Die Perfidie des Gegners

Sie kennt keine Grenzen, die politische Niederträchtigkeit, Heimtücke, Hinterhältigkeit und Hinterfotzigkeit und was es dergleichen Synonyme noch geben mag. Der politische Gegner ist gnadenlos, er nutzt strategisch jede Schwäche aus und dies auch taktisch, d.h. im gegebenen, im entscheidenden Moment – etwa unmittelbar vor Wahlen.

Das ist eine Grundregel der Politik überhaupt, man kann darüber theoretisch viel bei Machiavelli lernen, bei Schmitt oder bei Lenin, aber das politische Leben durch die Jahrtausende ist voller Evidenzen und Beispiele, ja, man kann sogar sagen: Politik ist Schweinerei.

Treue, Freundschaft, Vertrauen … das sind schöne Wörter, hehre Ideale – man sollte sie nicht im politischen Geschäft suchen, sie sind dort so rar wie das Körnchen Gold in der Kanalisation. Überall und immer, aber manchmal besonders.

Und so eine Besonderheit erleben wir gerade. Alle drei staatlichen Gewalten zusammen und die abhängige vierte Gewalt noch dazu blasen wenige Wochen vor der Wahl zum Europäischen Parlament zur Jagd auf alles, was den Erfolg der Etablierten gefährden könnte und das ist die AfD, sind ihre Mitglieder, sind einzelne Personen und ist auch das sogenannte Vorfeld.

Denunziationskampagnen, Politisierung der Nachrichtendienste, juristische Prozesse und Farcen, Entzug von Titeln und Finanzen bis hin zu tätlichen Angriffen – alles wird aufgefahren und die Medien feiern es geifernd. Aus all dem sprechen unsäglicher Haß und todernste Angst. Lüge, Denunziation, Übertreibungen sind die Mittel der Wahl, wer ein prototypisches Beispiel – eins für tausende – lesen will, der kann das hier tun.

Dabei spielt es gar keine Rolle mehr, ob Höcke was wußte – selbst wenn, die Strafe wäre noch immer komplett unverhältnismäßig –, ob Bystron ein paar tausend Euro eingesteckt oder Krah ein paar tausend ausführen wollte, ob Sellner das Wort „Remigration“ in den Mund und die Abschiebung von nicht-assimilierten „Deutschen“ angedacht hat …, das alles wäre die Dauerschlagzeilen auf allen Kanälen nicht wert und hätte – wenn man es denn publik machen will – auch zu einem anderen Zeitpunkt passieren können. Bisher liegt noch kein Beweis in einem dieser Fälle vor, aber es genügt, das Gerücht zu streuen und die Lüge – nach Goebbels‘ bewährter Maßgabe – immer und immer wieder zu wiederholen, um den erwünschten Effekt zu erreichen.

Die Gefahr derartiger juristischer Urteile zeigt sich umgehend in der zirkulären Argumentationsstruktur der Presse: es ist der Freifahrtschein zur Totalnazifizierung des Landes. Schon der Austausch mit AfDlern kann zum Vorwurf des „Kontaktes mit Rechtsextremen“ führen, denn schließlich haben ja die Gerichte festgestellt, daß … der bekannte Teufelskreis

Die neuesten Statistiken geben den Schülern des Ministers für Volksaufklärung jedenfalls recht: die AfD befindet sich seit Wochen im freien Fall, die Tendenz deutet auf ein Ergebnis hin, das sich kaum vom vorherigen unterscheiden dürfte und das, obwohl die Partei zu Jahresende noch fast jeden vierten Wähler für sich einnehmen konnte, Tendenz steigend.

Die Propaganda schlägt durch, viele Menschen haben gar keine anderen Zugänge zur Außenwelt als den ÖRR oder die Mainstreampresse, viele können sich kaum ein Urteil bilden; diese sind nun verunsichert oder verängstigt. So funktioniert das. Man hört es im persönlichen Umfeld: plötzlich sagt jeder zweite: aber die kann man doch auch nicht wählen.

Die Unruhe wird nicht nur als Druck von außen in die Partei getragen, sie wird auch im Inneren angefeuert. Parteifreunde – ja, auch das ist ein schönes Wort! Schon beginnen die lange befriedeten Differenzen aufzubrechen und das an verschiedenen Fronten: da geht es um strategische Kämpfe, um Posten und auch um ganz einfache Egos. Selbst auf den alleruntersten Ebenen ist man vielerorts zerstritten und spinnefeind, nichts, was dem Wähler Vertrauen einflößen würde. Daß Höcke gerade jetzt einige Leute ausschließen will und diese ihn, das ist so ein Trauerspiel, das den fragwürdigen Charakter von Politik beweist. Ganz gleich, wer hier im Recht ist – eine fungierende Partei sollte solche internen Kämpfe zumindest für sich behalten.

Die großen Probleme im Land werden nicht verschwinden und sie werden es auch nicht, wenn neue Koalitionen sich bilden werden. Migration, Kriminalität, wirtschaftlicher Niedergang mit allen seinen Nebeneffekten – das alles wird sich fortsetzen und verstärken, die Altparteien werden es nicht lösen können und einige auch nicht wollen …

Man kann aus diesen tristen Geschichten wenigstens etwas lernen.

Zum einen die Einsicht in die Perfidität des Gegners – diese ist vorauszusetzen, ihre Eskalation als erwartbar in die Strategie einzuspeisen. Entsprechend sind auch die institutionellen Vorgänge gegen die Angriffe vorausschauend abzusichern. Was innerhalb der Grenzen des Gesetzes – und zunehmend auch außerhalb – möglich ist, wird mit großer Wahrscheinlichkeit geschehen. Die eigene Organisation ist wie bei einem Virenprogramm ununterbrochen nach möglichen Einbruchstellen abzusuchen.

Zum anderen: dem Gegner keine Flanke bieten. Eine funktionierende Partei lebt von der Parteidisziplin – sie muß versuchen, das menschliche Element, die menschlichen Schwächen zu domestizieren. Geld, Macht, Sex, Ruhm – das ist das Kleeblatt der Versuchungen. Anfällige oder schwache Mitglieder müssen durch Ausschluß oder Entmachtung ausgesiebt werden; das ist ein ewigwährender Prozeß, der bei jungen Parteien besonders wichtig ist, weil diese einerseits als Projektionsflächen dienen – sie enthalten also per se immer jede Menge an Leuten, die dort fehl am Platze sind und sich in etwas hineinimaginieren, was die Partei nicht ist oder sein kann –, zum anderen als Karriereleitern, besonders dann wenn sie in den Parlamenten sitzt.

Bei einer Partei, die als rechts gilt, heißt das auch, daß jegliche NS-Referenz zu unterlassen ist, ganz gleich ob als Witz oder als Metapher oder als Zitat oder als Bezugsgröße oder als Vorwurf oder auch nur als Haarschnitt. Nicht, weil das a priori und an sich verwerflich wäre, sondern weil man weiß, daß man nicht über die Informationshegemonie verfügt und davon ausgehen muß, daß jeder Verstoß vom Gegner genutzt und aufgeblasen wird.

Sicher, das Argument, man könne ohnehin die Kampagne nicht verhindern – sie finden oder erfinden eben etwas –, ist nicht gänzlich verkehrt. Aber es macht einen großen Unterschied, ob der Gegner etwas aufblasen muß oder es nur aufsammeln braucht. Selbst wenn von den über tausend zusammengetragenen fragwürdigen Zitaten von AfD-Leuten viele an sich harmlos sind oder sinnentstellt präsentiert wurden oder von ranglosen Mitgliedern getätigt wurden … es gibt sie eben. Dort hat man dem Gegner Futter ins Maul geworfen. Man wird das nie verhindern können, man kann und sollte es aber minimieren und innerparteilich sanktionieren, immer wieder erinnern und betonen, einüben, lernen.

27 Gedanken zu “Die Perfidie des Gegners

  1. Zorn Dieter schreibt:

    Super gelaufen! Le Pen und Meloni bringen kurz vor der Europawahl mit Hilfe der Linksliberalen La Republica die deutsche AfD zum Absturz. Sie setzen damit den Schlusspunkt unter die seit Wochen gegen die AfD laufende Kampagne der Links-Grünen. Die Abgeordneten der AfD werden (mit hoher Wahrscheinlichkeit) aus der Fraktion Idendität und Demokratie ausgeschlossen. Nun wird, wie so oft nach einem solchen Coup, viel Unsinn geredet. Den einen ist Herr Krah ein Dandy , den anderen die AfD doch zu rechtsextrem, wieder anderen nicht geschmeidig genug und damit nicht anschlussfähig für eine Koalition mit rechtsliberalen Kräften in der EU. Ich kann in diesen Verlaubarungen in den Medien jetzt sehr gut entdecken, wer es ehrlich meint mit der AfD, und wer nicht. Erstere stellen die entscheidende Frage Cui Bono? Und warum? Letztere ergehen sich in Spekulationen was Frau Weidel in Paris und Herr Krah im Interview hätten besser machen können. Die einfache Antwort ist: Nichts! Weil es so geplant war, und wenn nicht in Potsdam und mit La Republica, dann anders umgesetzt worden wäre. Für IBIZA Gate hatten die Initiatoren sicher auch Fall Back Positions. Empfehlungen, dass Herr Krah die Fragesteller hätte ins Leere laufen lassen sollen, sind wohlfeil und naiv. Wie oft sollte man den gestellten Fallen denn ausweichen bis man total unglaubwürdig ist? Nein, es gilt jetzt weiter cool zu bleiben und abzuwarten wie die Wahlen zum Europaparlament ausgehen. Vielleicht erleben Le Pen und Meloni ihr blaues Wunder? Vielleicht auch erst hinterher, wenn ihnen die EVP eine Nase dreht!

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  2. Konservativer schreibt:

    Sehr geehrter seidwalk

    Eine gelungene Analyse der gegenwärtigen Verhältnisse, dazu (zum wiederholten Male geäußerte) hilfreiche Ratschläge.

    Maximilian Krah verläßt den AfD Bundesvorstand und verzichtet auf weitere Wahlkampfauftritte (oder die AfD hat ein Auftrittsverbot verhängt) .

    Wie auch immer, hier sein letzter Wahlkampfauftritt …

    Was die inkriminierte Aussage von Krah anbelangt, befinden wir uns nicht mehr in der alten BRD ( https://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Stellungnahmen/EhrenerklaerungAdenauer19521203.pdf ), stattdessen leben wir in einem Deutschland nach einer „Zeitenwende“.

    Maximilian Krah ist einer der wenigen AfD Politiker, der junge Menschen anspricht und erreicht. Er steht nicht zuletzt aus diesem Grund ganz oben auf der „Abschussliste“ (im übertragenden Sinne) des hiesigen Establishments.

    Nun ist er erst einmal weg vom Fenster.

    Der Wahlkampf wird ohne Maximilian Krah geführt werden.

    Abschließend (für alle, die sie noch nicht gesehen/gehört haben) die Rede von Götz Kubitschek vom 20.05.2024, ab 2:01:00, sie dauert ca. 35 Min.

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  3. Zorn Dieter schreibt:

    Na klar wirkt das Bombardement von Verfassungsschmutz und Medien auf alle naiven Gemüter. Ich beobachte das jetzt täglich in meinem Umfeld. Man glaubt es nicht, da diese Kabale jetzt zum gefühlt einhundertsten Mal aufgeführt wird, und ja schon von der zeitlichen Plazierung her, leicht zu durchschauen ist. Diese Menschen haben ein naives und unkritisches Staatsverständnis, das ihnen jede Auflehnung eigentlich verbietet. Selbst bei voller Information durch entsprechende Artikel, wählen sie immer wieder die Anlehung an die Autoritäten. Es ist die reine Erkenntnisverweigerung und für ausbalancierte Persönlichkeiten unbegreifbar. Es ist nicht überwiegend die Unterschicht, die so vorgeht, es ist die verängstigte Mittelschicht, die sich verzweifelt an ihre Ideale klammert. – Was die Unfragen angeht: Warum sollten denn ausgerechnet diese nicht manipuliert sein? Es gibt in dieser spätkapitalistischen Welt kaum etwas das nicht manipuliert ist, vom BSP bis zum Goldpreis. Leider ist auch dies für Geisteswissenschaftler nur schwer durchschaubar.

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    • Hier haben wir so einen angesprochenen Fall. Wie immer ist es diffizil.

      https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/maximilian-krah-verharmlost-ss-le-pens-partei-rn-bricht-mit-afd-19734138.html

      Ich hatte oben geschrieben, daß NS-Referenzen zu meiden seien. Krah behauptete nun in „La Repubblica“, daß nicht alle SS-Leute Verbrecher gewesen seien. Historisch ist das überhaupt nicht in Frage zu stellen und auch was er über die ungarndeutschen SS-Leute sagt, trifft auf viele zu. Es gibt genügend hist. Forschungen, die beweisen, daß es aich SS-Soldaten möglich war, etwa von Erschießungen feigestellt zu werden und das auch rege wahrgenommen wird. Es gab Köche, Ärzte, Schreiber, Funker … will man die alle in einen Topf werfen?

      Dennoch hat diese Aussage nun die Trennung von Le Pen besiegelt, die sicher auch nur auf einen Vorwand wartete.

      Bleibt also die Frage: Klappe halten aus taktischen Gründen oder drauflosplappern und in der Sache recht haben?

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      • Michael B. schreibt:

        Um Le Pen wuerde ich mir keine Sorgen machen. Man erinnere sich an das Verhoer von Weidel. Irgendetwas haette sie letztlich gefunden.

        Die Aeusserung von Krah hat aber eine grundsaetzliche Bedeutung. 33-45 ist das Maulkorbinstrument in Deutschland. Schon mittelfristig muss diese Allzweckwaffe der herrschenden Demagogen gebrochen werden, das ist lange ueberfaellig. Die ganze Hoeckegeschichte ist das letzte aber auch ein exemplarisches Beispiel dafuer. Solange man sich in diesen Sprachkaefig sperren laesst, wird man sein Potential nicht ausschoepfen koennen. Es geht nicht um Gedenken, Warnung oder was auch immer. Jeder weiss das, aber ruehrt den Elefanten im Raum nicht an.

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        • Prinzipiell gebe ich Ihnen recht. Allein Zeitpunkt, Art und Medium kann man taktisch hinterfragen. Krah ist schwer angeschlagen, auch wenn er das selbst nicht zu bemerken scheint und so tut, als habe er in Drachenblut gebadet. Andernorts diskutiert man heiß, ob er überhaupt noch haltbar ist. Mir scheint, es wäre eine gute Strategie ein Profil zu halten. Letztlich wird es nicht in seiner Macht stehen, ob er fallen gelassen wird oder nicht. In so einer Lage sollte man nicht weiter im Dunklen herumstochern und gerade dann die heißen Themen meiden. Sein Schicksal hängt einerseits von den Medien ab – was sie noch ausgraben und wie aufbereiten – und von den Gegnern innerhalb der Partei oder der Parteiführung.

          Will man diesen Maulkorb loswerden, sind schnell hingesprochene Interviews in der Auslandspresse sicher kein geeignetes Mittel. Dies führt nur zu Eskalationen. Er scheint das teilweise zu suchen, um seine eingeschränkte Reichweite zu kompensieren, nach dem Motto: Hauptsache Schlagzeile. Besser wäre für dieses Thema ein längeres Papier, ein Artikel, ein Buch, möglichst neutral und wissenschaftlich gehalten.

          Zu guter Politik gehört, nach Benn: „Rechne mit deinen Defekten. Gehe von deinen Beständen aus, nicht von deinen Parolen.“

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          • Michael B. schreibt:

            Besser wäre für dieses Thema ein längeres Papier, ein Artikel, ein Buch, möglichst neutral und wissenschaftlich gehalten.

            Diesen Zugang bezweifle ich von Anfang an, aber in letzter Zeit immer mehr zunehmend. Das ist ein Sicherheitsbeduerfnis, welches in Umbruchzeiten immer nur zu Bedeutungsverlust fuehrte. Ich wette 100:1, dass ein Hoeckewort wie „Ihre Sprachregelungen haengen mir zum Hals raus, ich halte mich nicht dran“ in einem Moment mehr bewirkt als das Geschreibsel und „Gevideoe“ der gesamten „alternativen Szene“ ueber mehrere Jahre zusammengenommen.

            Das ist natuerlich ein Risiko fuer den Moment, deswegen wuerde ich nie sagen: „Herr Hoecke, machen Sie das mal“, weil in dem Fall er es tragen muss (Hoecke ist natuerlich nur ein Beispiel, aber wenigstens ein vorstellbarer Ansatz jedenfalls unter den i.M. sichtbaren politischen Gestalten). Trotzdem ist Bewegung zu diesem Punkt hin unvermeidbar und nicht mit Sicherheitsnetzen ausrechenbar. Im Gegenteil fuehrt staendiges derartiges Agieren zum immer wiederkehrenden Verstreichen der Gelegenheit in der letztlich herbeigesehnten Wirkung zur Aenderung. Der Erste, der ihn erfolgreich (ja ich weiss, das ist der ganze Punkt) setzt faehrt Helena in der goldenen Kutsche nach Hause.

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            • Zorn Dieter schreibt:

              Schwieriges Thema, aber ich meine die AfD -Spitze und Höcke und Krah machen es goldrichtig. Sie bleiben in der Sache immer argumentativ und im Ton cool. Ganz wichtig! Sie spielen das Spiel des Gegners mit, ohne ihn in seinen Grundfesten anzugreifen (Schmierenjouno, Verfassungsbrecher, das ist nur in einer späteren Stufe möglich) und geben der Journaille immer wieder ein bisschen Futter (SS Leute) in das sich diese prompt verbeißt. Solange es gelingt die divergierenden Strömungen der Partei auf Linie zu halten ist das die beste Strategie. – Jede Partei macht ja eigene Umfragen, die offiziellen sind ja nur Augenpulver fürs Wahlvolk, von daher wissen sie genau was geht. – Mit der Narzistin Le PEN geht eh nichts zusammen. – Schwankende Wähler unter den Potentiellen, beruhigen sich auch wieder, wenn sich der Pulverdampf gelegt hat.

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              • Sie haben offensichtlich die JF noch nicht gelesen:

                https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2024/afd-landesverbaende-wenden-sich-gegen-krah/
                https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2024/jetzt-wendet-sich-auch-salvini-von-der-afd-ab/

                Es kommt jetzt, wie es kommen mußte, wenn das Ego eines Politikers zu stark wird und er über lauter Selbstbespiegelung die politischen Realitäten nicht mehr erkennt. Warnschüsse gab es mehr als genug. Man kann andererseits nur froh sein, daß Krah keine wirkliche Macht in diesem Land bekommen wird. So viel Realitätsverlust und Eigenliebe ist das Rezept für Desaster.

                Es geht nicht darum, ob Krah in der Sache recht hat oder nicht. Politik funktioniert so nicht. Der politische Prozeß ist stärker als jede Person und auch als die Wahrheit.

                Unendlich schade um diesen hyperklugen Kopf. Leider hält der Charakter nicht Schritt mit der Intelligenz. Will man es wohlwollend bezeichnen, dann müßte man wohl von Naivität sprechen.

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                • Zorn Dieter schreibt:

                  ja hab’s gerade gelesen. Das ist taktisch äußerst unklug von Weidel & Co. Es unterstützt die Sicht der Zweifler, die da lautet ,,, mal abwarten, wo Rauch ist da ist auch Feuer,,, Schade, Schade, Schade!

                  was bezwecken Meloni und Le Pen?

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                  • Was hinter den Kulissen vor sich geht – wer kann das wissen? Das mögen innenpolitische Fragen sein, die zur außenpolitischen Reaktion führen Ich finde diese Frage weniger interessant.
                    Wichtiger ist es, sich das Wesen von Politik in der Demokratie im Endstadium bewußt zu machen.

                    Ob Weidel/Chrupalla falsch handeln, hängt von der Einschätzung an, welchen Spielraum sie überhaupt noch haben? Diese Dialektik aus politischen Zwängen und Freiheiten wird leider schlecht verstanden. Politik ist immer Opportunismus und das heißt, daß das Fernziel der heutigen Entscheidung weichen muß. So gerät man immer auf eine schiefe Ebene. Ich bin kein glühender Anhänger der beiden – aus anderen Gründen – aber die Verantwortung liegt vor allem bei Krah selbst.

                    Wenn ich mal herumstochern darf, dann sei es gestattet, Krahs Beraterschaft in Frage zu stellen. Diese Mixtur aus KI-Affinität, Incel-tum und Spiel mit dem Verpönten konnte langfristig nicht gut gehen. Und das zusammen mit Krahs ausgeprägten Eitelkeiten und mussoliniiesken Zügen – das ist keine gute Mischung unter den derzeitigen Gegebenheiten.

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                    • Zorn Dieter schreibt:

                      Was mir auffällt: Das Kesseltreiben gegen Krah erreicht jetzt einen finalen Höhepunkt. Wodurch? Durch Le Pen und Meloni! Die Wankelmütigen Wähler sagen jetzt,,, na wenn DIE sich schon lossagen ,,, dann sind die doch unwählbar. Das ist der Todeskuss. Und er passt genau in die Strategie des deutschen Establishments. Aber auch in die neue Strategie von Meloni und Le Pen, die der deutschen AfD etwa zehn Jahre voraus sind, nämlich (fast) an der Macht. Das passt!

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                    • Michael B. schreibt:

                      @Dieter Zorn

                      Wer Hoeckes Interview mit dem Schweizer (Koeppel) gesehen hat weiss, dass er in genau den Momenten schwach wirkte, wenn er Tabuthemen brechen sollte („Wuerden Sie Leute mit deutschem Pass zurueckschicken?“ mit mehrfacher Nachfrage). War mit Sellner an derselben Stelle genauso. Das Problem ist ja nicht, dass ich mich hier auf diesen Umgang mit Sprachkorsetten kapriziere. Das ist Problem ist, dass in Umbruchzeiten alles zu immer extremeren Formen neigt. In 5 Jahren moegen wir uns ein paar Maertyrer die am Tabuthema verschlissen sind haenderingend herbeiwuenschen, wenn man das damalige Problem mit einem – imaginierten – dann Aktuellen von Guillotinen im Sekundentakt – oder moeglicherweise realistischeren Szenarien wie zwangsweisen „Medikamenten“-Verabreichungen – vergleichen muss. Von wegen „So wirkt Politik [nicht]“. Die hat ziemliche Spannweiten, dazu muss man nur rudimentaere Geschichtskenntnisse besitzen.

                      Nebenfrage: Worin besteht eigentlich der spezifisch negative Aspekt einer „KI-Affinitaet“ von Krah? Disclaimer: Ich habe keine Ahnung, was seinen Umgang damit ausmacht. Weiterer disclaimer uebrigens: Persoenlich ist mir Krah suspekt. Als Physiognomiker wuerde Klonovksy sagen (der mir in anderen Dingen suspekt ist :), einschliesslich Koerpersprache. Ich wuerde kein gebrauchtes Auto von ihm kaufen. Aendert aber nichts an den zuvor gesagten Dingen.

                      Seidwalk: Auf dem Sprung: https://x.com/erikahrens_ffm

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                    • Krah läßt sich von jemandem beraten, der vollkommen auf KI übergeschwenkt ist, bekennenderweise nicht mal mehr Bücher liest, sondern sich diese von der Maschine in 15 min-bits zusammenfassen läßt, der auch seine Texte nicht mehr selber schreibt, sondern die Vorlagen nur noch kontrolliert etc. Affinität war hier ein zu zahmes Wort. Er ist Adept und Propagandist der KI, scheinbar ohne kritische Distanz. Auch er leidet offenbar unter Persönlichkeitsproblemem: Größenwahn, Machbarkeitswahn, Unbesiegbarkeitswahn und jetzt, da das Kartenhaus zusammenfällt, kann er nur scheinbar ausfällig reagieren. Wie bei Krah selbst, ist das häufigste Wort: Ich.

                      Die Strategie schien für einen kurzen Moment aufzugehen, wurde dann aber überdreht, Kritiken beiseite gewischt.

                      Tabuthemen sollte man nicht im Wahlkampf brechen – es gibt bessere Zeiten dafür. Wahrheit ist in solchen Zeiten keine günstige Währung. Muß man zumindest sehr bedacht ausgeben. Am Ende muß der Schaden in die Gesamtrechnung eingespeist werden. Auch der Rückzug auf Gott ist mir zu wohlfeil. https://x.com/KrahMax/status/1793189906769907741
                      Es fehlt an Problembewußtsein und Schuldbewußtsein. Weil man über „Schuld“ nicht mehr sprechen will, meint man wohl, die Vokabel ganz streichen zu können.

                      Wie gesagt, der Vorwurf lautet taktische Naivität vermutlich aufgrund von Ego-Problemen, sonst nichts. Wenn man im Auftrag einer größeren Sache ist, macht man sich dann schuldig. Wer in der Politik Prinzipien auf Teufel komm raus durchsetzen will und nicht an der Macht ist, ist naiv und hat Politik nicht verstanden.

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                    • Michael B. schreibt:

                      Ich muss nach Nachlesen der woertlichen Aussage von Krah bekennen, dass ich darin noch nicht einmal Tabuverletzung sehe, keinerlei Skandal. Voellig angemessen relativiert. Bestaetigt in meinen Augen nur meinen Punkt wieder, dringendst aus diesen sehr neuen Geschirren herauszukommen. Die gab es naemlich auch in der Bundesrepublik juengeren Datums noch nicht.

                      Die AfD-Parteifuehrung scheint mir zunehmend unfaehig fuer diese Aufgabe zu sein, hier – schon wiederholt – im sich hinter ihr Mitglied stellen. Dasselbe betrifft auch signifikante Teile der Schreibfaehigen, die sich in laecherlicher Empoerung aeussern (vgl. ein paar der juengsten Sezessionskommentare zum Thema)

                      Deswegen buesst die Partei dann wohl ein. Mangelnde Standfestigkeit.

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                    • Das ist alles korrekt. Nichts an der Aussage ist der Sache nach problematisch. Und auch die Reaktion des Politbüros ist fragwürdig. Aber es war eben voraussehbar und zum Politischen gehört in erster Linie, diese Voraussehbarkeit – des Skandals und der innerparteilichen Reaktion – zu antizipieren, einzuspeisen, immer vor dem Hintergrund, daß man eben nicht über die Medienmacht verfügt. Muß man den Drachen füttern?

                      Es wird auch in dieser Frage nie Einigkeit geben. Die einen sind Puristen und haben wohl in der Sache recht, die anderen sind Realisten und bewerten ihre Handlungen in den vorgegebenen Rahmenbedingungen und nicht nach einer abstrakten Gut-Böse, Richtig-Falsch-Dichotomie. In der Politik kann das Richtige falsch sein, weil es Schaden anrichtet und das pol. Projekt gefährdet und das Falsche kann aus umgekehrten Gründen richtig sein. Zu letzterem zählen vermutlich Weidel/Chrupalla, Le Pen, Salvini – zumindest in der Selbstwahrnehmung, denn ob das tatsächlich der Fall sein wird, muß die Geschichte, also die Zukunft zeigen. Letztlich die Frage zwischen Moral und Erfolg. Moral ist gut fürs Seelenheil https://x.com/KrahMax/status/1793189906769907741, Erfolg für alles andere.

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                    • Michael B. schreibt:

                      Die aufgeworfene Dichotomie im Verstaendnis von Politik scheint mir unrichtig. Fuer mich ist das Krahsche Vorgehen reales Politikverstaendnis ueber die Erbsen-/Prozentzaehlerei und Sitze in einer EU-Wahl hinaus. Naiv ist das ganz falsche Wort.

                      Wieder Sezession, ein Kommentator sagte: Das ist Reichweite und das Geschichtsverstaendnis wird sich wieder aendern. Sehe ich genauso und erweitert in folgender Form:

                      Die mediale Herrschaft beruht eben ausser dem unmittelbaren Ressourcenzugriff wesentlich in der scheinbaren Definitionshoheit des vorgeblich Sagbaren. Fuegt man sich hier, kommt man ueber eine bestimmte erstmal qualitative, aber damit unmittelbar auch quantitative Schwelle nicht hinaus. Der Krah macht es richtig, er hat jetzt die Reichweite, das ist wichtig, nicht der unmittelbare Anlass. Mag er sogar fuer seinen EU-Posten komplett abgesaegt werden, meinetwegen auch zusammen mit Bystron – mittelfristig hat sein Verhalten den laengeren Atem. Der kommt wieder, dann sind Akteure der Auspraegung Weidel & Co schon Geschichte. Das muss er nicht in einer EU. Die rein taktische Erwaegung hat dahingehend ihr Urteil fertig: Die EU trifft die Entscheidungen, dort muss man sein. Stimmt nicht, wie man an anderen Laendern sieht. Kommt die AfD mit entsprechender Konsequenz und Willen zur Aenderung (Schluesselworte wie DEXIT) hier in die Puschen (eben wesentlich durch qualitativ unkopierbaren Umgang mit alteingeschliffenen Problemen), dann faellt dieser toenerne EU-Koloss von allein um. Und dann sind Leute wie Krah lokal anstatt in einem fragilen Europakonstrukt besser aufgestellt.

                      Man muss seine Strategie auch aendern koennen. Sie sind im Autor entschieden belesener, aber was von Lenin z.B. zu revolutionaeren Situationen und dem eigenen Verhalten – gerade dem richtig antizipierenden – bei mir haengen geblieben ist, sagt nichts Anderes.

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                    • Ich bleibe dabei: der Wahlkampf ist nicht der richtige Moment, um Grundsatzfragen zu klären. Da muß man „populistisch“ agieren. Nicht die Frage war das Problem, sondern der Zeitpunkt, zumal Krah ja schon einige Wirkungstreffer hinnehmen mußte. Da geht man in Deckung und rennt nicht in noch einen Angriff.

                      Aber die Rechte ist darüber zerstritten. Es sind vermutlich Typusfragen und unterschiedliche Politikvorstellungen.

                      https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/goergens-feder/afd-ampel-gruene-cdu/

                      Sie werden lachen, ich habe mir heute mehrfach die Frage gestellt, wie Lenin wohl reagiert hätte. Sein Kampf gegen Opportunismus ist bekannt und war oft unerbittlich – das wäre Ihr Punkt. Aber er war auch politischer Pragmatiker, der jede Situation nach dem Kairos abgeklopft hat. Ich kam zu dem Schluß, daß er Krahs Äußerungen als politische Dummheit gebrandmarkt hätte. Gut möglich, daß er auch des Vorstands Distanzierung verurteilt hätte.

                      Meine Annahme ist, daß Krah nicht mehr zu halten sein wird – das hatte ich schon vor Wochen vermutet. Wie gesagt, Schuldfrage ist dabei sekundär. Er dürfte von der Bildfläche verschwinden und wenn es ganz schlecht läuft, reißt er Höcke noch mit, der am Abgrund steht. Wer weiß, vielleicht wird eine neue Partei draus. Am Ende sind die Spannungen zwischen den beiden Blöcken wohl doch zu groß. Die Geschichte wird zeigen, welche Version sich durchsetzen wird.

                      Fun fact: ich habe jetzt sogar schon die (erwartbare) Meinung gehört, Krah sei ein eingschleustes U-Boot mit dem Ziel die Partei von innen her zu zerstören. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

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                  • Zorn Dieter schreibt:

                    Na ja, ich halte mich mit persönlichen Vorlieben im Politischen zurück. Ich bin nur Beobachter. Und da sehe ich, dass die Rechte im Europaparlament zerstritten ist und es auch in der AfD eine Fraktion gibt, die eher zur Melonisierung der Ausrichtung neigt. Krah eher nicht. Le Pen und Meloni schwächen also mit dem „Todeskuss“ ihren politischen Gegner, die AfD. Und spielen damit den Parteien der Linken-Mitte in die Hände. Dasssie das rechte Lager damit schwächen, egal. Das ist Politik wie sie leibt und lebt!

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  4. janjensen714 schreibt:

    Ob diese massive Propaganda wirklich so gut wirkt, wie es dieser Artikel meint, wage ich anzweifeln. Ein wenig vielleicht, aber es ist vom Gesetzt des abnehmenden Grenzertrags auszugehen. Siehe auch Aiwanger in Bayern, ihm hat es eher geholfen.

    Es ist zu bedenken, dass gleichzeitg die Werte Union und vor allem das BSW an den Start gegangen sind, die werden auch Stimmen gekostet haben.

    Und dann muss auch bedacht werden, dass sich zunehmend Leute ungern als AfD Wähler zu erkennen geben, im verständlichen Misstrauen, ob das nicht irgendwo abgespeichert wird.

    So oder so: Die Anzahl Stimmen der AfD, solange sie unter 25% bleibt – soweit ich weiss, diese Stimmenzahl ist erforderlich für die Einberufung von Untersuchungsausschüssen – wird kein Game Changer sein. Egal ob 22, 23, oder 15%. Es sei denn, das BŠW hält keine Brandmauer, sondern stimmt wenigsten punktuell gleich ab wie die AfD ab.

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    • Beide Parteien – BSW und WU – spielen beim Meinungsniedergang der AfD m.E. nur eine untergeordnete Rolle. Wagenknecht zieht ein anderes Publikum an. Daß sie vor allem in Thüringen hohe Werte hat, deutet auf eine dominant linke Wählerschaft hin.

      Die WU ist bei einfachen Leuten noch vollkommen unbekannt und kommt auch zu sehr verkopft rüber, zu sehr Apparatschik und Establishment. Wird in der rechten Blase thematsiert, spielt im Volk keine Rolle.

      Vor allem aber ist der deutliche Rückgang unmittelbar nach Potsdam ein Indiz für die wesentliche Wirkung der Propaganda. Dann wurden Krah und Bystron nachgelegt. Man darf auch die sozialpsychologische Bedeutung nicht unterschätzen. Vergleichbare Effekte bezüglich Zusatimmung AfD gab es nach den beiden Parteigründungen nur im unteren Bereich.

      Der durchschnittliche Mensch ist ein Herdentier. So wie die AfD gerade dabei war, Herdendynamik zu erlangen – so interpretiere ich auch die Umfragen unter Jugendlichen -, hat man nun den gegenteiligen Trend geschaffen und die Herde trottet nun anderen Hammeln nach.

      Schließlich speist sich mein Eindruck auch aus persönlichen Gesprächen. Besonders unter älteren und bildungsfernen oder TV-abhängigen Menschen ein Umschwung durch Verunsicherung anzudeuten. Kenne persönlich mehrere Leute, die umschwenken nach Medienbombardement.

      Zur Hoffnungslosigkeit die AfD betreffend hatte ich einen Abschnitt drin – meine Frau sagte, ich solle das weglassen, es sei zu defätistisch und führe eher zu Apathie. Habe ich natürlich gemacht.

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      • Michael B. schreibt:

        Eine Frage bleibt trotzdem, @seidwalk. Sie skizzieren und sezieren alle diese Manipulationsvarianten, kritisch usw., und ja auch beileibe nicht das erste Mal in diesem Artikel – aber dann kommt der Satz:

        „Die neuesten Statistiken geben den Schülern des Ministers für Volksaufklärung jedenfalls recht: die AfD befindet sich seit Wochen im freien Fall…“

        Die Statistiken gehoert auch dazu! Denken Sie, die werden nicht in genau derselben Art im Spiel benutzt? Nein, GENAU DIESELBE und nichts anderes (Entschuldigung fuer das Schreien. Aber das muss man ganz deutlich realisieren)! Glaube keiner, die du nicht selbst erstellt hast, das ist ueberhaupt keine Witzelei, in jedem Fall nicht bei Tangierung eines politischen Problems.

        Ich reibe mich ja immer einmal an der ungluecklichen Trennung zwischen Geistes- und Naturwissenschaften. Was ich erst zuletzt auf den Schirm bekomme, ist diese geisteswissenschaftliche Ehrfurcht nicht vor Zahlen als solchen (da wuerde Nachrechnen dazugehoeren), sondern vor unverfizierten Folgerungen wie diesen hingenallten Umfrageergebnissen. Ungerechtfertigt, dort faengt Kritik an! Man gebe mir das Verfahren beweisbar als so erfolgt wie behauptet, und ich kann und werde anfangen es auseinanderzunehmen.

        Seidwalk: Wurde als Link eingefügt. Hatte ich als Allgemeinwissen vorausgesetzt, da ja über alle Kanäler verkündet.

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        • Michael B. schreibt:

          Na ja, mein Begriff von Allgemeinwissen ist etwas antiquierter. „Alle Kanaele“ kommen darunter nicht vor. In Ihrem Link steht zur Befragungsmethodik uebrigens nichts Relevantes, auch nicht der Interessante zur Auswahl der Stichproben. Sucht man dahingehend weiter kommt man zu dem aus Sicht der Erklaerbaeren wohl noch am weitgehendst zumutbaren Begriff der Normalverteilung, vielleicht noch Binomialverteilung. Aussagen zur tatsaechlichen Methodik der Umfrage“imstitute“ gibt es aber nicht, schon gar keine Belastbaren.

          Aber wahrsch. spielen die technischen Dinge auch kaum eine Rolle. Ich wuerde z.B. annehmen – da Suggestivfragen hier kaum moeglich sind, die sonst eines der groesseren Probleme darstellen -, dass schon die weitere Eskalation in Richtung gefuehlte Strafbarkeit = AfD das Antwortverhalten staerker beeinflussen duerften als jeder Verteilungsunterschied. Mein eigenes Vertrauen in Anonymitaet telefonischer Umfragen ist jedenfalls Null, weswegen ich neben anderen Gruenden (ganz vorn Verwertung) dort immer (jedes Thema) sofort auflege.

          Erste Nagelprobe ist der Vergleich mit der vollzogenen Wahl, damit verbunden die meist venachlaessigte Gegenrichtung solcher „Informationen“, die auf den Waehler vor der Wahl wirken (Resignation, generell die von mir oben gemeinte Charakteristik als Manipulationswerkzeug). Von echter Wahlfaelschung reden wir lieber nicht, obwohl ich da seit meiner ersten Wahl der AfD in meinem Wahlkreis nicht so sicher bin. Die hatte angeblich 0 Prozent, die ich als Einzelperson natuerlich nach Rundung immer noch geliefert haben mag. Aber warum sollte ich der Einzige gewesen sein? Spaetere Rollen als Auszaehlungskontrolleur brachte zwar bis zur Meldung der lokalen Zahlen nichts Vertiefendes, aber da gibt es andere Hebel.

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      • janjensen714 schreibt:

        Es bleibt letztlich Spekulation. Die entscheidende Frage – wer lässt sich heute noch durch die Mainstreampropaganda beeindrucken? Ich würde schätzen, dass die AfD vor allem diejenigen wählen, die oppositionelle Medien konsumieren – aber natürlich kann es Ausnahmen geben. Es sehen doch auch immer mehr Leute, dass gelogen wird.

        Jede Partei – AfD, BSW und WU haben verschieden Zielgruppen. Ja, die WU ist eine Totgeburt, aber das eine oder andere Prozent kann sie schon abziehen. Der Anteil der Sonstigen ist auffallend hoch.

        Jedenfalls muss man klar sagen, dass die Propaganda massiv ist, aber die Wirkung nun wirklich überschaubar ist – weil einfach gelogen wird.

        Aber ja, ein wenig Wunschdenken kann schon auch dabei sein. Aber auch Abscheu gegen diesen Mainstream und die kopflose Viehherde, die ich aber unter den sogenannt Gebildeten schlimmer finde als unter Bildungsfernen.

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        • Pérégrinateur schreibt:

          Die heute Jungen sind wirklich beneidenswert. Selbstverständlich nicht, weil ihnen eine materiell bessere Zukunft und größere Freiheiten bevorstünden. Sondern weil sie, wenn sie nur ein bisschen aufmerksam sind, eine Menschenverachtung erwerben können, die für ein ganzes Leben ausreicht. Zudem wird der Stil ihrer Äußerungen durch die sich ausbreitende Zensur notwendig besser werden müssen.

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      • janjensen714 schreibt:

        Zum Abschluss bleibt an alle hier nur ein Aufruf: Versucht Mainstream gläubige Leute davon zu überzeugen, Oppositionsmedien zu lesen, die ja meist kostenlos lesbar sind, leben doch die meisten durch freiwillige Spenden. Als Hauptargument wohl das „audiatur et altera pars“ verwenden – immer sich die andere Seite anhören.

        Leider ist auch da meine Erfahrung nicht allzu gut – meistens haben die Leute Vorurteile. Wäre aber auch Thema, dass Sie thematisieren könnten, seidwalk. Auch wie man zum Oppositionellen wird und andere überzeugt… falls das jemals gelungen ist.

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