine Sprossen ausgetrieben. Ich sah’s mit Lust. Denn Leben und leben lassen ist das Motto für den Garten. Mein Ziel: die Schaffung verschiedener kleiner Biotope für alles, was kreucht und fleucht und fliegt.
Ich liebe die Eine
Eine bildhübsche Frau heiratet einen reichen Mann. Wenn ich sage „bildhübsch“, dann muß man sich eine Frau wie Scarlett Johansson oder Brigitte Bardot vorstellen, eine Schönheit also, die jedes Männerherz höher schlagen läßt, von jenem geheimen Zauber, den man nicht erklären, dem man nur erliegen kann. Sie hätte jeden haben können, jeden!
Das „Nie“ in Nietzsche …
… und Niemeyer oder: Wie man Nietzsche nie lesen sollte! Ein Verriß von
Christian Niemeyers: „Nietzsche verstehen“
The Deep State of Mind
Eine ungarische Deutschlehrerin gibt mir die Hausaufgabe eines Schülers der achten Klasse zum Kontrollesen. Die Schüler sollten eine Phantasiegeschichte schreiben. Diese ging nun wie folgt.
Anleitung zum Überleben
13 Minuten Lebenszeit – Lehre fürs Leben
Text: Graf Alexis Tolstoi
Übersetzung: Unbekannt
Musik: Franz Liszt
Sprecher: Gert Westphal
Siehe auch: Faß mich nicht an!