… sind zwei Begriffe, die eine enorme Karriere gemacht haben, seit Menschen aus dem Süden in Massen Einlaß in unser Land begehren.
Da gibt es ein paar hundert oder tausend, die wohl tatsächlich aus Ohnmacht, Wut und Haß oder auch einfach aus Dummheit und Langeweile und ideologischer Indoktrination, vermutlich aus einem Gemisch aus allem, Brandsätze werfen, Menschen attackieren, Politiker beschimpfen. Spiegelbildlich entsprechen diesen Menschen selbsternannte Antifaschisten – man kann sie selbst äußerlich kaum noch unterscheiden.
Dann gibt es ein paar hundert, die bauen vor lauter Haß Bomben und horten Waffen, um – wie in Paris – Terror zu verbreiten. Auch hier dürfte der Haß auf das andere eine wesentliche Rolle spielen.
Mit diesen Extremen hat man zu rechnen. Es gibt sie immer und in jeder Gesellschaft – in Zeiten der Unsicherheit und der zunehmenden Distanz zwischen einfachen Menschen und politisch-ökonomischer Klasse vermehrt und statistisch zwangsläufig. Eine funktionierende Gesellschaft kann diese Gruppen verkraften, so lästig sie sein mögen.
Wirklich bedenklich und zersetzend ist der „Haß“ im öffentlichen Diskurs. Wann immer man den politischen Opponenten treffen will, selbst wenn er demokratisch legitimiert ist, scheint das Wort „Haß“ wie das Wort „Hetze“ gesellschaftsfähig geworden zu sein. „Die Zeit“, „Die Süddeutsche“, „Der Spiegel“, „Die Welt“, die „FAZ“ … alle lieben den „Haß“ – wie eine Guillotine rauscht dieser messerscharfe Terminus auf die ungeliebten Köpfe herunter. Le Pen haßt und wird gehaßt, AfD das gleiche, Haß im Osten und bei Pegida, gegen Muslime und von Muslimen, Haßbotschaften bei Maas und Facebook, Fremdenhaßer, Islamhaßer, Volksverhetzer allerorten, selbst Eurokritiker sind nur noch Eurohasser … Heribert Prantl von der SZ brachte es sogar fertig, in einem Zweiminutenstatement über Pegida, das wie eine H-Parodie wirkt, mit rollendem „R“ und stechendem Auge, fünf Mal das Wort „Volksverhetzung“, vier Mal „Haß“ und selbst die Mafia als Vergleichsgröße unterzubringen – was alles zusammen fast schon den Tatbestand der „Volksverhetzung“ erfüllt, auf jeden Fall aber von einem tiefsitzenden Haß zeugt. So wird systematisch herbeigeredet, was man zu kritisieren vorgibt.
Dabei wäre es so einfach. Unsere schöne deutsche Sprache kennt viele wunderbar differenzierende Wörter, die eine Abneigung, Differenz oder Dissens o.ä. ausdrücken können, ohne gleich so häßlich und hetzlich zu sein. Hier ad hoc eine kleine Auswahl, gern auch in der verbalen und adjektivischen Form, für copy and paste:
Abgeneigtheit, Ablehnung, Abneigung, Abscheu, Aburteilen, Abwerten, Acht, Ächtung, Affekt, Anfall, Anfechten, Angreifen, Animosität, Antipathie, Anwandlung, Ärger, Aufgebrachtheit, Aufgeregtheit, Aufregung, Aufruhr, Aversion, Bann, Barschheit, Beanstanden, Bedenken, Beflecken, Begeifern, Beleidigen, Bemäkeln, Beschmutzen, Beschuldigen, Besudeln, Bissigkeit, Böswilligkeit, Brandmarken, Brüskieren, Demütigen, Desavouieren, Disharmonie, Diskriminieren, Durchhecheln, Fluch, Ekel, Entadeln, Entehren, Entladung, Erbitterung, Ergriffenheit, Ermahnung, Emotion, Empörung, Erregung, Erregtheit, Erschütterung, Erzürnen, Exaltation, Feindschaft, Gefühlsausbruch, Gefühlsbewegung, Gehäßigkeit, Geifern, Geißeln, Gemütsbewegung, Gereiztheit, Geringschätzung, Gräuel, Grimm, Groll, Herabsetzen, Heruntermachen, Herzklopfen, Impuls, Ingrimm, Koller, Kompromittieren, Kritisieren, Lästern, Laune, Leidenschaft, Mißbilligung, Mißfallen, Mißmut, an den Pranger stellen, Rappel, Ressentiment, Richten, Rügen, Schänden, Schärfe, Schelte, Schimpfen, Schmähen, in den Schmutz ziehen, Spannung, Sträuben, Streit, Streitsucht, Tadel, Überdruß, Übellaunigkeit, Übelwollen, Unbehagen, Unmut, Unlust, Unruhe, Unversöhnlichkeit, Unzufriedenheit, Verachtung, Verärgerung, Verbannen, Verbitterung, Verdammen, Verdrießlichkeit, Verdruß, Verfluchen, Verleumden, Vermaledeien, Verstoßen, Verteufeln, Verunglimpfen, Verurteilen, Verweisen, Verwünschen, Widerstreben, Widerwille, Wut, Wutanfall, Zaudern, Zorn, Zurechtweisung, Zweifel, Zwiespalt …
Bitte um weitere Begriffe!
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