Wir rufen dazu auf, lange angebetete und todgeweihte Idole wie den Staat, die repräsentative Demokratie, die Großstadt, das moderne Schulsystem, die angebliche Notwendigkeit zum andauernden Abbüßen der geschichtlichen Schuld der Europäer oder die Idealisierung dessen, was „anders“ ist, loszulassen und vielmehr eine ausschließlich vom Persönlichen ausgehende Haltung einzunehmen. (David Engels)
Historisch wird der Konservatismus der Verlierer sein. Zu stark ist der progressistische Strom. Er hat alle Gesellschaftsbereiche begeistert mit sich gerissen: Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Medien, Ideologie, Kirchen. Der Konservative kommt sich darin vor, wie der Fels in der Brandung und er meint zu sehen, daß bald alle Dämme brechen müssen, ruft dies dem wildgewordenen Strudel auch verzweifelt zu, wird aber hoffnungslos vom Gebrause übertönt. Die Einsicht in die Ausweglosigkeit greift um sich und während die einen noch fleißig investieren, kommunizieren und transformieren als gäbe es kein Morgen, beginnt im rechten Milieu die Einsicht um sich zu greifen, daß man nun – da der Wirbel wohl nicht zu stoppen ist – sich um sich selbst zu kümmern habe.
Aber wie, inmitten des Wahnsinns?
Rod Dreher hatte vor zwei Jahren für die „Benedikt-Option“ plädiert, deren größter Mangel es war, nur „eine Strategie für Christen in einer nachchristlichen Gesellschaft“ zu sein und damit einen Großteil seiner potentiellen Empfänger ausschloß.
Nun sind gerade zwei neue Versuche erschienen, das Leben damit und danach möglich zu machen: der eine hat mich begeistert, der andere belehrt. Aber es ist gut möglich, daß andere Leser einen gegenteiligen Eindruck haben werden.
Mit „Was tun?“ steigt David Engels, der sich in den letzten Jahren als Untergangs-Historiker einen Namen gemacht hatte, in große Fußstapfen. Tschernyschewski hatte in seinem bedeutenden gleichnamigen Programm-Roman 1863 den Neuen Menschen und Lenin 1902 unter diesem Titel zum ersten Mal das Konzept der Kommunistischen Partei als Avantgarde und die Idee des „Demokratischen Zentralismus“ entworfen. Ohne diese Gedanken hätte es wohl keine Oktoberrevolution gegeben – beide Bücher sind seltene Beispiele dafür, daß Papier die Welt verändern kann.
Engels‘ Leitfaden, wie man „diesem Niedergang nicht auf politischer, sondern auf persönlicher Ebene zu begegnen“ habe, seine „persönliche Antwort auf die Verzweiflung“ am Verlust des kulturellen Europas, ist zwar anregend, informativ und streitbar, schwingt sich aber nur an wenigen Stellen auf die strategische Ebene seiner Namensgeber auf. Es wundert daher nicht, daß Engels mit einem „Wir“ beginnt – „die wir die Dinge zu weit gehen gelassen haben“ –, dann aber vom Ich zum Du wechselt. Seine 24 Vorschläge sind meist sehr konkret. Dinge wie „Die Stadt verlassen“, „verantwortungsvoll investieren“, „europäisch kaufen“, „eine Familie gründen“, „seine Kinder erziehen“, „lesen – aber nicht beliebig“, „stolz auf seine Geschichte sein“ und dergleichen, lassen wenig Interpretationsspielraum. Sie grenzen in ihrer Direktheit mitunter an Naivität, denn kaum jemand wird – als Beispiel – eine Familie aus höheren Antrieben gründen, wenn die materiellen und beziehungstechnischen Bedingungen nicht stimmen.
Naiv sind sie mitunter auch in ihrer Konsequenz. Natürlich kann man appellieren, so einzukaufen, damit das „chinesische Imperium“ nicht gestärkt wird, aber solche Appelle waren schon immer erfolglos, wenn die ökonomischen Bedingungen sie nicht hergeben. Sicher helfen unsere Euro auf unseren kleinen Konten auch den Spekulanten, aber sie sind – gemessen am Spekulationsvolumen – so bedeutungslos, daß der individuelle Rückzug von der Bank kaum Auswirkungen haben wird. Natürlich kann man die Stadt fliehen und auf das Land ziehen, aber wenn das zur Massenbewegung würde, dann würden aus den Dörfern Städte werden und, na klar, sollte man sich „längere Zeit in eine Umgebung zurückziehen, welche noch nicht durch menschliche Einwirkung verschmutzt oder zerstört wurde“, wenn das aber mehr als einer macht, dann wird sie eben bald verschmutzt und zerstört sein usw. So gibt es also viel Undurchdachtes – unsere Krise ist so fundamental und komplex, daß es keinen Ausweg mehr geben kann, der sich, wenn er zum Imperativ erhoben wird, nicht selbst widerlegt.
Nun muß man zu Engels Verteidigung anführen, daß es ihm nicht darum geht, „die Gesellschaft an sich zu retten“, sondern „wenigstens das Überleben jener Ideale zu sichern, die sie einst begründet hatte“, aber ob Werte ohne ihren Träger sinnvoll tradiert werden können, ist doch eine offene Frage. Man kann sie davon unabhängig nur retten, indem man den Glauben ins System einspeist und das tut Engels. Es sei demnach die Pflicht der europäischen Patrioten, „Respekt vor der christlichen Tradition“ zu bezeugen, mithin eine „eigene Rechristianisierung“ anzustreben. Während das erste den meisten problemlos gelingen dürfte, verliert Engels – der die Frage nach der Existenz Gottes auch nicht beantworten kann – im zweiten Punkt einen Teil seiner Leser. Sicher müssen wir primär „im Rahmen der Glaubensvorstellungen unserer eigenen Zivilisation“ nach Antworten suchen, aber nicht, weil wir Gott wiederbelebt haben, sondern weil diese Tradition in unserer Sprache verfaßt ist.
Ich will nicht zu negativ klingen. Dort, wo Engels über „eine rigorose individuelle Haltung“ und also die Ablösung vom Staatsgedanken – bis hin zum verkappten Aufruf, unpolitisch zu werden – und die Idee, unsere Angelegenheiten „fortan möglichst außerhalb des Bereiches staatlicher Einmischung zu regeln“ oder über die europäische Identität – als Absage der nationalen – nachdenkt, ist er wirklich brisant, originell, streitbar und riskiert auch einiges und hin und wieder schreibt er Sätze, die zukünftig als klassische Definitionen gelten können oder er zieht Linien zusammen[1], die zuvor (nach meinem Kenntnisstand) noch keiner gewagt hat, aber unter dem Strich lernt man vergleichsweise wenig, vorausgesetzt, man hat sich mit den Themen schon vorher beschäftigt.
Und daher glaube ich, daß dieses Buch ein großer Erfolg bei jenen Lesern sein kann, die sich diesen Fragen noch annähern, die noch sammeln und weniger nach allgemeinen Begriffen suchen.[2]
Vor ein paar Tagen fuhr ich zur Familie ins „Laendle“. Erster Hinwies aufs Naeherkommen sind Schriftzuege ueber der A81: „Rueckkehr aus Risikogebieten: Quarantaene!“. Dummer, roher Kommisston.
Gestern ging es dann nach Ludwigsburg ins „Bluehende Barock“. Ich musste frueh noch Tanken, stellte fest: Kein Kunde im Kassenraum, der Kassierer ohne Maske hinter seinem Plexiglasverbarrikadierten Tresen. Also ohne den Fussel rein. „Maske bitte!“, „Sie tragen auch keine“, „Ich stehe hinter dem Tresen“, „Die Scheibe wirkt in beide Richtungen…“, „… Vorschriften kundig machen…“, „Wollen Sie mein Geld?“. Erledigt erstmal.
Dann Ludwigsburg. Menschenknaeuel am Eingang, da mache ich keinen Terz und lege die Windel an. Drin dann ‚offiziell‘ ohne. Irgendwann kam der Ausgang. Ich hatte die kleine Tochter an der Hand , 15m vor mir wird der Raum mit ein paar Gitterzaeunen und rot-weissen Absperrungen verengt, es geht gerade darauf zu, nach ein paar Metern biegt der Gang scharf rechts zum eigentlichen Ausgang ab. An dieser Biegung steht ein Typ vom Einlass. Ca. 10m vor uns beginnt ein Mann nervoes in der Tasche zu suchen und legt seinen Mundschutz an. Eigentlich gab es keinen Grund, um ihn war niemand ausser seiner Familie, mit der er eben noch durch den Park spaziert war. Es sind so kleine Dinge, die aengstliche Koerpersprache beim Nesteln, die Beflissenheit – schon vorauseilend – ,da stellen sich mir sofort ein paar vergangenheitsbestimmte Stacheln auf.
Dann waren wir dran: „Maske!“, „Warum?“, „Ausgang!!“, „Hier ist niemand, Ich gehe jetzt hier durch“
35 Jahre zurueck. A-Kompanie NVA, abendliches Waschen, ein Uffz lehnt sich an die Wand vor dem Waschraum. Man muss fragen: „Genosse Unteroffizier, gestatten Sie, dass ich vorbeigehe“. Wenn ihm so ist, sagt er nein. Renitente werden vorgemerkt, erstmal nur einen Flur mehr bohnern oder ein paar Explatzkacheln kehren. Spaeter kommt mehr, wenn noetig.
Jeder Mensch weiss, wenn er einknickt. Die meisten rationalisieren es weg, aber (und gerade dann) es sitzt. Kleinste Dinge Jahrzehnte, wenn es sein muss. Ebenso in der Beobachtung von aussen. Man mag dem Typ am Eingang zugutehalten, dass sein Job dran haengt, dass X oder das Y.
Aber dabei bleibt es nicht. Die gruen-linke Lehrerinnenschwester meiner Frau hat einmal Zeitzeugen zum Thema Unterwerfung in der DDR gesucht (sie fragt mich nach Klarerwerden meiner politischen Meinung schon lange nicht mehr). Ich koennte ihr jetzt sagen: Du musst nicht mehr in der Vergangenheit suchen. Blockwarte wachsen, der Eingangstyp wird sicherer werden. Er wird seine Person von der anonymen Vorschrift abspalten. Gehts irgendwann mal schief, hat er nach Befehl gehandelt. Man muss den Ruecken gerade machen und diese Dinge blossstellen wo immer es passt. Frueh.
Der Rueckzug funktioniert nicht. Wir sollten das doch wissen. Aus der DDR und aus dem Vorgaenger. Dieser Dreck dringt ins Privateste, niemand lebt autark. Man kauft ein, Kinder gehen in die Schule. Corona ist sehr lehrreich hier: Ich habe umgestellt auf Lieferdienste, aber ich muss auch mal zum Arzt. Was ist, wenn der Impfunsinn kommt? Fuer mich, fuer meine Kinder? Mit einer „Reputation“ unterlegt (von harten wissenschaftlichen Argumentationen ganz abgesehen) wie der von Drosten, der hoffnungslos in das Verbreiten genau einer solchen heissen Nadel gegen genau eine solche Spezialgrippe verstrickt war. Einem Praeparat mit der unerwarteten Nebenwirkung, dass Kinder in Schweden ploetzlich schlafend auf den Tisch knallten (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/67677/Narkolepsie-Kranke-Schweden-deckelt-Entschaedigung).
LikeLike
@ Michael B
„Der Rückzug funktioniert nicht.“ Bzw muß man ihn sich leisten und ggf vor anderen verantworten können; ökonomisch, dienstlich, seelisch, familiär. Die „Benedikt-Option“ habe ich mit Interesse gelesen, und etwa die Amisch-Leute in Pennsylvania finde ich sympathisch – aber kann es der eigene Weg sein? (Und würden sie von konsequenten Kulturrevolutionären in Frieden gelassen? Zweifel …) Joachim Fests „Ich nicht“, mitten in Berlin, wirkt da realistischer, wenn auch in dieser unerbittlichen Konsequenz kaum durchzuhalten. Den Kindern eine gesunde Eigenständigkeit und Widerständigkeit mitzugeben, ohne sie ängstlich und mit sehr fraglichem Erfolg abzuschirmen, und dabei (Glaubensfrage, klar) auf gutes himmlisches Geleit zu vertrauen – wenn dies einigermaßen gelingt, ist es schon viel …
LikeLike
Als Antwort auf Anklamer.
> Und würden sie von konsequenten Kulturrevolutionären in Frieden gelassen? Zweifel …
Das ist DER springende Punkt. Und ich habe dahingehend keine Zweifel. Solche Leute lassen nie locker bis man sie aus ihren Machtpositionen entfernt.
LikeLike
Als Antwort auf Michael B..
Speziell ab etwa 18:00
LikeLike
Ich schätze Engels eigentlich sehr. Ja, natürlich ist er erstmal katholischer Reaktionär und ist über diese Vermittlung Teil des rechten „Wäldchens“. Das ist legitim, aber Engels hat tatsächlich die typisch konservative Schwäche, dass er nicht strategisch denkt und intellektuelle Luftschlösser baut. Ich habe seinen Band „Renovatio Europae“ vor einiger Zeit gelesen – ja, der Band ist nett, aber wer Begriffe wie „Hesperialismus“ prägt, der hat vermutlich wenig Interesse, sich mit dem Populus wirklich einzulassen. Engels aber nur auf Hausmusik zu reduzieren, geht auch daneben. Und mehr Hausmusik wäre auch ein Baustein, Ästhetik zählt!
Die christlich-katholische Tradition und die Rechte, das wäre noch einige Bücher mehr wert. Das Dilemma ist: Instrumentelle Religion gibt es nicht, eine solche löst sich schnell auf, es gibt aber Nebenfunktionen von Religion und genau die fehlen Europa. Da würde ich Engels zustimmen. Wir brauchen also etwas, das sich nicht aus einem Zweckdenken ergeben darf, sondern es muss aus Einsicht und Bekehrung kommen. Es ist paradox, aber genau dieses Beharren auf dem Kriterium der Wahrheit ist christlich-europäisches Erbe (im Gegensatz zur eher indifferenten heidnisch-römischen Religiosität).
Dass Religion fehlt, daran kann m.E.n. kaum ein Zweifel sein. Ich will da gar nicht mit den metaphysischen Idealen des Wahren, Guten und Schönen argumentieren (die im Weltbild des Religiösen nicht ideal, sondern Kern des Realen sind), es fiel mir wieder im Vergleich zwischen Regionen wie Franken/Bayern (Urlaub) und Thüringen (Heimat) auf: Es ist schwer, eine spezifische Lebensart festzumachen. Eine bestimmte Kleidung, einen bestimmten Tanz, bestimmte Feste und Lieder, die eine Gruppenidentität bilden, die einen absetzen von der weiten Welt da draußen. So etwas hat seinen Kern im religiösen Kult und ich sehe keinen adäquaten Ersatz. Durch die globale Verwestlichung nehmen wir uns oft (mein Eindruck) als eine Art unspezifischen Durchschnitt wahr und andere als schützenswerte Exoten. Man muss leider sagen, dass die DDR hier absolut zerstörerisch gewirkt hat, mehr noch als die BRD, weil sie den Menschen eine gewachsene Identität genommen hat und ihre eigene Surrogat-Identität musste später zerfallen. Nur so kann ich mir erklären, warum hier soviele Menschen herumlaufen, die komplett entleert wirken – die sich z.B. absichtlich entstellen, durch halbrasierte Köpfe und pinke Haare etc. Warum macht man so etwas?
Rod Dreher kann man übrigens nicht ernsthaft vorwerfen, dass er sich auf christliche Kreise beschränkt, denn das ist genau, was er will. Kositza hat die Übertragung auf die Rechte in ihrer Besprechung nur vorgeschlagen.
Was die Frage des Beitrags der christlichen Tradition zum gegenwärtigen Schlamassel angeht, so denke ich, ist der recht offensichtlich: Alle Strömungen, die hier beklagt werden (aber in Teilen auch die Rechte), sind christliche Häresien. Sie haben einen plausiblen Teil unserer Tradition herausgenommen (hairesis) und verabsolutiert. Deshalb sind wir auch so empfänglich dafür (siehe auch den Beitrag „Härte und Vernunft“): Mitleid ist eine zentrale christliche Kategorie (vielleicht das entscheidende am barmherzigen Samariter). Die Rechte tendiert dazu, gut nietzscheanisch, jegliche Moral als Verschleierung von Machtinteressen zu sehen, entgegen der Tradition des Naturrechts (Lichtmesz auf Twitter – vielleicht überinterpretiert).
Aber wieder: Es gibt einen Unterschied zwischen Inhalt und Strategie. Und die Allianz von Kirche und linker Politik ist strategisch noch wesentlich dümmer als inhaltlich. Das liegt aber v.a. am desolaten inneren Zustand der Kirchen im Westen. Engels ist strategisch ein Gewinn, weil er nicht so verbrannt ist wie Schnellroda. Ein Buch von Engels kann man ohne weiteres einem zweifelnden CDU-ler schenken. Noch.
Ich bin gespannt auf das zweite Buch. Sommerfeld?
LikeLike
Als Antwort auf JJA.
„Rod Dreher kann man übrigens nicht ernsthaft vorwerfen, dass er sich auf christliche Kreise beschränkt, denn das ist genau, was er will. “
Ich lese Drehers Blog auf der Webseite des „American Conservative“ seit Jahren immer mal wieder, und kann den Mann nur verachten, er ist m.E. ein gutes Beispiel für eine Art von ineffektivem christlichen Konservativen, der ausgiebiges Wehklagen (vorwiegend über Homosexuelle, Transsexualität etc.) zelebriert und daraus ein Geschäftsmodell gemacht hat (Werbung für seine eigenen Bücher ist ein sehr prominenter Teil von Drehers Blog), aber wenn es darauf ankommt, zuverlässig auf die Bahn der political correctness einschwenkt, um sich einen Rest an „Respektabilität“ zu bewahren. Er hat z. B. vor einigen Jahren einen wirklich abscheulichen und hysterischen Blogbeitrag über den Paläokonservativen Pat Buchanan, einen der Gründer des American Conservative (!), geschrieben, in dem er Buchanan im Grunde als Rassisten gebrandmarkt hat, von dem sich anständige Konservative distanzieren müssen. Wenn man verschiedene Hintergründe berücksichtigt („American Conservative“ wurde von Buchanan und anderen 2002 u.a. aus Protest gegen den heraufziehenden Irak-Krieg gegründet, Dreher hat den Krieg damals befürwortet), kann man Dreher m. E. nur als charakterlos betrachten. Der Mann ist im Grunde immer noch halb Teil des medialen Establishments in den USA und ganz sicher nicht als Stichwortgeber für echte Dissidenten, welcher Richtung auch immer, geeignet.
LikeLike
Ich habe das Buch von Engels nicht gelesen (und habe es auch nicht vor), nur einen kürzlich in der Jungen Freiheit von ihm erschienenen Artikel, aber auf mich wirkt der Mann einfach nur wie ein katholischer Reaktionär, der kein höheres Anliegen hat als auf ästhetische und wohlmanierliche Art und Weise zu verlieren, wie das Konservative eben immer so tun, weil alles andere ja schmutzig und moralisch befleckend wäre. Seine Analyse erscheint mir teils völlig fehlgeleitet, er schwurbelt nur vage von „Nihilismus“ als Ursache der gegenwärtigen europäischen Selbstabschaffung und sieht allen Ernstes „Eugenik“ als prominente Gefahr (dass viele Rechte hingegen starke dysgenische Trends in westlichen Gesellschaften sehen, scheint ihm noch nicht einmal bewusst zu sein). Den wild gewordenen Universalismus und die Menschenrechts-Ideologie, die europäische Gesellschaften wehrlos gemacht haben, scheint er nicht explizit als Problem ansprechen zu wollen, ebensowenig wie die Frage, ob nicht vielleicht auch die christliche Tradition, die er ja als Allheilmittel anpreist, zu diesen Entwicklungen einen fatalen Beitrag geleistet hat. Seine Vorschläge, „konservativ“ zu leben im Sinne eines Rückzugs in ein christlich geprägtes Familienidyll sind für mich nur defätistischer und im Kern verachtenswerter Eskapismus. Vermessen, dass er sein Buch „Was tun“ nennt, denn eines muss man Lenin ja lassen, immerhin hat der Mann ein ernsthaftes Konzept für das Erlangen und Behaupten politischer Macht entwickelt. Engels geht es wohl eher um gute Tischmanieren und Hausmusik im Familienkreis.
LikeGefällt 1 Person
Zukünftige Städte.
Die bisherige, gewachsene, und damit flächenversiegelnde, Städte- und Straßenstruktur muss zurück gebaut und begrünt werden. Kleinere Städte bis 30000 Einwohner können erhalten bleiben.
An ihrer Stelle müssen wenige, über Deutschland verteilte, Wohntürme gebaut werden. Diese zylinderförmigen Wohntürme könnten 1 Kilometer hoch und 1 Kilometer im Durchmesser sein und sind für 500000 Menschen inklusive Geschäfte, Wirtschaft/Industrie, Schulen ect. gedacht. Die Industrie ist unterirdisch untergebracht. Der unterirdische Bereich dieser Wohntürme hat einen Durchmesser von 10 km und eine Tiefe von 100+ Meter über viele Stockwerke. In diesem unterirdischen Bereich sind auch die Energieversorgung, Wasserversorgung, Recycling und Abwasseraufbereitung/ Abwasserwiedergewinnung unter gebracht. Hier wird auch die Luft von Wohnturm und Industrie gereinigt. Weiterhin ist in diesem unterirdischen Bereich auch der Verkehrsknoten, welcher den Wohnturm mit den anderen Wohntürmen durch unterirdische Vakuumröhren, in denen Züge mit bis zu 1000 km/h fahren, verbindet.
LikeLike