Wer ich bin

Manch eine(r) wird sich fragen: Wer ist dieser Kerl eigentlich?

Die „Gegneranalyse“ – deren Arbeit ich schätze – hat nun ein Portrait entworfen, das mir gut gefällt. Stellen Sie sich den Autor dieser Zeilen wie diesen eifrigen Leser des Buches „Ich kann lesen“ vor und Sie kommen der Wahrheit recht nahe – zumindest wünschte ich mir, so gesehen zu werden:

© Gegneranalyse  (gesponsert u.a. vom Familienministerium und der Bundeszentrale für politische Bildung)

3 Gedanken zu “Wer ich bin

  1. Ich hatte Wahrnehmungen von sehr kleinen Naturwesenheiten, die man wohl als Wichtel bezeichnen könnte, und von sehr grossen Gestalten, die sich sicher über 4 Meter gross darstellten – allerdings waren es nur Umrisse ohne Konturen, und ich bin mir alles andere als sicher, dass das echte Wahrnehmungen waren – immerhin könnte es so sein. Ich hatte auch einmal die Wahrnehmung von einem Wesen mit dünnen Armen und Beinen und der Gestalt der „Greys“, also der angeblich typischen Ausserirdischen mit dem grossen Kopf und den grossen Augen.

    Jedoch war das nicht eine Begegnung, sondern eine visuelle Wahrnehmung während des Versuchs einer geistig-telepathischen Kontaktaufnahme.
    Kann sein, kann nicht sein, ich erwähne es nur, ohne selbst zu wissen, was ich genau davon halten soll.

    Dass paranormale Phänomene real existieren, steht für mich felsenfest fest.
    Ob sogenannte Astralreisen und die vermeintlichen Wahrnehmungen währenddessen die Realität wiedergeben, da bin ich mir noch lange nicht sicher.
    Das Gehirn ist ein Meister der Phantasie.

    Wo ist das Ich, wenn der Mensch schläft und träumt? Was macht es währenddessen? Liegt es einfach im Bett, oder tut es irgendetwas irgendwo, quasi in einer geistigen Dimension? Während man träumt, ist das Gehirn ja aktiv.
    Das ist alles völlig ungeklärt.

    Man weiss einfach viel zu wenig über die Beschaffenheit der geistigen Welt, ja, es ist ja nicht einmal bewiesen, dass es sie gibt.

    Auch jemand, der Dir im Leben Übles wollte und starb, kann wohl noch aus dem Jenseits negativ auf Dich einwirken, bis hin zu provozierten Unfällen und Kraftwirkungen aus dem Nichts heraus.
    Die Familienaufstellungen knüpfen da an.

    Dabei lässt man die positiven Kräfte ausser Acht, die ja ebenfalls vorhanden sein müssten. Würden es Deine Ahnen zulassen, dass ein schädliches Monster an Dir klebt?
    Vielleicht brauchen sie Deine Bitte um Hilfe, um sich einmischen zu dürfen, wer weiss.
    Das ist alles fiktiv und unbeweisbar.

    Es könnte viel trivialere Ursachen haben, die schicksalshafte Verbindung zwischen Personen etwa.

    Wer sein Leben mit jemandem verbringen muss, der ihm letztlich schadet, hat ein Problem. Zieht diese fremde Person Unglück und Leid auf sich, kann es sein, dass Dich das automatisch mit betrifft, so lange Du die Verbindung nicht kappst.
    Manchmal ist das familiär nicht möglich, mn kann aber mental versuchen, den Energierüssel abzuschneiden und sich zu schützen.

    Unter Spielern ist bekannt, dass es Glückspilze und Pechvögel gibt, die man beobachten kann – man setzt also genau so, wie der Glückspilz, und heftet sich an seine Glückssträhne an, oder setzt immer das Gegenteil von dem, was der Pechvogel macht.

    Nicht umsonst ist bei Menschen, die eine üblicherweise tödliche Krankheit wundersam überlebten, oft festzustellen, dass sie ihr Leben komplett umkrempelten, quasi einen Neuanfang ermöglichten, das alte abtrennten. Die alte Situation hat Genesung, Gesundung nicht zugelassen.

    Es können also auch rein irdische Verstrickungen die Auslöser von Unheil sein, kommen sie aus der Familiengeschichte, aus der Örtlichkeit, oder vom Zusammensein mit den falschen Leuten….

    Vielleicht jedenfalls.

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  2. Pérégrinateur schreibt:

    Am Bild fehlt die Beschriftung:

    Ceci n’est pas un Pfeiffer.

    ――――――――――――

    Auf der gegneranalytischen Website habe ich die (immerhin schon befüllte) Seite zu Gehlen angeschaut.

    • Erster Satz: „Seit rund einem Jahrzehnt tauchen die Begrifflichkeiten Arnold Gehlens in den Versatzkästen neurechter Theorie auf.“ – Was ist ein „Versatzkasten“? Nach etwas Recherche handelt es sich offensichtlich um eine Art von Verteildose oder Stromverteiler, die beide eine einzige, in sich gleiche Sache (nämlich Strom) verteilen, was zum Plural „Begrifflichkeiten“ nicht so recht passen will. Naja, wenn grünrote dummbockige Bärentöter sich schon mal in naturwissenschaftlich-technischen Metaphern versuchen.

    Gemeint war offenbar doch „Setzkasten“, mit der förderlichen Assoziation, was die Anderen vortragen seien ohnehin nur Begriffsmischungen und keine durchrationalisierten Theorien. Kann ja auch nicht sein, es gibt schließlich nur eine Wahrheit und in deren Besitz ist man nun mal selber.

    • Letzter Satz des ersten Abschnitts: „In den sechziger Jahren profilierte sich Gehlen als konservativer Widersacher der Kritischen Theorie vor allem Adornos und liberaler Gesellschaftstheorien, wenngleich er von einigen marxistischen Theoretikern durchaus geschätzt und ernstgenommen wurde.“ – Die Einräumung lässt vermuten, dass man in kritischtheoretischen und liberalen Kreisen damals noch nicht auf der Höhe unserer Zeit war, in der man schlichtweg in regierungsamtlich geförderten Feindeslisten nachschlagen kann, womit man sich besser erst gar nicht beschäftigt. Es geht vorwärts!

    In der folgenden Darstellung Gehlenscher Gedanken vermisst man völlig den Konjunktiv der indirekten Rede und viele Leerzeichen hinter kursivierten Textabschnitten. Offenbar ist die staatliche Förderung des Volksaufklärungsvereins noch zu geringe.

    • Letzter Satz des dritten Abschnitts: „Die Rede vom ‚Humanitarismus‘ und der globalen Moralhypertrophie bedient die Denkschablonen derer, die sich heute gegen ‚Political Correctness‘ und ‚Gutmenschentum‘ stemmen.“ – Das Bedienen wird heute in manchen Kreisen anscheinend als ein völlig akteurloser Vorgang angesehen. Nach gemeinem Verständnis kann jemandes Rede und also er selbst doch nur jemanden oder etwas bedienen, den oder das er vor sich hat. Die gemeinten Böswortgebraucher von heute hatte Gehlen aber sicher noch nicht im Visier, solches im Sinne der Wortbedeutung richtig gebrauchtes „Bedienen“ zu unterstellen ist also anachronistisch. Man sollte also, wenn man sich aus dem leider allzu gebräuchlichen Vorrat an Formelklischees bedient, wenigsten auf passende Verwendung achten. Es ist keine besondes große Mühe, klar und ohne Widersinn zu sagen, dass sich die Böswortgebraucher bei (!) Gehlen bedienen, das verstünde dann auch Klein Erna. Doch in manchen Kreisen hält man es lieber mit vermeintlich ödel und foin, indem man Sprachklischees aus dem Insiderjargontopf zusammenrührt. Weshalb dann eben die Antagonisten von Emanzipationsselbstverständnisinhabern immer böse Klischees oder Schablonen bedienen müssen und Theologen nach eigener Aussage immer um (!) alles wissen, aber dabei gar nichts wissen.

    Übrigens kann man sich nur gegen real Existierendes stemmen, stemmt man sich gegen etwas, das es zufolge der Anführungszeichen nach Meinung unserer Aufklärer realiter gar nicht gibt, dann fällt nicht das Gestemmte, sondern die Aussage darüber um.

    • Erster Satz des vierten Abschnitts: „Ein weiterer Grund für die Anschlussfähigkeit des Werkes Gehlens ist die Tatsache, dass er seine theoretischen Begrifflichkeiten der Alltagssprache entlehnte und diese, reflexiv aufbereitet, wieder in den Alltagsdiskurs eingespeist hat.“ – Man könnte vielleicht auch sagen: „Er hat sich gut und verständlich ausgedrückt und wurde deshalb gerne und beifällig zitiert.“ Aber vielleicht ist das ja zu konkret. Der gebrauchte Satz jedenfalls erinnert mich an einen von Marcel Reich-Ranicki über Hans Mayer, der etwa so ging: „Erfreulicherweise hat er seine Aufsätze immer auf Deutsch verfasst und nie auf Germanistisch.“

    • Zwei Sätze weiter: „Noch nicht so kulturkritisch gestimmt wie in späteren Jahren, nordet Gehlen für ein breites Publikum darin ein, was seine Philosophische Anthropologie ausmacht. Es ist kein Zufall, dass eben diese Begrifflichkeiten heute – sozusagen abgesunkenes Kulturgut – als Stichwortgeber für die Neue Rechte wieder virulent werden.“ – Begriffe als Stichwortgeber, Sprachkrampf als vorgebliche Analyse, Jargon als Argument, Blendervokabeln als Legobausteine für das Satzbauspiel von Affen; ich gebe auf. Gegen persistente Sinistrosoziolalie kann man nicht gewinnen, aber man kann sich die Ohren zuhalten, um außer der Geduld nicht auch noch den eigenen Sprachsinn zu verlieren.

    PS: Gibt es für Sie auch irgendwo ein kleines Altarbild in der Kapelle der Heiligen der Ängstlichen Zukunftsweiser? Ich habe nichts gefunden.

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    • Der Witz war gut!

      Freilich kann man die Beiträge dort kritisieren – was mir an der „Gegneranalyse“ gefällt, ist der Versuch, sich überhaupt ernsthaft mit der Theorie der „anderen“ auseinanderzusetzen. Das ist schon Vorreiter, soweit sind wir. Den meisten anderen Kritikern genügt ja irgendein Etikett und fertig mit der Soße, ein schnelles Wegwischen: erledigt. (Hatte letztens jemand hier mit Sarrazin probiert – wird einfach als wenig zielführend ignoriert und das empfehle ich in diesen Fällen)

      Einige, wie Niekisch, Dugin, Moeller van den Bruck oder Hunke, dürften vielen gar nicht bekannt sein – wie sie da oben als Sphären schweben und ineinander fließen, das ist ein solch faszinierendes Bild, daß man sofort Lust bekommt, diese Sphären – im Original – kennen zu lernen. Hier bricht sich eine gewisse Faszination Bahn. Die bekannte Dialektik: mit der „Widerlegung“ wird das Denken auch verbreitet – es wird seine Leser finden.

      Auch wenn Erkenntnis aus der Gegenwehr meist in die Irre führt, scheinen die Leute dort klug oder wenigstens belesen genug, um Wesentliches zu erfassen.

      Daß dieser kleine Clip durch seine Primitivität die ganze Seite kompromittiert und relativiert, sei dahingestellt. Vermutlich arbeiten dort auch sich widersprechende Akteure. Kaum zu denken, daß Brumlik oder Assheuer für so etwas einstehen.

      Gegen dieses Wegwischen und Etikettieren wehre ich mich fast schon habituell, ob nun bei Heidegger oder Lenin und sogar bei kleinen Lichtern wie Baños.

      Umgekehrt halte ich es immer für eine sehr gute Übung, sich sein Bild im Auge des anderen anzuschauen. Jedes Spiegelbild kann uns zum einen auf eigene Deformationen aufmerksam machen, selbst ein verzerrtes, und zu wissen, wie man von außen gesehen wird, ist zudem erhellend. Mit eigenen Bildangeboten sollte man dabei dennoch sparsam umgehen.

      Der Gedanke der „Gegneranalyse“ – der Begriff ist mir eigentlich zu martialisch – gefällt mir so gut, daß ich darüber nachdenke, so etwas hier auch zu machen – im neuen, viel langsameren Format ab 2020. Und gerne dazu aufrufe, sich daran zu beteiligen!

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