Viro-Logisches III

Das Corona-Virus hält uns in Atem, die Menge der Informationen, die Geschwindigkeit ihrer Veränderungen überfordert uns alle; selbst sogenannte Experten verlieren den Überblick, es geistern Zahlen und Theorien im Netz umher. Nachfolgend ein paar lose, freie Gedanken, allein aus dem fehleranfälligen Denken geboren und ohne jegliche Expertise.

Wie muß das Corona-Virus eigentlich auf jene Geister wirken, die an ein Gottesgericht glauben und die westliche Lebensform als Ausgeburt der Hölle begreifen? Das kann man anhand des Islamischen Staates studieren. Der rät nun – wie die Berlingske Tidende mitteilt – seinen Schläfern, den Westen zu verlassen, um das Virus nicht in den eigenen Reihen zu verbreiten. Wenn man allerdings schon infiziert sei, so ändere sich die heilige Pflicht, dann gilt es, so viele Ungläubige wie möglich anzustecken. Vielleicht läßt sich auch so die exorbitante Krankenrate in NRW erklären? In einem Nachrichtentelegramm an die eigenen Anhänger, wird das Virus als Strafe Gottes ausgegeben, denn der strafe jeden, wie er will und „Plagen“ würden ausschließlich auf Gottes Befehl hin ausgesandt. Wohl dem, der den richtigen Gott hat. Ist er infiziert, wird er zum Gotteskrieger, bleibt er verschont, hält der, der immer größer ist, seine schützende Hand darüber.

Die Nachricht, daß in Berlin hunderte Polizisten in Quarantäne seien, offenbart einen weiteren Haken der Misere. Was, wenn die Exekutive, wenn Militär und Polizei – in Deutschland ohnehin seit Jahren überfordert – signifikant an Schlagkraft einbüßen? Wir werden wohl bald nicht nur leere Straßen, sondern auch lodernde Straßenzüge zu sehen bekommen. Sobald man das Verschwinden der Staatsmacht bemerkt, werden andere, zuerst bereits vorhandene, später sich neu formierende Strukturen übernehmen. Man sollte ein Auge etwa auf die Pariser Banlieues, auf bestimmte Viertel Malmös, Londons oder auch Berlins werfen. Dort dürfte die Wahrscheinlichkeit am größten sein, daß volle Trolleys eilig durch Bruchglas geschoben werden. Wie schnell diese Seuche sich europaweit verbreiten würde, harrt der Realität.

In einer panikgenerierten Krise tut sich ein weiteres Paradox auf. Keine Nachricht wird auch eine Nachricht und eine Nachricht ist es sowieso. Das erste Exemplar durfte man nun bestaunen. Der Run auf die Banken beginnt. Verschweigt man ihn, heizt man die Angst an, thematisiert man ihn, ebenfalls.

Ich halte das Gefahrenszenario durch den Virus noch immer wesentlich für Hysterie, für einen Wahn ohne realen Grund. Die Hysterie hingegen ist durch und durch real. Sie ist – im Gegensatz zum Virus – geschichtsmächtig. Ein typischer Fall von: das gesellschaftliche Bewußtsein bestimmt das Sein.

Der nach wie vor hohe Anteil an sogenannten Promis unter den zu Isolierenden deutet auf einen Eigenschuldanteil hin: es trifft zuerst die „Anywheres“, die Globetrotter, die Entwurzelten, die Leute mit tausend Freunden. So wird der Virus zur Kritik einer Lebensform.

Wir alle wissen: die tatsächliche Zahl an Virus-Kranken muß weit höher liegen, als die offiziell ermittelte. Eine neue Studie aus China läßt die Wahrheit erahnen: 86% der frühzeitig Erkrankten wurden nicht als solche identifiziert. Das Licht: Nach den restriktiven Maßnahmen ab Ende Januar sank dieser Quotient.

Im Übrigen verweise ich für weitere Wegweisung auf die „Zeller Zeitung“!

20 Gedanken zu “Viro-Logisches III

  1. Michael B. schreibt:

    > Wodargs Argument, daß ein wesentlicher Teil der institutionellen Überlastungen just auf der Hysterie, der Angst und der Panik beruht, scheint mir schlüssig

    > „Business as usale“ ist die Situation in Italien, Spanien und wohl auch bald D ganz sicher nicht; die Frage ist, inwieweit die katastrophale Situation tatsächlich den Viren zu verdanken ist, oder ob nicht eher institutionelles Versagen eine wesentliche Rolle spielt

    Das kann ich nicht nachvollziehen. Keine Thesen zu Interpretationen von Zahlen aendert doch etwas den _realen_ Steigerungen zu beatmender Leute. Ich kenne nur die 10 Minuten des Herrn Wodarg auf YT. Er hat dort doch etliche weitere Logikfehler drin. Z.B. spricht er laengere Zeit ueber das schon jahrelange Vorkommen von Coronaviren (15%) unter anderen beobachteten Viren. Andererseits leitet er den ganzen Vortrag damit ein, dass die Chinesen etwas _Neues_ entdeckt hatten. Die Virenfamilie mag ja schon lange wirksam sein, dieses Mitglied ist es allerdings nicht und aeussert sich qualitativ schon ganz anders, wie ja an den Folgen doch relativ leicht zu sehen ist.

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    • @ Michael B.

      Die Leute stürmen zum einen aus Panik die Kliniken und überlasten sie damit. Jeder Husten wird nun zur Gefahr. Die klassische Hysterieforschung zeigt, daß Symptome auch imaginiert werden können, manchmal bis zum Tode; die Gesellschaft ist insgesamt hypochondrischer geworden; es ist allgemein bekannt, daß besonders alte Leute sich erst in den Krankenhäusern mit Viren oder Bakterien infizieren – kenne selber Fälle, wo ein Knochenbruch tödlich wurde …
      Zum anderen – ich hatte das irgendwo schon mal verlinkt – scheinen in Italien viele der Patienten erst in der Endphase einer Pneumonia zu kommen, lagen oft eine Woche „in Isolation“ zu Hause. Hätte man die Lungenentzündung frühzeitig behandelt, wäre das Atemgerät oftmals nicht nötig gewesen. Schließlich scheint in Italien die Pneumokokken-Schutzimpfung wenig populär zu sein. Man kann nur hoffen, daß unsere deutschen Rentner vorsorglicher waren. Auch die dramatische Überalterung der italienischen Gesellschaft dürfte eine Rolle spielen.

      Zusatz: Gerade gelesen:

      „Ältere Patienten mit Vorerkrankungen sind grundsätzlich anfälliger für Infektionskrankheiten, nicht speziell für das neue Coronavirus. Die 89-jährige Frau, die das erste deutsche Coronaopfer war, hätte ihre tödliche Lungenentzündung zum Beispiel auch durch Influenzaviren entwickeln können. Eine Lungenentzündung ist die häufigste Komplikation bei der saisonalen Grippe, die bei geschwächten Patienten in jedem Winter tausendfach tödlich endet.“

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      • Michael B. schreibt:

        @seidwalk

        > Italien

        Ich kann nur wiederholen – das mag alles sein, war aber die Jahre vorher dann ja nicht anders. Also entweder erklaeren Sie mir die Entstehung der vielen Lungenentzuendungen im fortgeschrittenen Stadium mit anderen Ursachen oder meine Argumentation bleibt genauso bestehen.

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        • @Michael B.

          Die Zahl der Lungenentzündungen nimmt in dem Grade zu, als es eine neue Lungenkrankheit gibt: Influenza + Superbucks etc + Corona. Die Überlastung der Kliniken ergibt sich aus: normale statistische Durchschnittsbelastung + Panikbelastung + falsche Selbstmedikation (Isolation) + Coronabelastung.
          Die Hypothese ist: ohne Hysterie wäre die Grundbelastung der Kliniken zwar höher als „normal“, aber deutlich geringer als jetzt. Sie würden besser funktionieren, stünden nicht vor dem „Kollaps“ (Panik! Selbstverstärkend).

          Noch mal: ich leugne nicht die erhöhte Gefahr für eine bestimmte Gruppe der Gesellschaft. In dieser Gruppe werden prozentual soundsoviel Menschen an den durch Corona verursachten Lungen- oder Herzproblemen sterben. Viele dieser Menschen – Stand jetzt – wären auch an den Folgen einer klassischen Influenza verstorben, hätten sie denn eine. Die Frage ist, ob die Gesamtgesellschaft dies zum Anlaß nehmen sollte, in Komplettstarre zu verharren und damit ihre eigene Lebensader abzudrücken. Die Folgen dieser Starre könnten weit katastrophaler sein, als die Folgen der Corona-Durchseuchung. Die medial erzeugte Panik läßt eine solche Abwägung aber gar nicht mehr zu.

          Zusatz: „Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagt: „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Luftbrücke für ganz Deutschland.“

          Macron: „Wir sind im Krieg

          Söder: „Notfalls auch Beschlagnahmungen

          RKI: „Im extremsten Fall“ könnten Einschränkungen zwei Jahre dauern“ usw.

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          • Michael B. schreibt:

            > Die Überlastung der Kliniken ergibt sich aus: normale statistische Durchschnittsbelastung + Panikbelastung + falsche Selbstmedikation (Isolation) + Coronabelastung.

            Dann nehmen wir einmal die beiden im Vergleich zur Vergangenheit einzig wesentlich veraendernden Groessen unter diesen Faktoren:

            > Panikbelastung + Coronabelastung

            Unter den am Tubus haengenden Leuten ist wohl mittlerweile keiner mehr, der es nicht braucht. Das heisst also, die Panikzulaeufe selbst sind schon ausgefiltert. Nach Ihrer Hypothese erzeugt dieser Vorgang als solches Reibungsverluste, was sicher so ist. Wenn aber letztlich die zur Verfuegung stehenden realen Ressourcen trotzdem voll belegt werden (das wird ja durch die genannten Umstaende nur verlangsamt), dann spielt das doch keine Rolle mehr . Es sind mehr schwere Faelle und diese ueberschreiten die Grenzen des real Verfuegbaren. Dabei spielt kein fehlgeleiteter LKW, an neuen Barrieren festgehaltenes umdirigiertes qualifiziertes Personal oder eine ueberforderte Anmeldungstheke eine Rolle. Die Jacke ist einfach zu kurz.

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          • Michael B. schreibt:

            > Macron, Söder, RKI

            oder hier:

            https://www.achgut.com/artikel/mit_dem_virus_ans_grundgesetz

            Das ist uns doch hier bewusst, @seidwalk (ausser dem Kaetzchen natuerlich).

            Aber wir haben es bis jetzt nicht geschafft, diese Entwicklung zu verhindern. Ja, das drueckt uns in eine unguenstigere Situation. Der Virus und seine tatsaechlichen Probleme muessen trotzdem bearbeitet werden. Ich sehe da auch positive Seiten im Hinblick auf die Moeglichkeit des Drehens der Aufmerksamkeit auf die simpleren realen Dinge des Lebens fuer endlich einmal eine groessere Zahl von Leuten. Das passiert eben auch, egal welche misanthropischen Untergangsphantasien auch hier im Kommentariat schon zu lesen waren. Von letzteren passiert auch etwas, aber letztlich ist Zuwendung zu den Realitaeten die einzige Medizin, die auch nun schon lange ueberfaellig ist. Insofern wird sich nicht jeder feuchte Traum imaginaerer oder tatsaechlicher Agendatraeger mit tiefen Taschen so erfuellen, wie gern gehabt. Dahingehend sind deren prognostische Faehigkeiten letztlich auch nicht ausreichend. Das hat Eigendynamik.

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              • Leonore schreibt:

                Das ist doch Satire!

                1.: WEIL ….!

                Und 2. schon wegen des seltsamen und völlig irreführenden Hashtags (oben links). Die „überzeugende“ Suada der hübschen jungen Dame hat eben rein gar nichts mit „Haß“ und auch nichts mit „rechts“ zu tun (offensichtlich sollten die beiden Begriffe aber unbedingt mal wieder irgendwo zusammen auftauchen).

                Jedenfalls: Wenn die unter 2. kritisierte Absicht, die man merkt und die verstimmt, nicht wäre, könnte man das Video und die Idee dazu ganz nett bzw. witzig finden.

                Seidwalk: Sollte es Satire sein – habe mir gerade die Seite genauer angesehen: „Kann Spuren von Satire enthalten.“ – dann ist es gut gemacht. Die #HassHilft-Seite haben das auch nur übernommen. Originalquelle ist wohl das hier: https://www.instagram.com/p/B9w08LbBU16/

                Egal, ich fand es zum Schießen.

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  2. Zu den „Anywheres“ fällt mir nur ein, dass die Infektionsrate im Umfeld der selbsternannten Volkstribune Trump und Bolsonaro besonders hoch ist. Gerade Brasilien, das als Land noch kaum betroffen ist, erhellt diese verlogene Inszenierung schlaglichtartig. Wird aber auch nicht helfen, dass den Leuten ein Licht aufgeht. Man könnte auch sagen: die gesellschaftliche Blindheit bestimmt das Sein.

    Seidwalk: Tut mir leid, meine Blindheit läßt mich das von Ihnen aufgesteckte Licht nicht sehen. Welche verlogene Inszenierung ist denn gemeint, die uns alle die Wahrheit erschauen ließe, könnten wir sie nur durchschauen. Ausnahmsweise muß ich Sie um eine Verlängerung bitten.

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    • Stefanie schreibt:

      Als Antwort auf lynx.

      Ich versuche mich mal in einer schlaglichtartigen Antwort: die Anywhere-Population, welche ganz besonders wichtige Leute wie die A,B undC-Prominenz, Volkstribune, Wirtschaftsführer und andere Erlösungsfiguren umfasst, empfindet auch ihr eigenes Befinden als ganz besonders wichtig und ist daher deutlich testgeneigter, als der gemeine Kassenpatient, Deplorable ohne Krankenversicherung oder Favellabewohner. Daher das schlaglichtartige Licht auf diese Kreise, während wie immer gilt: „die im Dunkeln sieht man nicht“.

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      • Michael B. schreibt:

        @Stefanie

        Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich, mehr gibt es zu @lynx ‚Analogie‘ eigentlich nicht zu sagen. Staatsfuehrer haben ueberdurchschnittlich internationale Kontakte und lassen ihre Kinder sonstwo schulen – das liegt ja aber irgendwie in der Natur der Sache so gut wie _aller_ dieser _Einzel_personen.

        Bei den anywheres geht es aber um eine Schicht, speziell auch die, die gern oben sein wollen aber noch nicht angekommen sind. Fragen sind interessant wie die, warum dieses Milieu so lautstark im Verhaeltnis zur Zahl ist. Auf achgut ist uebrigens gerade eine einmal leicht abgewandelte Sicht auf die beiden oder zumindest Teilgruppen daraus erschienen:

        https://www.achgut.com/artikel/der_kampf_der_zwei_mittelschichten

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        • Pérégrinateur schreibt:

          Schon in den 1970ern hat sich Schelsky angesichts des ideologischen Ölflecks der 68er in seinem Buch „Die Arbeit tun die anderen“ an einer Erklärung versucht. Er behauptet, es gebe ein neues Klassensystem mit oben den Sinnproduzenten, die sich zu einem neuen Klerus entwickeln, und unten den Warenproduzenten und Realien-Dienstleistern. Das Buch ist nurmehr antiquarisch zu bekommen, verdiente aber eine Neuauflage.

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    • Wenn ich bisherige Erklärungsmuster aus diesem Umfeld richtig verstehe, dann ist die pandemische Ausbreitung von Covid-19 eine Konsequenz (oder Strafe?) aus der Globalisierung und Nirgendwo-Verortung der „Anywheres“, die ständig herumreisen. Insofern erfolgt die Infizierung auch, was man durchaus beobachten und wahrscheinlich auch verifizieren kann, als Top-Down-Ausbreitung: die Bessergestellten/Reisenden/Skiurlauber infizieren sich zuerst und verbreiten es dann nach unten in die Breite der Gesellschaft.
      Würden alle mal brav in ihren „Nationen“ hocken bleiben, gäbe es das in diesem Ausmaß nicht. Renationalisierung von Wirtschaft und Bevölkerung (im rassischen Sinne) und alles wird gut oder so ähnlich.

      Wenn ich Leute wie Trump und Bolsonaro richtig verstehe, dann stehen sie für dieses Programm, sie sind erklärt keine „Anywheres“. Sie bringen die Segnungen des Nationalismus zurück zu ihrem Volk, schützen dieses Volk vor den Unbilden der Globalisierung. Wäre ich ein Nationalist, dann würde ich von diesen Leuten wenigstens so etwas wie Konsistenz erwarten. Da ist es wirklich putzig zu lesen, dass solche „Führer“ natürlich ihren Nachwuchs international schulen, also jedes Recht auf Internationalismus haben – im Gegensatz zu ihrem Volk. Da spricht der autoritäre Charakter (@Michael B.), dem Konsistenz offenbar schnuppe ist.

      An solchen Stellen drückt sich wie eine Graphitabreibung die historische Sklavenhaltergesellschaft durch: die Herren vergnügen sich, gerne auch mit „Sklavinnen“, die dann auch noch für sie putzen und die von den Herren und ihren Lakaien übertragenen Krankheiten ohne ausreichende medizinische Versorgung durchstehen müssen. Leben also ganz anders als sie reden (das war schon bei Jefferson so).
      Trumps Golfclub in Florida scheint ja so etwas wie ein amerikanisches Epizentrum der Infektion zu sein. Ihr vorgebliches Programm der Renationalisierung und „Ermächtigung des Volkes“ ist lediglich eine Masche, um die familieneigenen Konzernstrukturen abzusichern und auszubauen, was in heutiger Zeit nur im globalen Maßstab wirtschaftlich Sinn macht. Die gesellschaftlichen und staatlichen Strukturen des Heimatstaates werden hierfür systematisch zerschlagen. In den USA war das insbesondere die Seuchen-Prophylaxe und viele andere Dinge, die die Substanz der amerikanischen Gesellschaft und Natur bewahren sollten.

      Bei uns sind die Skibars Epizentren, dort vergnügt sich die (global) arbeitende Klasse. Das Virus kommt hierzulande sozusagen aus der Mitte der Gesellschaft und bislang versucht unsere Gesellschaft, die Krise auch in einem solidarischen Akt der Selbstbeschränkung zu lösen – bislang. In den USA will Trump nun Almosen verteilen, um vergessen zu machen, dass er effektiv die Leute, insbesondere die, die so an ihn geglaubt haben, alleine lässt in ihrem, wenigstens für einfache Menschen, maroden Gesundheitssystem. Seine Peer Group der globalisierten Superelite eines mafiösen Establishments (nicht der Working Class) wird damit kein Problem haben.

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      • Pérégrinateur schreibt:

        Sie hören Nation und verstehen Rasse; das ist ein Kategorienfehler.
        Kann es nicht sein, dass durch Quarantäneregime an Grenzen solche Seuchenzüge deutlich verlangsamt werden, so dass man mehr von der Zeit, bis es einen Impfstoff gibt, überbrücken kann? Wäre das zu nutzen prinzipiell verkehrt? Ob die Quarantäne-Regionen nun Nationen sind oder anderes, ist im Prinzip gleichgültig. Aber da wir die Staaten schon einmal haben, diese entsprechende Institutionen vorhalten und ihre Grenzen oft an natürlichen Grenzen (Flussläufe, Gebirgskämme) verlaufen, sind diese doch technisch gut gerüstet für die Aufgabe. In Quarantäne kann man übrigens bei der Rückkehr vom Auslandsstudium auch die Sprößlinge der Haute Volée stecken. Ich habe erst vorgestern von so einem Fall gehört, ein Edelinternat hierzulande mit zwei Verdachtsfällen nach Rückkehr von klassenweisem Auslandaufenthalt, diese zwei wurden isoliert, die andern Schüler sind jetzt in Quarantäne hinter den Mauern der alten Burg, wo die Schule ihren Sitz hat.
        Ich habe den Eindruck, sie hangen der Gleichheit-Gleichheit-über-alles-Ideologie an. und missachten deshalb das Prinzip der Pareto-Optimalität. Wenn es allen im Mittel schlechter geht, macht nichts, Hauptsache, es geht ja keinem ein bisschen besser als einem anderen. Notabene: Den Organisatoren dieser Art von Gleichheit geht es in der Regel, keiner weiß wieso, dennoch besser.

        Lynx: Sie behandeln wieder einmal die Nebenkriegsschauplätze und weichen den zentralen Thesen filibusternd aus. Ich kann nicht erkennen, warum man ein Gleichheits-Fanatiker sei, wenn man die Amoralität der Mafiapaten und sonstwie Entrückten rügt. Und wie kommt man dazu, deren Privilegien zu verteidigen? Aber ich muss gestehen, die Höflings-Gene fehlen mir nun mal komplett.

        Pérégrinateur: Da ich denn „Höflings-Gene“ besitze, gehöre ich wohl zur dienenden Rasse. … Ob ich mich hetzt trotzdem traue?

        „Peer Group der globalisierten Superelite eines mafiösen Establishments“ – ob dieser mit Invektivenstacheln bewehrten Spitzenfrucht einer politischen Analyse machen Sie noch den toten Lenin in seinem Sarkophag neidisch. Sie sollten noch irgendwie die Worte verfault, räuberisch, korrupt, Schwein, ekelerregend in Ihrer Formel unterbringen, dann wäre das Schweizer Offiziersmesser des Lynxismus für die Politikbewertung der nächsten 72 Jahre perfekt.

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  3. Tommy schreibt:

    „Vielleicht läßt sich auch so die exorbitante Krankenrate in NRW erklären?“

    Glaube ich nicht, m.E. sind solche Spekulationen von rechter Seite auch kontraproduktiv. Ganz zufällig ist die Konzentration auf NRW aber wohl auch nicht, kann man durchaus als Ausdruck der in NRW besonders ausgeprägten Inkompetenz und Laxheit auffassen, wie sie z.B. auch beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs und beim Loveparade-Unglück deutlich wurden. Es war sicherlich unverantwortlich, die großen Karnevalsveranstaltungen (an Rosenmontag ja bereits nach der ersten Eskalation der Lage in Italien) nicht abzusagen.

    „Wir werden wohl bald nicht nur leere Straßen, sondern auch lodernde Straßenzüge zu sehen bekommen.“

    Ist in Italien mit seinen zahlreichen illegalen Einwanderern aus Afrika bisher nicht passiert, und im Allgemeinen wäre ich mit solchen Prognosen vorsichtig, die politische Rechte setzt sich dadurch allzu leicht dem Vorwurf der hysterischen Panikmache aus. Allerdings, völlig unbegründet finde ich solche Sorgen auch nicht…in Suhl ist ja bereits anscheinend ein erheblicher Polizeieinsatz nötig, um Asylbewerber zur Einhaltung der ihnen auferlegten Quarantäne zu zwingen. Es ist wohl durchaus wahrscheinlich, dass in Krisensituationen ethnisch-religiöse Bruchlinien deutlicher werden und sich Personen, die vorwiegend zum Abgreifen persönlicher Vorteile nach Deutschland gekommen sind, sich nicht unbedingt solidarisch mit der deutschen Mehrheitsgesellschaft verhalten.

    „Ich halte das Gefahrenszenario durch den Virus noch immer wesentlich für Hysterie“

    Kann ich nicht nachvollziehen, die schlimmen Zustände im Iran und die nahe an den Kollaps heranreichende Belastung des Gesundheitssystems in Norditalien sind ja offensichtlich real. Covid-19 ist nicht die Pest und wird die meisten von uns nicht töten, aber eine ernste Bedrohung ist es durchaus.

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    • Punkt 1: Ironie nicht ausblenden. Die Aussage ist absurd genug, um als solche erkannt zu werden.
      Punkt 2: widerspricht sich selbst. Das ist weniger Prognose als Sorge. Im Moment stehen alle unter Schock – wenn der sich löst werden die Akteure wieder handlungsfähig. Um die Aussage zu bewerten, sollte man noch ein paar Wochen ins Land gehen lassen. Irre mich hier gern.
      Punkt 3: Die Toten sind real, keine Frage. Waren es aber schon immer. Stünden sie jetzt nicht im medialen Scheinwerfer, wären sie vielleicht nahezu unsichtbar, zumal in der entsprechenden Altersgruppe nebst Vorbelastungen. Es gibt auch solche Stimmen: https://www.youtube.com/watch?v=WhJB8xjaSrw Tatsächlich sind die Sterbezahlen gemessen am Gesamtvolumen noch immer fast vernachlässigenswert gering.
      Die eigentliche Gefahr dürfte durch mögliche Mutationen zustanden kommen. Die jetzige Hysterie entsteht aus einem Konglomerat aus Vorerwartung, Endzeitstimmung, medialer Hysterie in den Mainstreammedien und wuchernder Verbreitung von Meinungen in den sozialen Medien. In einer Zeitungswelt von vor 100 Jahren wären wir in einer gänzlich ruhigeren Welt.
      Punkt 4: Auch wenn ich ein paar kleinere Beiträge für rechte Organe geschrieben habe, bin ich kein Parteigänger, lasse mich ungern subsumieren.

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      • Tommy schreibt:

        „Es gibt auch solche Stimmen: https://www.youtube.com/watch?v=WhJB8xjaSrw

        Ist m.E. nicht ernst zu nehmen, das ist nur die übliche verschwörungstheoretische Masche „Die Pharmabranche erfindet Krankheiten, um Profit zu machen“. Man wird immer einzelne Wirrköpfe finden, die behaupten, dass das wissenschaftliche Establishment komplett unrecht hat, und das ist natürlich erst recht so, wenn es um häßliche Realitäten geht, die unser aller Leben einschneidend verändern werden. Das ist so beim menschengemachten Klimawandel (den man m.E. nicht mehr ernsthaft bestreiten kann), und derselbe Verdrängungsmechanismus greift bei Covid-19, wird dort aber noch erheblich schneller von der Wirklichkeit widerlegt werden.
        Wer wissen will, was den europäischen Gesellschaften die nächsten Jahre bevorsteht, kann ja mal diese Studie lesen:

        Klicke, um auf Imperial-College-COVID19-NPI-modelling-16-03-2020.pdf zuzugreifen

        „In einer Zeitungswelt von vor 100 Jahren wären wir in einer gänzlich ruhigeren Welt.“

        Vor hundert Jahren hatten westliche Gesellschaften eine erheblich andere demographische Struktur, da waren ein paar hunderttausend Pandemie-Tote innerhalb von ein paar Monaten auch leichter zu verkraften, wenngleich es für die Überlebenden dennoch ein zweifellos traumatisches Erlebnis war. Aber diese Behauptung „Die Toten wären sowieso gestorben“ ist zwar natürlich in gewisser Weise berechtigt (sterben werden wir schließlich alle einmal), erscheint mir aber irreal angesichts der Vorgänge in Norditalien. Dort steht ein Erste-Welt-Gesundheitssystem kurz vor dem Kollaps, das kann man doch beim besten Willen nicht mehr als „business as usual“ ansehen.

        “ Auch wenn ich ein paar kleinere Beiträge für rechte Organe geschrieben habe, bin ich kein Parteigänger, lasse mich ungern subsumieren.“

        Dezidierte Kritik an Masseneinwanderung und Multikulturalismus, wie sie ein Hauptthema dieses Blogs ist, ist nun einmal heute „rechts“, aber ok, ich werde Sie in Zukunft nicht mehr auf diese Weise politisch verorten.

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        • @ Tommy:

          Daß der Mann auch ein verschwörungstheoretisches Motiv erwähnt, macht die Gesamtargumentation nicht automatisch diskussionsunwürdig. Und selbst „Verschwörungstheorien“ können Wahrheit sein – man sollte das nicht von vornherein ausschließen, sondern – wie ich in verschiedenen Zusammenhängen gezeigt habe – Fall für Fall bewerten und, ja, in der Regel auch entkräften. Die Ausnahme darf dabei jedoch nicht über Bord gehen – prinzipiell gesagt, nicht auf dieses Argument bezogen.

          Auf die andere demographische Struktur früherer Zeiten zu verweisen, hat mit meinem Argument nichts zu tun, denn dieses geht hypothetisch von exakt den gleichen Bedingungen aus minus Medienlandschaft. Dann – so die Hypothese, die freilich ob der Globalisierung fast nicht empirisch zu widerlegen ist – würde diese spezifische Lungenerkrankung nahezu unbemerkt an uns vorüber gehen, zumindest im jetzigen Zustand. Wodargs Argument, daß ein wesentlicher Teil der institutionellen Überlastungen just auf der Hysterie, der Angst und der Panik beruht, scheint mir schlüssig und läßt sich im Übrigen auch empirisch ganz einfach belegen: es genügt ein Ausflug in die örtliche Apotheke.
          „Business as usale“ ist die Situation in Italien, Spanien und wohl auch bald D ganz sicher nicht; die Frage ist, inwieweit die katastrophale Situation tatsächlich den Viren zu verdanken ist, oder ob nicht eher institutionelles Versagen eine wesentliche Rolle spielt, mitverursacht – neben strukturellen Fehlern oder Unterbesetzungen etc. durch systemische (medial) erzeugte Überdrehung der psychischen Verabreitungskompetenz.

          Wenn Ihre Argumentation stimmig wäre, so müßte man eine deutlich relaxteren Umgang mit der Seuche in Zentralafrika oder im arabischen Raum – dort, wo noch hohe Bevölkerunsgzuwächse stattfinden – verzeichnen können. Wir werden das im Blick behalten.

          Der Versuch einer Prognose möglichen sozialen Unfriedens bezog sich übrigens weniger auf sogenannte Flüchtlinge, sondern auf mmigrantische Großkommunen. Neben der zu erwartenden Schwäche der Exekutive, kommt das antrainierte Unrechtsbewußtsein als Risikofaktor hinzu: sollte es zu Engpässen kommen oder zu als ungerecht empfundenen Verteilungen – in einer solchen Krise ist das logistisch kaum zu vermeiden – dann könnten diese testosteronreichen, indoktrinationsbereiten, identifikationsverweigernden und religiös im Wahrheitsbewußtsein lebenden Kommunen schnell explodieren.
          https://www.welt.de/wissenschaft/plus206600245/Wenn-Solidaritaet-in-Panik-umschlaegt.html

          „Dezidierte Kritik an Masseneinwanderung und Multikulturalismus“ ist rational und emotional ganz einfach zu begründen, dazu braucht es keine politischen Zuschreibungen. Ich sage es noch einmal: natürlich befinde ich mich auf der rechten Seite der Argumentationen in vielen Punkten, aber das liegt daran, daß – soweit mein Verständnis reicht – die Wahrheit im Moment auf dem rechten Feld liegt. Würde sich das ändern, wäre ich sofort links, oder grün oder queer oder was auch immer – diese Zuschreibungen sind irrelevant. Das ist übrigens das Gegenteil von „Fähnchen in den Wind halten“. Ich versuche Denkmöglichkeiten abzuscannen und docke dort an, wo ich die überzeugendsten Antworten auf die dringlichsten Fragen finde – menschliche Schwächen hier nicht einbezogen.

          Bei einer so neuen Situation wie der jetzigen ist es freilich sinnlos, sich apriorisch auf eine Seite zu schlagen. Deswegen versuche ich, verschiedene Gedanken durchzuspielen, die sich auch widersprechen können. Konsistenz kann hier kein Kriterium mehr sein.

          So, und jetzt schaue ich mir das von Ihnen verlinkte Dok an.

          Zusatz:

          Habe das überflogen. Seien wir ehrlich: wenn diese Studie politisch umgesetzt werden würde, dann wäre das das Ende der Welt, wie wir sie kennen. Ein gewisser alarmistischer Grundton ist nicht zu leugnen. Wir stünden demnach vor der Alternative, uns anderthalb Jahre zu isolieren und damit die jetzige gesellschaftliche Existenzweise zum Einsturz zu bringen, oder aber zu einer gewissen Normalität zurückzufinden und dafür den Preis einer vorzeitigen Verabschiedung einiger Zeitgenossen in Kauf zu nehmen.

          „Overall, our results suggestthat population-widesocial distancing applied to the population as a whole wouldhave the largest impact; and in combination with other interventions–notably home isolation of cases and school and university closure –has the potential to suppress transmission belowthe threshold of R=1 required to rapidly reduce case incidence. Aminimum policy for effective suppression
          16 March 2020Imperial College COVID-19 Response TeamDOI: Page 15of 20is therefore population-wide social distancingcombinedwith home isolation of cases and school and university closure.To avoid a rebound in transmission, these policies willneed to be maintained until large stocks of vaccine areavailable to immunise the population–which could be 18 months or more.“

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        • Pérégrinateur schreibt:

          Die paar Fälle könnten aber auch durch falsch negative Testresultate bei der Entlassung oder falsch positive bei der „Wiedererkrakung“ erklärbar sein. Gestern habe ich zum ersten Mal in der deutschsprachigen Presse über Testfehler gelesen. Danach sollen bei Infizierten 97 % durch den Test erfasst werden, und es soll 67 % falsch positive Ergebnisse geben. Es fragt sich natürlich, wodurch man derzeit in der Breite überhaupt die richtigen Fälle sicher feststellen will. Es wird wohl auch genauere Tests geben, aber ob man mit denen auch nur nahe an 100 % kommt? Der Nebel des Nichtwissens wird sich erst nach und nach lichten.

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