Training und Ordnung

Sándor Márai: Das Kräuterbuch LXXVIII

Über Training und Ordnung

Der intellektuell kreative Arbeiter benötigt exakt die gleichen Ertüchtigungsmethoden, das gleiche Training, das gleiche Gesundheits- und Übungsprogramm, wie der Fechter, der Kunstreiter oder der Kraftmensch. Man kann aus einer trägen, niederen, unsauberen Lebensweise heraus nicht für Sekunden einen Ausflug zur höchsten Ebene menschlicher Anstrengung, in die Manege kreativer intellektueller Arbeit machen.

Der Lebensstil, die einfache und alltägliche Haltung im Leben, die Ernährung, die Umgebung, die Tagesordnung, all das bestimmt die Qualität eines Gedichtes oder auch einer Studie. Du kannst nicht nachmittags von fünf bis halb sechs mit Gott sprechen, wenn du tagsüber und nachts wie ein Schwein gelebt hast. Deine gierige, geizige oder niedere Lebensweise wirft Unrat in den Gebirgssee deiner Arbeit.

Ununterbrochene Übung ist für das Denken notwendig; und für das Schöpferische noch etwas mehr.

É P Í T É S B E R U H Á Z Á S I II III IV Rostás Zoltán ÉPÍTÉSZETI PROGRAM  GYAKORLAT. - ppt letölteni

2 Gedanken zu “Training und Ordnung

  1. Pérégrinateur schreibt:

    Eher „von fünf bis halb sechs“ mit Anfangsminuskeln. Da wird meines Erachtens einfach das „Uhr“ elliptisch ausgelassen, die beiden Numerale sind hier jedenfalls keine Substantive („die Fünf und die halbe(!) Sechs“).

    Im übrigen stimmt die Aussage des Satzes faktisch nicht. Gerade die Sünder unter den Religiösen reden besonders gerne mit Gott. Und heutzutage sicher umso ungehemmter, da Gott nicht mehr als eine achtungsgebietende Autoritätsperson gilt wie der Donnerer vom Sinai, sondern als eine Transe mit riesigen Brüsten, aus denen auf Knopfdruck und natürlich sozial gerecht die Milch der Verzeihung strömt. Es ist ja heute auch niemand mehr an etwas schuld, sondern immer nur „die Gesellschaft“, mit einer kleinen Ausnahme für „die Nazis“, also die wenigen, die nicht so „denken“.

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  2. Skeptiker schreibt:

    „Du kannst nicht nachmittags von Fünf bis halb Sechs mit Gott sprechen, wenn du tagsüber und nachts wie ein Schwein gelebt hast. Deine gierige, geizige oder niedere Lebensweise wirft Unrat in den Gebirgssee deiner Arbeit.“

    So ist es!!

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