„Blutbuch“ von Kim de l‘Horizon

Es könnte alles so einfach sein. Da hat ein seltsamer Mensch, ein Mann, der sich als „Nonbinär“ definiert, ein Buch geschrieben und die Jury läßt ihn damit – ganz zeitgeistkonform und natürlich politisch motiviert – den renommierten „Deutschen Buchpreis“ gewinnen. Das bizarre Wesen, in billigen Flitter gekleidet, geschminkt und mit Schnauzbart hält eine alberne Rede, singt mit dünnem Stimmchen ein peinliches Lied auf offener Bühne und holt zum Schluß einen Rasierapparat hervor, um sich die Haare zu scheren – als Zeichen seiner Solidarität mit irgendwem. Es selbst, dieses Wesen, räumt ein, daß die Preisrichter wohl „ein politisches Zeichen“ setzen wollten, seine Redebeiträge strahlen eine umfassende Mittelmäßigkeit aus, selten entläßt sein Mund einen Gedanken von Bedeutung … das alles macht uns das Urteil leicht. Weiterlesen