Höcke der Leibhaftige

Am 11. April 2024 wird Fernsehgeschichte geschrieben werden. Zum ersten Mal wird es ein Mensch und Politiker wagen, auf offener Bühne, vor laufender Kamera und live mit dem Leibhaftigen zu sprechen.

Noch können Wetten angenommen werden, ob es zu diesem historischen Showdown überhaupt kommen wird – mein Geld liegt beim Rückzug kurz vor Ultimo. Weiterlesen

Was ist deutsche Kultur?

Eine Annäherung

Es ist sehr schwer, das in Kürze zu erklären! Es ist sogar unmöglich. Erstens, weil die Menge der Kulturbestandteile die Auffassungsgabe eines jeden Menschen übersteigt und zweitens, weil es auch einen Gefühlsaspekt, ganz und gar subjektiv – aber von Millionen im statistischen Durchschnitt und in diversen Schnittflächen geteilt – gibt, der sich der Mitteilung entzieht. Weiterlesen

„Remigration“ nach Martin Sellner

Rezension

Das heißeste Buch der Saison hatte selbstverständlich gnadenlose Vorfahrt auf dem Lektürefahrplan.

„Remigration“ faßt in aller Kürze – das darf bei der nachfolgenden Kritik nicht vergessen werden – Martin Sellners Vorstellungen dessen, was politisch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten durchzusetzen sei zusammen, will man die Identität des deutschen Volkes noch irgendwie wahren und damit überhaupt erst die Fortexistenz einer demokratisch organisierten Sozietät ermöglichen. Weiterlesen

Martin Sellner und die Vordiktatur

Credo dieser Seite war es stets – der Titel deutet darauf hin –, nur dann den Mund aufzumachen, wenn wenigstens ein kleiner Teilaspekt der Argumentation nicht „Mainstream“ ist, also von anderen bereits gesagt wurde oder ebensogut oder besser gesagt werden könnte. Jetzt verstoße ich dagegen. Weiterlesen

Die politischen Kannegießer

Hand aufs Herz: wer kennt den Begriff des „Kannegießers“ noch? Nicht der Beruf des Zinngießers ist gemeint, den die historisch Interessierten oder Besucher von Trödelmärkten vielleicht noch kennen, sondern seine metaphorische Bedeutung. Und unter denen, die ihn kennen: Wer weiß die Quelle?

Ich habe sie gerade gelesen, die Quelle. Der Begriff stammt von dem dänisch-norwegischen Dramatiker und Klassiker Ludvig Holberg (1684 – 1754). Sein zweites und populärstes Stück trug den Titel „Den Politiske Kandestøber“ (1722). Weiterlesen

Das 33er-Gefühl

Was vielen Menschen scheinbar zu schaffen macht, ist das Gefühl der Ohnmacht. Man sieht das Falsche, man ist umringt von ihm, man begreift auch, daß es zunehmen wird, falscher wird, immer mehr Menschen im Umkreis einsaugen wird – und kann doch nichts tun. Man kann es nicht abwenden.

Die Bewegung, deren Teil wir sind und gegen die wir uns wehren, ist zu mächtig, zu stark, zu schnell. Weiterlesen

Schluß mit lustig!

Nancy Faesers neuerlicher Vorstoß, mit einem Maßnahmeplan gegen „Rechtsextremismus“ vorzugehen, stellt erneut eine Zäsur dar. Einmal mehr hat Martin Lichtmesz in messerscharfer Analyse Wesentliches zusammengetragen – hier gibt es nur ein paar Ergänzungen. Weiterlesen

Wie haßt man Deutschland richtig?

Alice Weidel hatte in ihrer fulminanten Bundestagsrede der Bundesregierung als Konklusion vorgeworfen, daß diese Deutschland hasse. Dies sei der tiefere Grund, weshalb die Ampel mit ihrer Politik Deutschland zugrunde richte.

Im rechten Medienspektrum wurde die Rede allgemein positiv aufgenommen: Es sei an der Zeit gewesen, den politischen Versagern endlich einmal die Leviten zu lesen, auch in diesem Ton.

Die linke Presse hingegen gibt sich als empört und dreht den Spieß um: Weiterlesen

Absurdität als Staatsräson

Kein Tag vergeht ohne die zunehmende Gewißheit, in Deutschland im Irrenhaus zu leben. Drei Beispiele – eine bescheidene Auswahl – des heutigen Tages.

Da wird der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (2012-2018), der Vorgänger des jetzigen Präsidenten, von selbigem Verfassungsschutz beobachtet, und zwar unter dem Verdacht des „Rechtsextremismus“. Parallelen zu stalinistischen Säuberungen sind überwältigend Weiterlesen

Auf der Anti-Rechts-Demo

1000 Leute hatten die Veranstalter angekündigt, 1000 Leute kamen auch, vielleicht auch 1800. Ich war einer unter ihnen, wollte mir ein Bild machen, die Stimmung aufsaugen, die Gesichter sehen, die Plakate, wollte begreifen: Wer geht dorthin und warum?

Die Rede vom „ideologisch gefestigten“ Publikum, von gestellten Demonstrationen, von Schafherden oder gar der Vergleich mit Fackelaufmärschen aus dunklen Zeiten wird von der Evidenz nicht gedeckt und ist auch strategisch wenig hilfreich. Ich sehe zahlreiche mir bekannte Menschen, Nachbarn etwa. Es wäre vielleicht besser, dieses Wissen nicht zu haben, wer auf welcher Seite steht. Weiterlesen

Faeser muß weg! Aber das reicht nicht!

Wer es noch immer nicht glaubt, daß unsere politischen Eliten dem Land, dem sie verpflichtet sind – Deutschland – aktiv, bewußt und planvoll schaden, ja es in der bisherigen Form abschaffen wollen, der sollte sich Nancy Faesers – ihres Zeichens Innenministerin und Möchtegern-Ministerpräsidentin des Landes Hessen – neueste Blitzidee langsam auf der Zunge zergehen lassen. Weiterlesen

Von Wühltischen und Fundgruben

Drei, viermal die Woche schaue ich am Wühltisch vorbei. In der Markthalle kann man dort gebrauchte Bücher ablegen oder mitnehmen. Dieser Tätigkeit fröne ich seit Jahrzehnten, und zwar in verschiedenen Ländern, zuerst wohl in England – dort waren es vor allem die Charity Shops, die man an jeder Ecke findet, und die Boot Sales –, aber auch bei meinen seltenen Aufenthalten in Dänemark, wo man ebenfalls in Zweitverwertungsläden, hauptsächlich aber auf privaten Trödelmärkten, wahre Schnäppchen machen kann. Dann selbstredend auch in Deutschland, wo sich die ausgedienten Telefonzellen als Büchersammelstellen bewährt haben, und nun also in Ungarn. Weiterlesen

Maaßen und die trotzkistische Verschwörung

Daß Hans-Georg Maaßen, ehemaliger Chef des Verfassungsschutzes, nun selbst in den Fokus seines früheren Arbeitgebers gerät, sollte uns alle stutzig machen. Nicht wegen irgendwelcher Sympathien für seine Arbeit oder seine politischen Positionen, sondern als historische Parallele. Weiterlesen

Eine Schöpfungsgeschichte

Seinem Schelmenroman „Dreizehn Apfelbäume“ (Tizenhárom almafa) stellte Albert Wass eine kleine ironische Schöpfungsgeschichte der Székler voran. Da sie auch für den deutschen Leser von besonderem Interesse ist, wird sie hier in Erstübersetzung präsentiert:

Man muß wissen, daß Gott der Herr, als er die Angelegenheiten der Nationen und Länder auf der Erde regelte, Siebenbürgen geschickt vergaß. Seither ist es Gewohnheit geblieben, daß man es vergißt, wann immer sich die Gelegenheit ergibt. Weiterlesen

Die Angst-Pyramide

Was geht vor sich, wenn Redakteure sich etwa plötzlich weigern, eine Besprechung des grandiosen Romans „Gebt mir meine Berge zurück!“ von Albert Wass zu veröffentlichen, weil es beim „falschen“ Verlag erschienen ist? Diesen Gedanken- und Werdegang zu verfolgen, ist wichtig, um zu erfassen, wo wir stehen. Eine mögliche Formel wäre: im Reich des Kafkaesken. Weiterlesen

Hakenkreuz und Neue Rechte

Gerade durch den skandalösen Entscheid des Verfassungsschutzes, drei politische Opponenten als „gesichert rechtsextrem“ zu kennzeichnen und damit sicherheitsdienstliche Maßnahmen wie Abhören und Infiltrieren juristisch abzusichern, liegt eine ganze Palette an Themen und Fragen auf dem Tisch – man muß sie nur aufnehmen. Weiterlesen

If one is a woman

Mitten in der Lektüre von Virginia Woolfs grandiosem Traktat „A room of one’s own” stolpere ich plötzlich über einen Satz: „Again if one is a woman one is often surprised by a sudden splitting off of consciousness …” Der Satz geht weiter, der Gedanke wird fortentwickelt und sie stellt sich die Frage, ob es nicht auch zwei Geschlechter „in the mind“ gibt, da nun mal die „two sexes in the body“ existieren … aber all das lassen wir jetzt beiseite. Mir kam die Frage in den Sinn, wie man obige Sentenz ins Deutsche übertragen könnte, ohne dabei die neuerlich aufoktroyierten Sprachregeln zu verletzen. Der Text wurde tatsächlich mehrfach übersetzt, zuletzt im Jahr 2022, er stellt schließlich einen Schlüsseltext des modernen Feminismus dar. Wie die Übersetzer das gelöst haben, weiß ich nicht, ich frage mich, wie sie es übersetzt haben könnten. Weiterlesen