Führers Autobahn

Meine Weihnachtslektüre

Vermutlich lag es am Schutzumschlag, der von einer Grafik von Olaf Gulbrannson geschmückt wird, weshalb dieses Buch in meinem Regal landete. Gulbrannson hatte auch Hamsun oder Gudmundsson gestaltet – alles sehr positive Leseerlebnisse. Zufällig zog ich es vor ein paar Tagen heraus, um zu schauen, womit wir es hier zu tun haben. Wilhelm Utermann, der Autor, war mir kein Begriff. Interessanter schon die Widmung: „Ein kleiner Weihnachtsgruß 1940 von Deinem Horst“. Bei dem Beschenkten scheint es sich um einen Götz gehandelt zu haben – so lautet zumindest ein Namenseintrag. Vielleicht läßt der Ton der Widmung auf einen Jugendlichen schließen? Gut denkbar dann, daß er fünf Jahre später nicht mehr gelebt hat oder zumindest ein anderer Mensch geworden sein dürfte.

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Das Buch wurde vom „Verlag Franz Eher Nachf., GmbH., München“ herausgegeben, vom Zentralverlag der NSDAP. Also gut, genug der Winke und Zeichen, ich entschied, das zu meiner Weihnachtslektüre zu machen: „Der Prinzipal. Ein heiterer Roman“.

Überhaupt ist es aufschlußreich, wie viele heitere Romane und Filme diese Zeit hervorgebracht hat. Die Welt war aus den Fugen, Deutschland und Europa hatte sich innerhalb weniger Jahre komplett geändert, der Ton war ein ganz anderer geworden – hier Befehl und Geschrei, dort ängstliches Geflüster –, und dennoch wurden „heitere Bücher“ und „heitere Filme“ am Fließband produziert. Übrigens nicht nur in Deutschland. Auch in Ungarn etwa haben die 40er Jahre eine Unmenge solcher Produkte hervorgebracht. Budapest lag bereits in Schutt und Asche, da liefen in den Kinos noch immer Liebes- oder Verwechslungskomödien, da schwelgte man in der Welt der Grafen und Barone, der Schlösser, der Varietés, der Kasinos, der Reisegesellschaften, der Kreuzfahrten oder der ländlichen Idylle.

Utermann war eng verwoben in diese Szene. Neben einer langen Liste an Romanen schrieb er auch erfolgreiche Filmkomödien und Theaterstücke, arbeitete mit Gründgens oder Theo Lingen zusammen. Und für den „Völkischen Beobachter“ arbeitete er als Schriftleiter …

Man erwartet also leichte Kost und zugleich ein gehörig Stück Propaganda und man wird nicht enttäuscht. Und dennoch hat dieses literarisch wenig bedeutsame Werk einen spannenden Dreh, der es auch für unsere Zeit beachtens- und lesenswert macht.

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Der Prinzipal Sebastian Sild wird uns als überaus charakterfester und erfolgreicher Mann vorgestellt, die Zentralfigur im Dorf, ohne den dort nichts geht. Er genießt höchste Achtung im Ort, was er anfaßt, wird zu Erfolg, er ist prinzipienfest und hat ein gutes Herz und eine bildhübsche Nichte im Haus, die gerade 18 Jahre alt und also mannbar geworden ist. Dem reichsten Bauern im Ort ist das nicht entgangen, zu gern würde er seinen ältesten Sohn mit diesem Mädchen verkuppeln. Dem Onkel gefällt der Gedanke, also versuchen die beiden, etwas zu arrangieren. Die jungen Leute sind sich nicht unsympathisch, aber Nannis Herz kann sich noch nicht entscheiden. Sie fährt ein paar Wochen in die Stadt.

Zum ersten Mal taucht sie in diese fremde, laute, hektische Welt ein, die Utermann durchaus distanziert beschreibt. Dort begegnen ihr zwei fremde Augen, die sie – ganz die Unschuld vom Lande – nicht begreifen, aber auch nicht vergessen kann.

Nach Hause zurückgekehrt serviert der Onkel noch zwei andere Bewerber, damit das Mädel wenigstens eine Auswahl hat und mit dem einen versteht sie sich ebenfalls gut, aber auch dessen Heiratsantrag muß sie vertagen, um klar im Kopf und im Herz zu werden.

Bis hierher wäre das Buch keiner Aufmerksamkeit wert, es sei denn, man stellt sich die obige Frage nach dem Warum solcher Trivialitäten in umstürzenden Zeiten. Utermanns Ton und Witz sind so aufdringlich und plump, so offensichtlich auf billige Effekte aus, daß man schon hätte verzweifeln können. Dann aber kommt das unerhörte Ereignis. In Form eines Behördenbriefes. Nun bekommt die Geschichte Brisanz.

Acht Bauern, der Prinzipal darunter, werden geladen. Sie rätseln und martern sich die Köpfe, was wohl der Grund sei. Es stellt sich heraus: eine Autobahn. Sie wird durch die Felder jener acht Bauern verlaufen, schnurgerade. Die Behörde will die Verkaufsgenehmigung.

Aber Sild und seine Mannen stellen sich quer. Das ist das beste Land weit und breit, nirgendwo wächst besserer Roggen und könne man die Straße denn nicht um das Dorf herumführen? Natürlich habe man nichts gegen den Fortschritt und sehe die Notwendigkeit des großen nationalen Werkes, aber warum ausgerechnet hier? Bei uns?

„Wir stehen an einem neuen Abschnitt der Zeit“, sagt der Beamte. „Neu ist dieser Abschnitt in zweierlei Hinsicht: einmal erleben wir eine neue kraftvolle Größe unseres Vaterlandes und eine brüderliche Gemeinschaft der Menschen. Daher nehmen wir die Stärke, Dinge zu vollbringen, die nur zu lange durch widersinnigen Zwist ungetan blieben! … Zum anderen steht dieser neue Abschnitt unter dem Vorzeichen des unaufhaltsamen technischen Fortschritts!“

Das Auto sei die Zukunft, bald wird es jeden Winkel im Land erreichen und alle werden daran teilhaben, die Autobahnen „durchbluten mit neuem und starkem Leben“ das Land. Sild zweifelt auch schon gar nicht mehr an der Autobahn an sich, nur daß sie durch ein altbewährtes Ackerland gehen soll, nur daß ausgerechnet ihr idyllisches Dorf darunter leiden soll, das will er nicht akzeptieren. Aber: „Ein Werk wie die Autobahnen“, bekommen sie zu hören, „gestattet keine Versuche! Es dient allen und geht deshalb über die kleinen Wünsche und Bedenken einzelner hinweg!“, sagt der Beamte, der nur in Ausrufezeichen spricht. Und „wenn Sie diesem Werk der Gemeinschaft nicht dienen wollen, wird die Gemeinschaft kraft ihres größeren Rechtes Ihren Acker enteignen!“, schließlich dient die Straße Millionen und Millionen wollen sie, da läßt man sich nicht von acht Hanseln aufhalten.

Diesem Schock folgt ein zweiter. Die anderen Bewohner des Dorfes gehören zu den Millionen, die wollen, plötzlich ist die Eintracht dahin. Selbst Nanni, die allerliebste Jungfer stellt sich gegen den Oheim. Sie sagt: „Die Autobahn ist ein Plan vom Führer!“ und Sild antwortet: „Ja, ja! Aber der Führer hat unsere Äcker hier auf dem Hang nicht gesehen!“

Utermann ist übrigens clever genug, ansonsten alle Anspielungen auf konkrete politische Zustände zu vermeiden. Nur ein Mal taucht der Führer auf, alles andere ist als allgemeine Parabel gehalten, die Grundsatzfragen klären will. Daher wundert es auch nicht, daß es vor allem die Jugend ist, die sich auf die Seite des Fortschritts stellt, die der Sache bedingungslos anhängt, die Opfer verlangt und rechtfertigt, die „den Standpunkt der Alten verurteilt“.

Die Bauern schreiben eine Eingabe, „Ruhe und Ordnung“ müssen schließlich bleiben. Derweil kommt die Straße immer näher. Man will auch nur noch eine Verlegung von wenigen hundert Metern, aber Nanni und die Jugend sind mittlerweile stolz auf das Projekt: „Das war schon etwas! Straßen, alle breit und schnurgerade und schön, die sich viele tausend Kilometer in hellen Bändern über das Land spannten“. In hellen Bändern! An solchen Euphemismen lugt die propagandistische Absicht durch das dünne Kleid der Handlung. Gulbrannson lieferte das Bild dazu.

Es kommt noch schlimmer für den Prinzipal: das ganze Dorf wendet sich von ihm ab, man schneidet und meidet ihn, ihn, der bis dahin der Mittelpunkt des Dorfes war. Sild und die Seinen werden sozial ausgegrenzt. Da gehen ihm die Augen auf: „Er war zeitlebens ein aufrechter Mann gewesen; was er tat, hatte allen genützt und deshalb stand er in hohem Ansehen. Als er sich das eine Mal zu eigenem Nutzen entschied, kehrte man sich von ihm ab.“

Hier nun hatte Utermann eine Wahl zu treffen. Soll es eine Michael-Kohlhaas-Geschichte werden oder doch ein heiterer Roman bleiben? Recht bedacht, hatte er keine Wahl.

Er führt einen Ingenieur ein. Der legt Sild alle Pläne offen, zeigt ihm auf dem Papier schwarz auf weiß die Notwendigkeit, appelliert an das Gewissen – „die Autobahn wird von Groschen bezahlt, die wir alle miteinander zusammentragen“ –, entwirft große Zukunftspläne … und schließlich kippt der Prinzipal um. Da paßt es gut, daß in des Ingenieurs Kopf jene Augen stecken, die Nanni seit ihrem Stadtbesuch nicht mehr vergessen kann. Aus dem Gegner Sild wird der Protagonist, der sich nun der Sache opfert und überall für sie eintritt. Utermann erzählt das ganz ohne hintergründige Ironie – spätestens jetzt ist das Büchlein als propagandistisches Machwerk enttarnt. Am Ende feiern alle, geben den Widerstand auf, stellen sich hinter das Projekt und Nanni findet endlich ihre bessere Hälfte, „alles war schön, alles war herrlich.“

Und doch hatte der kleine Roman in seinem Mittelteil ganz überraschend Sprengstoff von größter Aktualität enthalten, den man nicht so wie Utermann hätte entschärfen müssen und der in der Realität auch selten so verpuffen würde. Achtzig Jahre später liest man nicht „Autobahn“, sondern „Windrad“ oder „Tesla-Werk“ oder „Sendemast“, achtzig Jahre später haben wir noch immer vergleichbare Probleme. Noch immer kämpft gegen Windmühlen, wer sich „dem Fortschritt“ oder der „Notwendigkeit“ verwehrt, noch immer sind es die Alten, die das Ihre bewahren wollen, während die Jugend – indoktriniert und in eine andere, schon kaputte Lebenswelt hineingeboren und diese also als normale Umwelt begreifend – begeistert die Parolen aufgreift und sich zum Schrittmacher geriert, noch immer wird Widerstand gesellschaftlich, von den großen Institutionen bis in die Kapillaren der Zweierbeziehung jeglicher Couleur, sanktioniert und noch immer steht man vor der Wahl, ein Ausgestoßener zu werden oder ein Mitläufer, besser noch Mittäter. Man könnte an manchen Stellen meinen, einen soeben erschienenen und vielleicht sogar prämierten Roman zu lesen.

Besinnliche Weihnacht!

Wilhelm Utermann: Der Herr Prinzipal. Ein heiterer Roman. Verlag Franz Eher Nachf., GmbH. München. 1940

4 Gedanken zu “Führers Autobahn

  1. Stefanie schreibt:

    Gibt einem zu denken, wie das damals bei uns im Dorf war, als die Autobahn daran vorbeigebaut wurde. Es gab reichlich Parteimitglieder im Ort, ob da wohl der Widerspruch zwischen Bauer und Volksgenossen auch zum tragen kam? Immerhin wurde die Strecke nicht durch das beste Ackerland gelegt, sondern durch die nassen Wiesen im Grund, was aber wohl eher darin begründet war, daß man ja das Göltzschtal queren mußte und der Trassenverlauf sich danach und ausrichtete. Es wurden auch zwei Brücken eingeplant, so daß die beiden Nachbardörfer nicht untereinander und die Bauern nicht von ihren Flächen abgeschnitten würden. Insoweit ist (oder war?) der Strassenbau noch zu einem gewissen Grad an den Bedürfnissen der Anwohner ausgerichtet – auch wenns praktisch kein Geld für die überlassenen Grundstücke gibt ("Eigentum verpflichtet").
    Bei den Windrädern ist die Konstellation nun gerade andersrum, als in ihrem 30er- Jahre-Beispiel: hier gibt
    s ordentlich Geld für die Grundeigentümer, sowie die Bewirtschafter, die aber gleichzeitig nicht unbedingt Anlieger sein müssen, die dann die rotierenden Riesen immer vor Augen haben. Jährliche Pacht und z.T. ein Anteil an dem Erlös des produzierten Stromes klingen verlockend, vor allem in Anbetracht dessen, was sonst von diesem Stückchen Feld heruntergeholt werden könnte. Die meisten Bauern verbringen, dank großer Technik, auch nicht viel Zeit auf den entsprechenden Schlägen. So sind es heute eher die Dorfbewohner (auch gerade die „Ökos“, die auf dem Land wohnen wollten ), die Eingaben schreiben und protestieren. Einige davon durchaus auch aus echter Liebe zur Natur (ob Milan oder Fledermaus).
    Aber natürlich sind die Bauernfamilien, trotz oder vielleicht besser wegen des überraschenden Geldsegens nicht vor Zwist gefeit. Im Extremfall hängt dann der alte Bauer eines Tages am Geländer des Aufgangs zum Windrad, weil er die ewigen Familienstreitereien nicht mehr ausgehalten hat. – Der Romanstoff, nach wahren Begebenheiten, ist heutzutage bestimmt nicht dünner gesät, als zu Führers Zeiten.
    Bei uns stehen die Windräder nun auch schon 20, der geplanten 30 Betriebsjahre. Ich bin ja mal gespannt, ob sie wirklich eines Tages vertragsgemäß zurückgebaut werden. Theoretisch sollte es dazu Rückstellungen in irgendwelchen Fonds geben, doch wieviel Realwert wird da wohl drin stecken, wenn die Inflation noch ein paar Jahre weitertrabt? Zumal die Betreiber (bei den 4 Windrädern, bei uns im Ort, immerhin drei verschiedene), dort auch gerne mal wechseln. Vielleicht werden die Standorte auch eines Tages, aus volkswirtschaftlichen Gründen sozialisiert?

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    • Vermutlich kann ich „Ihre“ Windräder von erhöhter Warte aus sogar sehen. 117 Meter hoch.

      Entschädigung gab es im Roman auch – über die Höhe wurde nichts verlautet. Diese aber nur bei Unterschrift. Die Alternative dazu war Enteignung. Letztlich also ein „no brainer“. Daß die betroffenen Bauern vom Widerstand in die radikale Befürwortung wechseln, ist wohl so eine Art Stockholm Syndrom. Natürlich war die grundlegende Zustimmung zur nationalen Sache bereits vorhanden, so wie ja auch die „grüne Wende“ mittlerweile kaum noch kritisierbar ist. Das Land steht im Großen und Ganzen hinter den Führern und schluckt auch gern die vielen Widersinnigkeiten.

      Übrigens las ich kürzlich irgendwo einen Beitrag über „fiese Fasern“, die in den Rotorblättern verbaut seien und freigesetzt werden, wenn daran ein Schaden entsteht. Sie sind auch nahezu nicht recyclebar. Finde den Artikel nicht mehr, aber der hier tut es auch: https://www.wattenrat.de/2021/07/16/fiese-fasern-carbonfasern-in-windkraftanlagen/

      In diesem Zusammenhang eine Frage in die Runde. Zuletzt las man hin und wieder über das Phänomen der Winddürre, die durch die Massierung der Windräder verursacht sei. Demnach würde damit der „Windhaushalt“ langfristig gestört werden. https://paz.de/artikel/windflauten-loesen-unruhe-bei-energiekonzernen-aus-a6222.html
      Das klingt in meinen Ohren so unwahrscheinlich, daß ich gerne die in der Physik besser Bewanderten fragen möchte, ob so etwas denkbar ist. Können „die paar“ Windräder tatsächlich die Energie der Gesamtluftbewegung – und sei es auch nur lokal – beeinträchtigen? Steht uns ein Golfstromphänomen ins Haus, wenn die Windkraft weiter flächendeckend ausgebaut wird?

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      • Stefanie schreibt:

        Daß die Windräder mikroklimatische Veränderungen bewirken, kann ich mir gut vorstellen. Sie entnehmen ja nicht nur kinetische Energie, sondern verwirbeln auch die Luft und wer weiß bis in welche Höhen bzw. Entfernungen sich das auswirkt. -Die Windräder sind heute zum Teil über 200m hoch und stehen auch oft auf Bergkuppen. Gerade in gebirgigen bzw. hügeligen Ecken kann man ja sehr oft Wetterscheiden beobachten. Bei uns wäre es zum Beispiel das besagte Göltzschtal: oft kann man von unserem Feld aus beobachten, wie es in Reichenbach regnet oder ein Regenstreifen die Göltzsch hochzieht. Oft ist es bei Gewittern so, daß im Nachbardorf ein Schauer heruntergeht, während bei uns gar nichts ankommt. Meine Oma hat immer erzählt, das nach dem Bau der Pöhler Talsperre deutlich weniger Gewitter bei uns auftrafen, weil diese eben im Elstertal oder in Plauen abregneten.

        Die Carbonfaserverbundstoffe werden sich wahrscheinlich demnächst zu den Asbestfaserplatten gesellen, die vor 30, 40 Jahren verbaut und dann nach und nach entsorgt wurden. Das heißt: sie werden in irgendeinem großen Loch verbuddelt werden. Bei zweien der vier besagten Windräder wurden übrigens auch während des Betriebs, zwischendurch mal die Flügel erneuert. Ob sie nun eine große Gefahr für die Allgemeinheit darstellen, darüber läßt sich streiten. Wenn es brennt, tragen die Feuerwehrleute für gewöhnlich sowieso Atmeschutz. Möglich das die Fasern durch den Wind noch weiter verteilt werden und sich zum allgemeinen Feinstaub in der Luft gesellen. Über die Fasern, die von den OP- und FFP2-Masken freigesetzt wurden, hat sich ja auch keiner groß Sorgen gemacht – und von denen dürften anteilig viel mehr in den Lungen der Träger gelandet sein.

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      • Fuzzer schreibt:

        Ich kann das nicht durchrechnen, Zahlen allein sind schon schwer zu finden. Aber folgende Plausibilitätsbetrachtung :
        – ca. 28000 Anlagen im Jahr 2021 in Deutschland
        – Durchschnitt der in den letzten Jahren gebauten Durchmesser: 120m

        -> 28000 x 60 x 60 x Pi = 317 km^2. Das paßt zu den 350km^2 Gesamtrotorfläche in D allein, die ich anderswo gelesen, aber nicht wiedergefunden habe. Das ist eine Wand aus 700km Länge x 500m Höhe, die da verbaut wurde. Die steht zwar nicht buchstäblich so im Land, aber natürlich entzieht eine solche Fläche entsprechend Energie, die dem Wind dann fehlt. Und ebenso natürlich führt das zu Änderungen verschiedenster Natur, wie man sie heute kaum noch sachlich diskutieren kann:
        Die genannten Austrocknungen, der Einfluß schon der einzelnen Raeder (besonders gut in deren Lee-Bereichen auf See zu sehen, wobei die natürlich im Vergleich zum Land durch die Offenheit extrem lang sind). Aber auch mögliche dauerhafte Änderungen der Strömungsverhältnisse der Windgebiete im Großen gehören dazu und viel mehr, da mag irgendwann gar kein Wind mehr dort wehen wo er es früher tat. Klassische Wissenschaft könnte da schon viel liefern, aber nicht in diesem politisch und ideologisch überheizten Zeitgeist.

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