1984 ist schon lange Realität!

Wir haben nicht nur Big Brother (VS, Video-Überwachungen, GPS-Tracker, Onlinewerbung qua Kaufverhalten, Denunziationsportale etc.) Neusprech (gendern), Haßwochen (Haß gegen „rechts“ in Permanenz), Gedankenverbrechen („Die Sabotage des Meinungsbildungsprozesses muß unter Strafe gestellt werden“), Unpersonen (vom Dialog Ausgestoßene, Verteufelte, unsichtbar Gemachte), Zwiedenk („Haß ist keine Meinung“, „Wir brauchen mehr Migration, um unser Land besser zu machen“), sondern wir haben auch bereits die komplette Umwertung aller Werte und Begriffe: Krieg ist Frieden!; auf Strack-Zimmermannisch: Der Krieg muß intensiviert werden, um Frieden zu schaffen. Und Robert Habeck schreibt das Nachwort zur Neuübersetzung des Klassikers.

Unser dystopisches Dasein wird einem bewußt, wenn man z.B. dieses Bild sieht.

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die schönsten Frauen in Alabama

Es sagt: dick ist dünn; häßlich ist schön; krank ist gesund, dysfunktional ist perfekt – zusammenfassend: Was immer galt, gilt nicht mehr – es gilt nun das Gegenteil.

Männer werden Frauen, Afghanen werden Fachkräfte, Messermorde werden Integrationsversagen, Firmenpleiten und Flucht ins Ausland werden Zukunftsinvestitionen, Sprechverbote verteidigen die offene Gesellschaft und die Meinungsvielfalt, … und was es dergleichen kognitive Dissonanzen noch gibt.

Dieses Bild spricht sie nonverbal aus. Eine Frau, die in ein Entzugsprogramm gehörte, wird als Vorbild gefeiert, statt des dringend benötigten Magenringes bekommt sie die Krone, statt das Abstruse aufzuzeigen, wird sie idolisiert, das Falsche wird richtig und nachahmenswert.

Die Jury – auch das gehört zu 1984 – hat schon gar keine andere Wahl mehr, als das Abseitigste ins Zentrum zu rücken, denn täte sie es nicht, würde sie unter dem Hammer des „Rassismus“-Vorwurfes zermalmt werden. Also ist sie „mutig“ und votiert freiwillig für das Alternativlose: Zwang ist Freiheit.

Wir haben es auch nicht mit einer Frage des Geschmacks zu tun; sie ist keine Rubens-Figur, sondern der reine Exzeß. Alle Urteilsfähigkeit, alle Geschichte, alle Erfahrung, alles rationale Denken muß an der Garderobe abgeben, wer das nicht mehr sehen kann. Es geht nicht um Ästhetik, es geht um Wahrheit – sie wollen den Wahrheitsbegriff zerstören.

Nichts gilt mehr, wenn die Kategorien keinen Bestand mehr haben. Anstatt an sich zu arbeiten – wie es die Weisheitslehren seit Jahrtausenden noch forderten und wie es selbst Foucault und Sloterdijk noch als Notwendigkeit nachwiesen – wird sie in ihrem falschen Bewußtsein noch bestärkt und in wenigen Jahren an ihren Kollateralleiden – Herzverfettung, Fettleber, Diabetes, Cholesterin, Arthrose – sterben oder gebrechlich sein. Wahrscheinlich kann sie schon jetzt, mit ihren 23 Jahren, nur noch als pharmakologisches Konstrukt überleben.

Allein das vorauszusetzende Sein-zum-Verschlingen, der Dauerfokus aufs große Fressen, die vier, fünf Burger am Stück und das Wegschütten von mehreren Litern Cola am Tag spricht allem Idealmenschlichen – was der Mensch sein sollte –, der Humanitas Hohn. Ein gescheitertes Leben, ein Versagen an sich selbst und aller Würde wird Ideal.

In der Zeit der „Konvergenz der Krisen“, die nach scharfen und belastbaren Kategorien schreit, zersetzen die Wokisten weiter alle Begrifflichkeit.

Und wer darauf aufmerksam macht, wer also noch wahrnimmt, was ist, der gilt dort ebenfalls als „Rassist“, „Nazi“, „Extremist“. In dieser Parallelwelt ist 1984 längst real.

Sie breitet sich rasend schnell aus wie das Nichts in Michael Endes „Unendliche Geschichte“. Wenn es gewinnt, dann ist es vorbei. Dieser Roman ist das Antidot zu Orwells beängstigender Dystopie. Wir müssen – wie Atréju/Bastian – wieder zu uns selbst finden, ergründen, wer wir sind, wir dürfen uns von solchen Apokalypsen, wie sie das Bild aussagt, nicht vereinnahmen lassen und müssen das Lieben und Lachen (darüber) wieder lernen. Wir müssen den geheimen Namen aussprechen – ohne Rücksicht auf Verluste beim Falschen, Häßlichen und Verkehrten.    

Ein Gedanke zu “1984 ist schon lange Realität!

  1. Zorn Dieter schreibt:

    Ja so ist es. Im Großen wie im Kleinen. Die Umwertung aller Werte (Nietzsche) ist in das fortgeschrittene Stadium eingetreten. Der Untergang des Abendlandes (Spengler) vollzieht sich in rasender Geschwindigkeit. Was ja nicht heißt, dass die Welt untergeht. Es endet nur eine Kulturepoche die von ihren antiken Anfängen zweitausend Jahre währte und in den letzten fünfhundert Jahren im Westen zu erstaunlichen technischen und auch politischen Errungenschaften führte. Letzere werden jetzt in rasender Eile rückabgewickelt. Die Verrücktheiten zeigen sich überall. Früher wurden die Kinder an die Welt angepasst, heute wird die Welt an die Kinder angepasst. Schon die Kleinsten lernen Unsinn und orwelschen Neusprech in den Kitas. Wer sagte gleich noch: „Wir brauchen die Lufthoheit über die Kinderbetten“? Nein, es war nicht Friedrich Engels. Die Saat der Achtundsechziger geht jetzt voll auf. Moderate Kräfte halten den Mund, auch im privaten Kreis. Auch zur Kindererziehung. Weil sonst nur noch Zoff und Streit wäre. Wie konnte es auch im Kleinen dazu kommen? Ich weiß es nicht. Nur ein Gedanke: Es ist vor allem das wohlstandssatte, verweichlichte Spätbürgertum, dessen Kinder völlig versagen, weil es ihnen noch zu gut geht. Mit dem Erbe im Rücken und noch gut bezahlten Jobs. Also doch nur eine Form der Dekadenz?

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