Sándor Márai: Das Kräuterbuch LIV
Über die Karotte
Ich habe festgestellt, daß rohe Karotten, fein gerieben und mit Zitronensaft beträufelt, nicht nur eine erfrischende Nahrung sind, sondern auch die Nerven beruhigen, insbesondere die Nerven in den Augen.
Ich habe gehört – dies habe ich persönlich nicht erfahren – daß einer der Bestandteile der rohen Karotte, das Carotin, auf jeden Fall die Sehnerven stärkt, manchmal auch Erblindungsprozesse verhindert, den beginnenden Grauen Star verschwinden läßt.
Sicher ist, daß die mit Zitronensaft beträufelte rohe, geriebene Karotte, die während einer Mahlzeit, auch anstelle eines Salates zu sich genommen werden kann, den Organismus stärkt, erfrischt, etwas Nützliches und Heilendes an sich hat.
Sicher ist aber auch, daß es nicht schadet. Gleichermaßen kann ich den ungeschälten Apfel empfehlen – wenn die Saison hier ist, dann jeden Tag einen – und den Verzehr von reichlich Zitronen- und Orangensaft.
Ich habe bemerkt, daß in jenen Jahren, in denen ich bis zum Ende des Winters reichlich und täglich rohe Karotten, Zitronen- und Orangensaft zu mir genommen habe, ich keine Erkältung, keine Infektionskrankheiten bekam.
Und ich habe festgestellt, dass ich, seitdem ich mich kaum mehr bewege und deshalb ordentlich verfettet bin, keinerlei Nierenkolik mehr hatte.
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