Jeder kennt das: man liest unsere Presse und greift sich alle paar Minuten kopfschüttelnd an den Kopf. Es gehen einem ein paar Gedanken durch selbigen, aber ehe man sie ausgefaltet hat, liest man schon den nächsten Artikel – das Drama beginnt von vorn. Man muß nicht immer alles bis ins Kleinste ausdeuten. Manchmal – auch aus Selbstschutz – genügt das Stammtischniveau.
In der „Süddeutschen Zeitung“ wird über eine junge Frau berichtet, die vor zehn Jahren mit KO-Tropfen betäubt und vergewaltigt wurde. Noch immer kämpft sie für die juristische Aufarbeitung. Der Zeitschrift war das die Überschrift wert: „Wenn es nur einer Frau hilft, ist es das wert“. Zustimmung. Ein passender Spruch. Gerne auch auf jene Frauen anwenden, die in den letzten Jahren schlechte Erfahrungen machen mußten, die sie nicht gemacht hätten, wären die Tore nicht sperrangelweit geöffnet worden. Wenn es auch nur einer Frau hilft, ist das den Stopp der Masseneinwanderung, die Ausweisung Krimineller und nicht Asylberechtigter wert, oder?
Die „Zeit“ veröffentlichte einen brisanten Artikel zum Thema „Diversity“ – leider wurde er sehr schnell hinter Bezahlschranke gesperrt, obwohl von größtem öffentlichen Interesse. Darin wird die Annahme der Verfassungsrichter, es gebe in Deutschland ca. 160000 Menschen, die sich dem „dritten Geschlecht“ zurechnen, für die man Toiletten baut, für die im Geburtsregister eine neue Eintragung – „divers“ – eingerichtet wurde, die sich das im Ausweis eintragen lassen können, für die Ausschreibungen modifiziert werden und – vor allem – für die die deutsche Sprache par ordre de mufti bereits in zahlreichen Behörden, Schulen und Universitäten verschandelt wird, deutlich widerlegt. Es sind nicht 160000, es sind auch nicht 1600, es sind vermutlich nicht viel mehr als 150! Seit man sich gesetzlich als „divers“ eintragen lassen kann, haben deutschlandweit 20 Personen davon Gebrauch gemacht. Gibt es einen besseren Beweis für die kulturelle Hegemonie der Linken und für deren Distanz zur Realität? Und ist das nicht typisch neudeutsch? Ad hoc-Entscheidungen auf moralischer Grundlage zu fällen? Die Zeit bekennt resigniert die Ursachen: „die oberflächliche Recherche des höchsten deutschen Gerichts, die gute Lobbyarbeit der wirklich Betroffenen sowie das weit verbreitete Unverständnis für ein extrem komplexes medizinisches Syndrom.“
Ole Siebrecht stellt auf „Ze.tt“ ein Photoprojekt vor: „Come Closer“. „Die Fotografin Julia Liebisch-Peschl zeige, wie individuell und vielfältig Liebe und Liebesbeziehungen aussehen können.“ Siebrecht veröffentlicht daraus 14 Bilder. Davon sind mindestens sechs – ein, zwei sind schwer zu entscheiden – eingeschlechtlicher Liebe, genauer eingeschlechtlicher Erotik, gewidmet. Gleich die ersten fünf Bilder zeigen Szenen, die nicht mehrheitsfähig sind, darunter einen männlichen Dreier. Ole Siebrecht strahlt selbst diese Präferenz aus. Man findet schnell auch ein Video über AIDS. Thema, Habitus, Sprache bestätigen die Vermutung. Also auch ein Lobbyist in eigener Sache. Vielleicht auf Quote? Jedenfalls monothematisch. Jedenfalls gerade nicht an seinem Motto – daswasesist – interessiert.
Die „Zehn Gebote der Zuwanderung“, die Niederösterreich bindend einführen möchte, sind ein Schritt in die richtige Richtung. Migranten müssen diese Verpflichtung unterschreiben und nach ihr leben. Nun muß es nur noch kontrolliert und ein wirksamer Maßnahmenkatalog bei Verstoß entworfen werden. Ganz subtil das zehnte Gebot: „Du sollst Österreich gegenüber Dankbarkeit leben.“ Ganz feine Klinge – noch nicht mal die „Junge Freiheit“ hat das verstanden und den Horizont linker Meinungsmacher übersteigt es sowieso. Niemand wird zur Dankbarkeit gezwungen, das wäre auch sinnlos, aber jeder hat sein Leben so einzurichten, daß er dem Gastgeber Dankbarkeit zu zeigen hat, so lebt, als sei er dankbar. Philosophie des Als-Ob. Klar, das umfaßt sicher mehr Pflichten als Rechte. Gut so! Migration in großem Umfang kann nur funktionieren, wenn Integration erzwungen wird – wenn anders nicht möglich. Gelingt das nicht, muß sie beendet werden. Ob jemand zu Hause dann auf seinem Teppich liegt, geht niemanden etwas an.
Ironie der Geschichte. Weil die EU den Brexit tausendfach behindert und die britischen Parteien der Komplexität nicht gewachsen sind, kommt jener Mann, dessen Abgang man sich erhofft hatte, zu neuen Ehren: Nigel Farage – wollte sich eigentlich aus der Politik zurückziehen, vereint jetzt für die Europawahl mehr potentielle Stimmern als Tories und Labour zusammen. Nicht nur Ironie, auch Dialektik der Geschichte. Jeder Sieg auch eine Niederlage, jede Niederlage auch ein Sieg. Sollten sich diese Ergebnisse bestätigen, dann deuten sie auf ein politisches Erdbeben in GB hin, dessen Folgen noch unabsehbar sind. Das alte „Zweieinhalbparteiensystem“, auf dessen Wechselspiel die britische Politik basiert, könnte sich auflösen. Hätte die EU das Votum akzeptiert und sich für einen friendly Brexit entschieden, dann gäbe es Farage heute wohl nicht mehr.
Nun ist es offiziell: das Umweltthema hat das Migrationsthema abgelöst. Folglich gewinnen die entsprechenden Parteien. Umfragen bestätigen endlich, daß der Versuch der Medien Erfolg zeitigt. Greta kam wie gerufen, den Fokus zu verändern. Die Umweltfrage ist gravierend, kein Zweifel. Aber sie war es schon seit Jahrzehnten; die Migrationsfrage hat dagegen erst in den letzten Jahren wirklich politische Bedeutung erlangt. Nun gelingt es dem linken Mainstream mehr und mehr panische Existenzängste zu wecken. Die werden die Umwelt nicht retten, sondern vielmehr zu weiteren Schnellschüssen führen, die letztlich auch ökologisch destruktiv sein werden. Schon allein, weil sie die Stabilität der Gesellschaft riskieren, aber nur aus einer stabilen, rationalen Gesellschaft heraus sind überhaupt sinnvolle Lösungen – wenn auch unwahrscheinlich – zu erwarten.
„Nicht Fliegen rettet die Welt nicht“, schreibt die „Zeit“, beginnt aber mit dem „schlechten Gewissen“, daß man in diesem Milieu bereits bei jedem Flug hat. Fluggesellschaften sollten aufmerksam zuhören, Flugzeughersteller, Triebwerkbauer ebenfalls. Und wie sieht es mit Mondfahren aus? Bald werden sie vor den Terminals stehen, nach Motiven fragen, das Gewissen belasten, dein Flugkonto prüfen, moralisch abkanzeln.
Ein bißchen gepflegte Flagellanz gehört nun zum guten Ton bei Hauptversammlungen von Auto-Giganten. Diesmal gönnten sich die VW-Aktionäre eine 18-jährige knackige Domina, mit deutschem Zopf, aus dem pädokratischen „Friday-for-Future“-Milieu. Was sowas wohl kosten wird?
Meine Frau sagt, ich solle noch mal was zu Liverpool und Klopp sagen. Ungern. Diese Geschichte lehrt, daß ich nichts von Fußball verstehe und wenn ich nichts von Fußball verstehe, dann verstehe ich von gar nichts was. Jedenfalls hat sich Klopp gegen meine Voraussage gewehrt und eine Mannschaft gebaut, die tatsächlich bis zum letzten Spieltag auf unglaublichem Niveau gespielt – und dennoch die Meisterschaft „verloren“ hat. Verloren heißt ja heutzutage nicht gewonnen. Unglaubliche 97 Punkte genügten nicht, denn Manchester City erkämpfte noch einen Punkt mehr. Gäbe es noch das alte Punktesystem – Sieg zwei, Remis ein Punkt – dann wäre Liverpool mit einem Punkt (68) vor City gelandet. Dennoch glaube ich, daß die Leistung der Mannschaft Guardiolas folgerichtig war, wohingegen Klopps Mannschaft etwas ungehörig war und in entscheidenden Situationen vom Glück abhing. Gleich zwei Mal machten die gegnerischen Torhüter den Liverpoolern in der Nachspielzeit ein Geschenk. Guardiola führt das Spiel an seine Grenzen. Das tat er schon mit Barcelona und hat es nun mit dieser Mannschaft perfektioniert. Er treibt dem Spiel das Zufallselement aus. Liverpool hingegen lebt davon, indem es den Zufall brachial erzwingen will. Die Geschichte soll zeigen, welches Konzept gewinnen wird.
Wie man über die EU denke, darüber könne man sich bei „Zeit“ in ein Koordinatensystem eintragen. Nach 50000 Teilnehmern ergab sich dieses überraschende Bild.
Da ist sie wieder, die Teilung Deutschlands – könnte man denken. Nicht an der Frage, ob die Nationalstaaten oder die EU mehr Macht haben solle, scheiden sich die Geister, sondern ob es ihr gut oder schlecht gehe. Da darf meine deutliche „Zeit“-Verschiebung vermuten. Diese Grafik wäre nur aussagekräftig, wenn man sie in allen Gazetten zugleich bringen würden. Man lernt damit nichts über die EU-Stimmung im Volk, sondern über die Weltanschauungslastigkeit unserer Presseerzeugnisse und ihre Funktion als Magnet für Meinungsselbstbestätigungen.
Zu Alice Schwarzer: Der Feminismus frißt seine Mütter.
Zwei Urteile des Europäischen Gerichtshofes – auch schwer straffällige Flüchtlinge können Abschiebung entgehen und: Arbeitgeber sollen Arbeitszeiten der Mitarbeiter erfassen – bedürfen keiner Kommentierung. Sie sind genuine Stammtischparolen.
Das alles natürlich unter Vorbehalt:
oder anders gesagt: Intelligenz schützt vor Dummheit nicht.
Weil wir heute am Stammtisch sitzen: ich finde ja, den FPÖ-Vorschlag mit den 10 Geboten hätte man schon 1990 in Deutschland einführen müssen, quasi als Aufnahmegebühr. Insbesondere die Nr. 10. Heute sieht man ja, wohin Undankbarkeit führt. Wir waren da viel zu naiv und offenherzig.
Tommy: Ist das wieder das übliche Ossie-Gebashe westdeutscher Linker, weil der Ossie nicht spurt und die Überlegenheit des westdeutschen Herrenmenschen (der sich natürlich Demokratie und Wohlstand nur aus eigener Kraft erarbeitet hat, hat natürlich nichts mit den Grenzen der Besatzungszonen von 1945 zu tun…) nicht kritiklos anerkennt?
Muss schon sagen, als Westdeutscher schäme ich mich nur noch für Leute wie Sie, diese tiefgreifende Verachtung der eigenen Landsleute, bei gleichzeitiger Verherrlichung noch so problematischer Migrantengruppen, ist pathologisch in ihrer verblendeten Selbstgerechtigkeit. Wahrscheinlich wäre es wirklich besser gewesen, wenn es 1990 keine Wiedervereinigung gegeben hätte. Aber aus anderen Gründen als den mutmaßlich von Ihnen vertretenen.
Lynx: Satire sitzt dann, wenn sie weh tut. An meiner Argumentation mögen Sie erkennen, wie absurd solche FPÖ-Parolen sind. Aber wahrscheinlich mögen Sie nicht.
Seidwalk: Was ist an der zehnten Forderung absurd? Sie ist ja gerade deswegen intelligent, weil sie Dankbarkeit nicht einfordert, sondern nur ein Verhalten, das die Gastkultur affirmiert. Das sollte doch eine Grundanforderung sein für jeden, der sich eine neue Heimat sucht oder der Gast ist, mehr noch, dem man eine neue Heimat anbietet und ihn vielfältig beim Ankommen unterstützt, auf Kosten der Gesellschaft. Ich muß sie deswegen nicht lieben, ich kann sie privatim sogar hassen, aber ich sollte diese Abneigung nicht öffentlich zeigen.
Das geht mir hier in Ungarn nicht anders. Nicht alles gefällt mir und dennoch begegne ich Menschen, Kultur, Geschichte respektvoll und akzeptiere das ungarische Sosein, senke auch meine Stimme, wenn ich mich auf öffentlichen Plätzen bewege. Dort, wo es mir seltsam erscheint, versuche ich es zu verstehen – dazu gehört: Sprache lernen und aktiv sich mit den Idiosynkrasien auseinandersetzen, Geschichte, Kultur zu erkunden. Es gibt hier auch Deutsche, die Ungarn apriorisch – insbesondere das politische Ungarn – verachten und permanent schlecht machen … mit einem Wort: Linke. Hier darf man durchaus die Frage stellen: warum dann hier? Warum die Vorteile dieses Landes genießen – Preise, Hauspreise, Ruhe etc. – wenn man das Land innerlich ablehnt? Und diese Frage darf, muß man jedem Migranten stellen, umso aufdringlicher, je weniger er sich aktiv in diese einbringt. Zumindest aber sollte die Gastgesellschaft das Recht haben, sich von diesen Gästen zu trennen. Interessanterweise wird auch jeder Kneipe heutzutage zugestanden, jeden Andersdenkenden nicht zu bedienen – man nennt das in der Presse dann „Zivilcourage“ …
Zu den Ostdeutschen: Viele von ihnen, besonders jene unter medialem Beschuß, sind heute die besseren Demokraten. Im Grunde genommen verkörpern sie das Ideal der westlichen Demokratie: sie sind freie, mündige, selbständige und kritische Menschen, die teilnehmen wollen und diese Teilnahme auch erzwingen, wenn sie ihnen verweigert wird.
Lxnx: Inhaltlich gebe ich Ihnen völlig recht, wenn es darum geht, dass Respekt (und meinetwegen auch eine gewisse Dankbarkeit) für jede(n) Ankommende(n) eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Komme ich wo Fremdes hin, schaue ich mich um, wie das hier abläuft, versuche meine Schlüsse daraus zu ziehen, versuche wenig aufzufallen und mich „geschmeidig“ zu machen (funktioniert auch nicht immer…). Ein solches Verhalten aber formal einzufordern ist unangebracht, lächerlich und, mit Verlaub, so richtig deutsch (da erlaube ich mir, die Ösis zu subsumieren). Mit allergrößter Selbstverständlichkeit bereist man die Welt, poltert über die Strandpromenaden, will überall sein Bier haben, müllt rum. Aber zuhause, bitteschön, da sollen die Leute ein Formular unterschreiben, dass sie nach unserer Gartenzwergmanier leben. Geht’s noch? Wie immer ist es so, dass zwei dazugehören für einen respektvollen Umgang miteinander, das muss von beiden Seiten ausgehen. Oder wir führen diese Formulare überall ein, in Thailand, Spanien, am Golf…
Noch etwas: der Begriff „Gastgesellschaft“ ist genauso irreführend wie der „Gastarbeiter“ es war. Es geht vermutlich fast ausnahmslos nicht um Gäste sondern um Zuwanderer. Von diesen kann man natürlich erst recht verlangen, dass sie einen konstruktiven Beitrag zu der Gesellschaft leisten, die sie sich ausgesucht haben (das Gegenbeispiel wären z.B. kriminelle libanesische Clans, die man, warum auch immer, machen ließ). Aber die aufnehmende Gesellschaft muss auch akzeptieren, dass sie etwas mitbringen, einbringen. Ich habe noch nie verstanden, warum wir auch an dieser Stelle mit zweierlei Maß messen: warum leistet nach unserer Ansicht die deutsche Community in den USA einen positiven Beitrag und die syrische in Deutschland einen schlechten? Warum sind Mennoniten besser für ein Land als Jesiden? Warum interessiert uns die jahrhundertealte Verdrängung der Sorben durch die Deutschen in Sachsen nicht? – Aber das ist auch schon alles, was ich zu Ostdeutschland an dieser Stelle anmerken will.
Seidwalk: Zum Thema „Gastgesellschaft“ empfehle ich das Buch von Johannes Heinrichs: Gastfreundschaft der Kulturen. Der Weg zwischen Multikulti und neuem Nationalismus. Wurde hier besprochen: Gastfreundschaft statt Multikulti
„Zuwanderer“ ist ein Resultatausdruck – aus einem Gast kann ein Zuwanderer werden. Der schlimme Fehler der Linken ist die Ideologisierung des Begriffes: für sie ist jeder Angekommene schon ein Endresultat. Das jahrzehntelange Ringen dazwischen, oft generationenübergreifend, wird einfach ausgeblendet. Deswegen erwarten sie auch kein Gastverhalten.
Lynx: Kleiner Einspruch zum „Resultatausdruck“ aus meiner Perpektive: ein Zuwanderer kann zunächst ein Gast sein, sicher, er mag sich selbst so sehen. Es kann aber auch ein Versuch sein, ein Experiment, ein Lebensentwurf, eine Idee. Jedenfalls eher ein Stadium denn ein Resultat. Resultat ist es tatsächlich meist erst nach Generationen – wenn man z.B. den ererbten und wenig geschmeidigen Namen Kappelhoff ablegt um sich einfach Doris Day zu nennen. Wir sollten uns doch eher lösen von solchen statischen Vorstellungen, das Gewordene sei einfach und dauere so fort. Alles ist nun mal in Transformation begriffen, fortlaufend. Der einzelne Organismus wie eine ganze Gesellschaft. Und Resultate sind stets Zwischenergebnisse. Der Begriff Gast beleuchtet nur eine von vielen möglichen Zuständen und suggeriert ein bestimmtes Resultat: das der Nicht-Zuwanderung. Das war der Kardinalfehler der politischen Debatte der alten BRD in der Zuwanderungsfrage spätestens seit der Kohl-Ära. Dieser Fehler hat die Leute glauben lassen, sie lebten für immer und ewig in einem biedermeierlichen Winkel, verschont von dem, was draußen in der Welt vorgeht. Diese Illusion ließ sich wohl nur „disruptiv“ auflösen, leider.
Seidwalk: „Wir sollten uns doch eher lösen von solchen statischen Vorstellungen, das Gewordene sei einfach und dauere so fort. Alles ist nun mal in Transformation begriffen, fortlaufend. Der einzelne Organismus wie eine ganze Gesellschaft. Und Resultate sind stets Zwischenergebnisse.“
Sie sprechen mit einem Dialektiker: Buddha, Heraklit, Hegel, Marx, Deleuze sind eines meiner Standbeine. Ich verwehre mich dagegen, das Bewegungsdenken derart banalisiert zu sehen. Man hört es ja von linker Seite immer wieder, es ist das Totschlagargument von Kipping und Göring-Eckardt und Konsorten. Es war schon immer ein epistemologisches und ein ontologisches Argument – wer es politisch mißbraucht scheut das Denken.
Als ontologisches Argument versucht es die Verfaßtheit des Seins zu beschreiben, das in ständiger Bewegung sich befindet. Daraus lassen sich keinerlei Handlungsanweisungen oder moralische Vorgaben pressen.
Als epistemologisches Argument versucht es die intrinsische Widersprüchlichkeit allen Denkens und Wahrnehmens offenzulegen, das Negative im Positiven, das Positive im Negativen zu beschreiben.
Was die Linken daraus machen – die ja eigentlich all diese Quellen studiert haben sollten, sofern sie nicht nur moralistische Bekenntnislinke sind -, ist der Versuch alle ihnen in den Kram passenden Veränderungen zu rechtfertigen und alle anderen auszuschließen.
Tatsächlich sagt die Aussage, daß sich etwas oder auch alles in ständiger Veränderung befindet, überhaupt nichts über die Werthaltigkeit des sich Verändernden aus. Es ist weder gut noch schlecht, weder besser noch schlechter, als etwas anderes, zumindest nicht, weil es sich bewegt. Diese Zuschreibung erhält es erst durch eine Vorannahme, wie etwas zu sein habe. Es ist zwar wichtig, die Veränderung als solche, als philosophische Kategorie zu affirmieren, aber kompletter Unsinn, diese Übung auf den jeweils konkreten Fall anzuwenden. Das ist, als ob jemand, der in Thailand am Strand steht und das Wasser zurückweichen sieht, dort stehen bleibt, die Situation, die Veränderung affirmiert und sich dann von der Welle überrollen läßt.
Wenn Sie konsequent in diesem „Denken“ wären, dann müßten Sie auch das „Erstarken der Rechten“, den „kommenden Faschismus„, Trump, Farage, sogar die IB usw. begrüßen, denn auch das sind „Transformationen, fortlaufend“. Auch der NS war eine „Transformation“.
Umgekehrt könnte sich die AfD just das gleiche Argument zunutze machen und ihren Progreß als natürlichen, ganz folgerichtigen und also zu bejahenden beschreiben. Am Ende stehen wir wieder an den Weltanschauungsgrenzen: Sie wollen keine „Nazis“, wir wollen keine Masseneinwanderung.
Übrigens kann sich kein Mensch tatsächlich „von solchen statischen Vorstellungen lösen“. Jeder Mensch ist am status quo interessiert, selbst wenn er ihn verändern will. Oder verlassen Sie Ihre Frau, nur weil sie wissen, daß sie vergänglich ist? Verlassen Sie Ihr Haus, nur weil Sie wissen, daß es in unaufhaltsamen Verfall ist? Jeder Mensch hat das Recht und oft auch die Pflicht, den ihm genehmen status quo erhalten zu wollen und zu verteidigen. Nie haben Menschen etwas anderes gemacht, auch Linke nicht.
Wir sollten uns also nicht von „statischen Vorstellungen“ lösen und auch nicht von liquiden – wir sollten eine dialektische Balance zwischen beiden finden. Und die derzeitige Situation ist vollkommen aus der Balance gebracht worden.
Tommy (Antwort auf Lynx): „Mit allergrößter Selbstverständlichkeit bereist man die Welt, poltert über die Strandpromenaden, will überall sein Bier haben, müllt rum.“
Was haben sich schlecht benehmende Touristen mit Hunderttausenden Asylzuwanderern zu tun, die zu horrenden wirtschaftlichen Kosten von der Aufnahmegesellschaft alimentiert werden müssen und bei denen wie selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass sie – auch nach Wegfallen des Fluchtgrundes – dauerhaft in Deutschland bleiben und perspektivisch irgendwann eingebürgert werden, einfach nur aufgrund ihrer bloßen Anwesenheit?
Diese Sachverhalte sind schlichtweg nicht ansatzweise vergleichbar. Es gibt keine deutsche Auswanderung, die in Bezug auf wirtschaftliche Belastung, Kriminalität und kulturelle Transformation die Aufnahmeländer auch nur entfernt vergleichbar belasten würde wie die Zuwanderung nach Deutschland über den Türöffner des Asylrechts. Sie setzen hier Dinge gleich, die schlichtweg nichts miteinander zu tun haben. Das übliche linke Nicht-Argument, das bei diesen Diskussionen immer kommt.
Lynx (Antwort auf Seidwalk): Ok, ich gestehe, dass mich Ihre philosophischen Betrachtungen weniger interessieren. Ich bin (wissenschaftlicher) Ökologe und betrachte mit diesen Augen die Welt und ihre Systeme. Das Wechselspiel von Dynamik und Statik ist grundlegend für alle biologischen Systeme, den Menschen eingeschlossen – insofern wehre ich mich gegen eine Unterstellung der Banalisierung. Vereinfacht ausgedrückt sind biologische Systeme natürlicher Dynamik unterworfen (im Endeffekt der Entropie) und streben nach Stabilität (Negentropie), die stets zeitlich befristet ist. Insofern haben Sie recht damit, dass wir nach Balance suchen und das sollte auch immer unser Ziel sein. Aber Balance heißt eben: Ausgleich zwischen Dynamik und Stabilität, von beidem nicht zu viel. In biologischen Systemen kommen sonst z.B. die Nährstoffkreisläufe zum Erliegen.
Dass die derzeitige Situation aus der Balance sei, ist eine These. Dass z.B. das historische Intermezzo eines starken nationalstaatlichen Deutschlands die ganze Welt sehr aus der Balance gebracht hat, ist auch eine These, aber historisch nachweisbar. Ihre These beruht bislang mehr auf Bauchgefühl, Unwohlsein, als auf belastbaren Fakten (es sei denn, Sie halten 20 % Wählerstimmen dafür). Das heißt nicht, dass man das Unwohlsein missachten soll, es erinnert uns an die Suche nach der Balance. Balance ist aber nicht erreicht, wenn wir in einen Zustand extremen Ausschlags zurückkehren wollen, auch wenn eine gewisse Anzahl von Menschen sich damals ganz wohl gefühlt haben. Der Schaden war einfach zu groß. Insofern kann ich natürlich Transformation, Wandel nicht als bloßen Wert an sich betrachten, wie Sie unterstellen, sondern wäge ab, welchen Beitrag die Dynamik zur Negentropie leistet, zum Aufbau nachhaltiger, haltbarer Strukturen, aus denen Stabilität erwächst. Und da gibt es eben stenöke Systeme, die sehr spezialisiert sind, oft wenige Arten aufweisen, in nur einem geringen Schwankungsbereich der Umgebungsbedingungen existieren können und extrem anfällig sind für Störungen (z.B. die alte BRD). Und die euryöken Systeme, die sozusagen breit aufgestellt sind und mit einer gewissen Flexibilität Beeinträchtigungen abfedern können (z.B. die USA). Diesen Modus würde ich mir für die Gesellschaft im Großen wünschen (mit genügend Nischen für stenöke Untergruppen, wie die Mennoniten). Aber das ist natürlich eine vollkommen nüchterne, biologistische Weltsicht ohne Überbau. Wobei: wenn ich mich da so an die Einsichten alter asiatischer Weisheit erinnere…
Lynx: (Antwort auf Tommy): Der Aufhänger war nicht die Migration als solches gewesen, sondern wie sich Menschen in der Fremde benehmen (sollen). Und da sind diese Vergleiche sowohl erlaubt wie angebracht. Fragen Sie mal in Mallorca nach, die wollen uns eigentlich auch nicht mehr da haben, nicht einmal als zahlende Touristen.
Seidwalk: Da wir nun das sozialdarwinistische Gleis befahren, eine kurze Replik: Als Ökologe sollte Ihnen der ganz banale Vorgang der Verteidigung des für sich beanspruchten Territoriums, den alle höheren Spezies und zahlreiche weniger komplex entwickelten permanent vollführen, nicht unbekannt sein. Ein uraltes Lebensgesetz, eine „Transformation“, die ein liquider Geist – wenn er sie überschaut – kennen und anerkennen sollte.
Damit beende ich die Diskussion – die Karawane zieht weiter. Nachzügler müssen leider in der Wüste verdursten.
Lynx: Kann natürlich nicht ohne Replik bleiben, weil das Totschlagargument vom Sozialdarwinismus nun einmal überhaupt nicht zutrifft. Es gilt wohl für das Konzept vom Territorium, wenn es als statisch betrachtet wird. Darum mache ich mir das nicht zu eigen. Innerhalb einer systemischen Betrachtungsweise ist das Territorium auch nur eines von vielen Stellgliedern, darunter nicht einmal das bedeutsamste. Nationalsozialismus ist Sozialdarwinismus. Ökologie ist das Gegenteil davon. Machen Sie damit, was Sie wollen, aber Ihre „Liquidität“ hat sich für mich dann doch arg verdünnt. Ein wenig enttäuschend, aber lehrreich. Nun gut.
Pérégrinateur (Antwort auf Lynx): Wenn sie in ein stenökes System Neozoen oder Neophyten einführen, kann das Ergebnis auch der Zusammenbruch des Systems sein oder zumindest die Ausrottung der alten Arten, worauf alles sehr wohl mit einem noch engeren System enden kann. (Inselökotope, australische Metatherien.) Mit Verlaub gesagt, sie kommen nicht los von Ihrer Fortschrittskrücke: Alles, was verändert, ist gut, allein dadurch, dass es verändert. Wozu dann andererseits das Bedürfnis nach Ökologieschutz und die anderen geläufigen Weltuntergangsverhinderungsbestrebungen, auf die sich linke Politik und Mentalität seit Jahrzehnten zu beschränken scheint? (Den möglichst tiefen Eingriff in fremde Beutel einmal ausgenommen.)
Man stützt sich im Falle, wo es nämlich um einem selbst genehme Veränderungen geht, auf den Fortschrittsoptimismus als stillschweigendes Argument , im anderen, wo es um einem selbst unangenehme geht, muss dann selbstverständlich coûte que coûte verhindert werden, weil sonst die Menschheitskatastrophe einträte.
Es gibt auch einen Widerspruch im Ungesagten, aber dennoch fleißig Benutzten. Dieses argumentative Schaukeln zeigt an, dass die eigene Haltung nicht durchdacht wurde oder dass absichtlich Argumente nur nach ihrer mutmaßlichen Wirksamkeit ad hominem benutzt werden. Der erste Grund ist selbstverständlich der häufigere und schlimmere.
Lynx: @P.: Ökologieschutz gibt es nicht. Ökologie ist einfach da und muss nicht geschützt werden. Sie funktioniert, mitleidlos. Gelegentlich in Richtungen, die die Gattung Homo als Teil des Systems in Bedrängnis bringen kann. Wenn wir das erkennen, können wir daran arbeiten, die Bedinungen im System so zu beeinflussen, dass es wieder angenehmer für uns wird. Wir hatten das, meine ich, schon einmal: die menschliche Zivilisation kann nur in einem sehr engen Temperaturkorridor existieren, bei diesem Faktor sind wir als Gattung als stenök zu betrachten. Bezüglich des Nahrungsverhaltens als extrem euryök, daher im wesentlichen unser Erfolg.
Wahrscheinlich meinen Sie „Naturschutz“. Über dessen Sinn und Unsinn gäbe es viel zu sagen, das, was meine Haltung betrifft, nicht in ihre Schubladen passen würde. Allerdings hat klassischer Naturschutz viel mit dem Schutz stenöker Systeme zu tun, hat viel mit Einzelartenschutz zu tun und vergisst dabei häufig die systemische Betrachtungsweise. Das will ich aber nicht vertiefen.
Sie haben natürlich recht mit ihren Beispielen von den Neospezies und ihrem Einfluss auf stenöke Systeme. Daran wird aber auch klar, dass man diesen ökologischen Denkansatz eben nicht 1:1 auf menschliche Gesellschaften übertragen kann (sonst wäre das etwas Ähnliches wie Sozialdarwinismus). Wir können ja immerhin, im Gegensatz zu nicht-menschlichen Systemen, unsere Schlüsse ziehen. Und erkennen, dass stenöke Systeme extrem schutzbedürftig sind bei sich verändernden Umweltbedingungen. Jemand von außen muss sich kümmern, das System selbst ist, systembedingt, eher wehrlos. Wer wäre der von außen? Wenn Sie die Analogie weiter gelten lassen, dann gab es als „Außen“ einmal die Supermächte. Und tätsächlich sind unter deren Fittichen zwei merkwürdige deutsche Biotope entstanden. Tempi passati. Die eigene Gesellschaft als stenökes System zu definieren: ist das nicht zum Scheitern verurteilt? Woher die Ressourcen, den Willen, die Gewalt nehmen, einen solchen Mikrostandort auf einem entrückten Felsen im Weltmeer zu erhalten? Sie sehen: das hat auch gar nichts mit unbedingter Fortschrittsgläubigkeit zu tun, sondern mehr mit der Frage, wie eine Gesellschaft anpassungsfähiger werden kann – anstatt marginalisiert zu werden. Ich sehe das ziemlich uneuphorisch und „nicht-links“, hätte es häufig gerne kuscheliger. Aber plumpe Denkmuster wie „Territorium“ (Volk und Raum?) helfen da nicht mehr weiter, die Lage ist dafür viel zu komplex geworden. Und darum, um auf den Anfangspunkt zurück zu kommen, hilft auch kein plumpes Formular mehr, in dem ich Dankbarkeit bescheinige. Aber gut: in jedem euryöken System gibt es Nischen für stenöke Arten, warum auch nicht? Jetzt können Sie sagen: genau! Als eiserne Reserve! Meinetwegen.
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@Lynx:
Sie selbst haben den Begriff stenök als Metapher eingeführt, um daraus einen Analogieschluss auf Gesellschaftliches zu ziehen, ich habe daraufhin gezeigt, dass auch ganz gegenläufige Schlüsse daraus gezogen werden können. Damit ist das Analogieargument abgewiesen. Jetzt reiten sie mit stenök unmetaphorisch auf der Ökologie selbst herum, ein völlig anderes Thema. Könnte man das nicht argument hopping nennen?
Über die Kriechtierperspektve mancher Ökologieschützer müssen Sie mir nichts erzählen, die habe ich selbst schon bemerkt, im Wesentlichen durch bloße logische Analyse der Struktur ihrer Argumentation. Als schützenswert gelten ihnen artenreiche Ökotope (Insinuation: Viel ist immer gut.), weil diese wohl stabiler sind. (Wer hätte das gedacht …) Der Bewertungsmaßstab wird nicht weiter reflektiert. Insofern gefällt mir Ihr relativer Dissens dazu mit dem Argument, die Natur solle uns Menschen gefälligst auch nützen. Damit sind wir auf dem leider weithin verloren gegangenen Stand der Wertung zur Aufklärungszeit, in der eine Landschaft als schön galt, wenn sich in ihr reiche Weizenähren im Winde wiegten. Die Heutigen dagegen haben meistens exklusiv den Krötenmutterschutzblick, der wohl in der Romantik wurzelt.
In der Landschaft, in der ich aufgewachsen bin, gibt es viele früher weinbaulich genutzte und inzwischen aufgelassene Weinbauhänge. Die Naturschützer, amtlich wie ehrenamtlich, führen nun einen verzweifelten Kampf gegen die Verbuschung, erstes Stadium des Übergangs zum auf diesen Standorten völlig natürlichen Laubmischwald. Beweidet sollen die Magerrasenflächen natürlich auch nicht werden, weil der Schafskot düngen würde, und selbst noch der Grasschnitt soll aus demselben Grund fortgeschafft werden. Und das alles nur, um die an seltenen Arten reichere Flora und Fauna von anno dunnemal zu erhalten, die alles andere als natürlich war. Ein früher amtlicher Naturschützer rechtfertigt in seinem Buch über einen Fluss der Region, dass man im 19. Jahrhundetr dessen Bett ausbetoniert hat, wo es eine geologische Störungslinie kreuzt und deshalb die Versickerung zum Nachteil der Müller unterhalb immer mehr zugenommen hatte. Sollte er außer denen der Wasservögel unterhalb (die Müller sind ihm sicher gleichgültig) nicht auch die Interessen der sehr seltenen Grottenolme im Karstwasserleiter in Betracht ziehen?!
„Naturschutz“ ist oft nur ihrer eigenen Natur unbewusste Nostalgie nach dem status quo ante.
„[…] dass man diesen ökologischen Denkansatz eben nicht 1:1 auf menschliche Gesellschaften übertragen kann (sonst wäre das etwas Ähnliches wie Sozialdarwinismus)“ – Ein merkwürdiges Argument von jemandem, der selbst andererseits vom Euryökie auf die bekannte Bereicherung der Gesellschaft durch Zuwanderung schließt. Auch geraten sie mit den Verben durcheinander. Sie sagen, man könne nicht, meinen aber doch offenbar, man solle nicht übertragen. Grundsätzlich stört mich das mir oft auffallende Phänomen, dass man bei einer Frage über die Realität auf normative Argumente zugreift. Die gehören da nicht hinein, weil bei solchen Diskussionen gefälligst das Erkenntnisinteresse vorgehen sollte. So argumentieren oft ideologisch Verblendete, die ihre Beschränkung am liebsten allen anderen auferlegen wollten. Nachbarn, Presseleute, Politiker, die sich und anderen Wirklichkeitselemente zu verhehlen willens sind, aus Angst davor, welche Schlüsse daraus gezogen werden könnten. Was für eine intellektuelle Mucker- und Blockwartgesinnung!
„Sie sehen: das hat auch gar nichts mit unbedingter Fortschrittsgläubigkeit zu tun, sondern mehr mit der Frage, wie eine Gesellschaft anpassungsfähiger werden kann“ – Natürlich, mit einem wachsenden Anteil an der Bevölkerung, die die Evolutionstheorie und andere Aspekte der Wissenschaft ablehnen, weil sie dem dogmatischem Gotteswort widersprechen, auf das sich ihr Bildungsinteresse oft beschränkt, damit werden wir dann viel anpassungsfähiger!
„[…] die Lage ist dafür viel zu komplex geworden.“ – Das Wort komplex wird oft benutzt, um zu sagen oder zu insinuieren: „Ihr versteht das nicht, aber ich, also glaubt mir gefälligst.“
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