Für Menschen, die das differenzierte und ausgewälzte distinguierte Gespräch lieben und meist auch für notwendig erachten, ist Twitter ein Graus.
Offene Gesellschaft
2. Name und Globalisierung
Die Globalisierung scheint ein unaufhaltsamer Prozeß zu sein. Eines ihrer Sinnbilder ist die Entwicklung der Namensgebungen. Gerade eben machten die jeweils zehn häufigsten Namen bei Neugeborenen in Deutschland die Presserunde. Sie lauten: Hanna(h), Emma, Mia, Emilia, Sophia/Sofia, Lina, Clara/Klara, Ella, Mila, Marie sowie: Noah, Ben, Paul, Leon, Luis/Louis, Henry/Henri, Felix, Elias, Jonas und Finn und wurden von einer freundlichen Erklärwissenschaftlerin auch sogleich für uns richtig eingeordnet.
Das Linsengericht Wahlerfolg
Im Nachgang der dänischen Folketingswahl werden nun die subtileren Zusammenhänge sichtbar. Daß Frauen linker wählen als Männer etwa, daß sie statistisch gesehen die Migration weniger problematisch sehen, ist scheinbar ein Internationalismus.
Klopps Liverpool als Vorreiter
Spiele dieses Kalibers, wie das CL-Finale, enthalten immer wichtige Lehren, wie wir bereits letztes Jahr gesehen haben. Auch dieses ebenfalls denkwürdige Endspiel, wenn auch aus ganz anderen Gründen, verdient ein paar Zeilen.
Die mit dem ewigen Feuer spielen
Plötzlich wurde ich alt, steinalt. Ein Blick in den Spiegel, ein graues, fahles Gesicht, zerfurcht, überlebt, verbraucht.
Es waren Worte – was sonst? –, die mich ergrauen ließen, Worte eines Gleichaltrigen, der dennoch einer ganz anderen Generation, einer völlig anderen Welt zugehört.
Die Verbotskultur
Irgendwann werden wir uns wohl ein neues Auto zulegen müssen. Der 20 Jahre alte Golf fährt noch immer zuverlässig, jedoch unter gelegentlichem Stöhnen und Ächzen. Aber ein Auto, bei dem ich das Fenster nicht mehr eigenständig hoch und runter kurbeln kann, kommt für mich nicht in Frage.
Mit Rechten reden – Der blinde Fleck
In jüngster Zeit wird viel über „Mit Rechten reden“ geredet. Daß es sich dabei bis auf Weiteres – nur um Gerede handelt und in welche selbstgebauten Fallen die Redewilligen dabei treten, soll an einem typischen Beitrag dargestellt werden.
Humanismus und kein Ende?
Die Seele von Europa sei die Humanität, behauptete Angela Merkel kürzlich mit großem Pathos und konterte damit Orbáns Sachargument, daß die Grenzsicherung in Ungarn Europa rette und täglich vier- bis fünftausend Migranten abhielte. Zwei Welten treffen aufeinander. Aber selbst, wenn man sich dem Moralgerede verpflichtet fühlt – es hat keinen inneren Bestand. Gerade am Begriff Humanismus – die Ideologieform der „Humanität“ – läßt sich das aufzeigen. Ein Nachruf auf den Humanismus:
Die Angst vor dem Faschismus
In einem sehr lesens-, nachdenkens- und in vielerlei Hinsicht kritisierenswerten Interview sieht die „migrantische deutsche Denkerin“ und „Migrationsforscherin“ Naika Foroutan Deutschland auf dem Weg in eine „präfaschistische Phase“: „Europa rutscht gerade in eine Richtung, die keinen progressiven ,sinnstiftenden Endpunkt‘ mehr ansteuert wie Habermas mal den Treiber für gesellschaftliche Entwicklungen genannt hat: also den Blick auf gesellschaftliche Errungenschaften, die Sinn erzeugen und als Treiber der Entwicklung Gesellschaften nach vorne bringen. Wir befinden uns vielmehr in einer Phase der Destruktion.”
Grund genug, aus der marxistischen Theorie heraus noch einmal die alte Frage zu beantworten: Droht ein neuer Faschismus?
Mein erster Muslim
Zum ersten Mal hatte ich 2005 mit einem leibhaftigen Muslim zu tun. In Florenz.
Dort weilte ich zwei Monate lang. Wohnte in der Via S. Guiseppe, gleich gegenüber der weltberühmten Basilica di Santa Croce. Ein Traum, so schien es zu Beginn. Aber der Schleier fiel bald. Auf der großen Piazza di Santa Croce trafen sich jeden Abend hunderte Menschen und feierten in allen Sprachen der Welt und sangen und tranken … an Schlaf war nicht zu denken.
In 20 Jahren Bürgerkrieg
Deutsches Fernsehen schaue ich schon lange nicht mehr. Dafür sehe ich mich hin und wieder im Ausland um. Im norwegischen TV lief gerade (16.3.) eine informative Sendung zum Thema Schweden: Alles nur Meinung natürlich, aber eine, die man sich anhören sollte.
Alles muß weg!
Jacques Schuster trägt einen Namen, der wie für die Guillotine gemacht zu sein scheint. Man sollte vermuten, daß so ein Mensch besonders vorsichtig mit seinen Forderungen ist. Aber nein, in der „Welt am Sonntag“, dem konservativen (hahahaha) Blatt im rasanten Abwärtstrend posaunt er in übergroßen Lettern aus: „Weg mit Hindenburg und Thälmann!“
Ist Sterben noch modern?
I’m not planning to die. Ray Kurzweil
Schlägt man ein beliebiges Werk zur Spiel- oder Kulturgeschichte des Schachs auf, so wird man mit großer Wahrscheinlichkeit die Reiskornlegende finden; der Kundige kann sie schon nicht mehr hören, die Erzählung vom klugen Bauer/Wesir/Weisen/Zauberer, der den König/Sultan zu einer Schachpartie überredet/das Schachspiel erfand/einen Krieg damit abwendete und den Herrscher derart damit begeisterte, daß dieser ihm einen hohen Lohn versprach. Der Weise mimt den Bescheidenen und erbittet sich lediglich ein Reis/Weizenkorn auf dem ersten der 64 Felder, zwei auf dem zweiten, vier auf dem dritten, acht auf dem vierten und so fort, immer die jeweils doppelte Menge des vorherigen Feldes. Der Machthaber wird anfangs von der Genügsamkeit des Weisen überrascht, muß aber bald feststellen, daß alles Korn der Welt nicht genügte, dem Wunsch nachzukommen, und wird durch dieses kathartische Erlebnis geheilt und ein besserer Mensch.
Moderne Schauprozesse
Dieselbe Zeitgeistgemeinde, die in Verzückung gerät, sobald von kultureller Vielfalt die Rede ist, will wenig davon wissen, wenn Anderssein ihr Sosein irritiert. Im Herzen des Multikulturalismus wohnt ein kryptoimperialer Homogenisierungsdrang. (Wolfgang Engler)
Die #metoo–Kampagne und der Beschluß Schwedens, den Vergewaltigungsbegriff neu zu definieren – die beide zusammenhängen –, haben uns ausreichend mit Beispielen der Machtübernahme der Politischen Korrektheit versorgt. Die macht auch vor Prominenten nicht halt – im Gegenteil, sie sind zugleich Hauptakteure und Opfer der neuen Diktatur.
Jugendgewalt – einst und jetzt
Vor 20 Jahren hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, in einer Leipziger Straßenbahn von sechs Skinheads erbarmungslos zusammengeschlagen zu werden.
Die schwedische Katastrophe
Der schwedische Fernsehsender S4 deckte in seinem Programm „Kalla Fakta“ weitere Hintergründe der schwedischen Katastrophe auf. Schauen wir eine Minute schwedisches TV:
Nachruf auf den Humanismus
Es macht gewisse Schwierigkeiten, tradierte Ideale, scheinbar altbewährte Theorien, gewohnte Ansätze, anerkannte Begriffe und liebgewonnene Klassiker in Frage gestellt zu sehen. Aber es kann nicht Sinn und Zweck sein, sich derartiger Dinge immer wieder nur neu zu versichern, sie zu rekapitulieren, ohne dabei noch den offenen Blick auf Anderes zu haben. Weiterlesen
Das neue Frauenbild
Was in Ungarn sofort auffällt: es gibt keine ningelnden, nörgelnden, nervenden Kinder. Zumindest habe ich noch keines gesehen. In Deutschland jedoch genügen in der Regel fünf Minuten im Stadtzentrum oder einem Einkaufspalast, um gestressten Müttern, die ihre Kleinen anblaffen, und weinenden, schreienden, zappelnden Kindern zu begegnen.
Trump als Inkarnation
„Unglücklicherweise ist ‚postmodern‘ heute ein Passepartoutbegriff, mit dem man fast alles machen kann. Ich habe den Eindruck, daß ihn inzwischen jeder auf das anwendet, was ihm gerade gefällt.“ (Umberto Eco)
Die sogenannte philosophische Postmoderne investierte einen großen Teil ihrer Denkenergie darein, zu erklären, was sie selbst ist, was das Wort „postmodern“ eigentlich bedeuten soll. Ein kurzes Brainstorming, ein bißchen blättern in den alten Texten und ein erst flüchtiger Verdacht erhärtet sich. Sie ist nicht tot, die Postmoderne, sie ist gerade erst wieder auferstanden und hat sich reinkarniert.
Eine Frage der Cornflakes
Möglicherweise auch eine kleine lehrreiche Geschichte.