Sándor Márai: Das Kräuterbuch XXX
Über freiwillige Verpflichtungen[1]
Die an uns selbst gerichteten Verpflichtungen –„ab morgen werde ich dieses oder jenes nicht mehr tun, ich werde so oder so leben, mich mit diesem oder jenem beschäftigen“ – sollte man vielleicht noch gründlicher bedenken als unsere an die Menschen gerichteten Worte.
Denn das den Menschen gegebene Wort können wir zurückziehen, wenn wir bemerken, daß sich die Welt um unser Wort herum verändert und menschliche Angelegenheiten anders um eine Idee herum plaziert werden, die einst als wahr erkannt und in einem Gelübde beschworen wurde. Auch die Wahrheit ändert sich.[2]
Aber das an uns selbst gegebene Wort bedeutet, daß wir einen Vertrag mit unserem Charakter geschlossen haben, der sich nicht verändert, und deshalb können wir den Vertrag mit ihm nicht rückgängig machen.
Wenn die Welt uns verachtet, weil wir aus irgendeinem Gewissensgrund das gegebene Wort nicht halten konnten, dann können wir mit dieser Verachtung weiterleben, denn die Welt ist kein moralischer Vertragspartner, aber wenn wir unseren Charakter betrügen, dann haben wir zwar auch die Möglichkeit weiterzuleben, aber unsere innere Haltung wird unsicher, schuldbewußt und schwankend.
Mein Vorschlag zu: „….ha úgy látjuk, hogy a világ változik szavunk körül, másképpen helyezkednek el az emberi dolgok az egyszer igazságnak megismert és fogadalomban megvallott eszme körül.“
„…..wenn wir sehen, dass sich die Welt um unser Wort herum ändert und sich die menschlichen Angelegenheiten um die einmal als Wahrheit erkannte und zum Schwur gebrachte Idee anders stellen.“
Deep-L Vorschlag: „wenn wir sehen, dass sich die Welt um unser Wort herum verändert und menschliche Dinge anders um die Idee herum platziert werden, die einst als Wahrheit bekannt und gelobt wurde.“ („gelobt“ ist hier falsch, weil die Wahrheit nicht gelobt wird.)
Synthese:…..“wenn wir sehen, dass sich die Welt um unser Wort herum ändert und sich die menschlichen Verhältnisse um die einmal als Wahrheit erkannte und zum Schwur gebrachte Idee anders gestalten.“
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„Weil wir das den Menschen gegebene Wort auch zurückziehen können, wenn wir es so sehen, dass sich die Welt ändert um unser Wort herum, die menschlichen Dinge sich anders ordnen um die Idee herum, die wir als Wahrheit erkannt und zu der wir uns durch Gelübde bekannt haben. Auch die Wahrheit ändert sich.“
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