Berlins Köln

Berlin hat nun sein Köln. Was am 21.3.2019 auf dem Alexanderplatz passierte, mag weniger drastisch als die Kölner Silvesternacht gewesen sein, ist aber ebenso signifikant. Es wurde ein Präzedenzfall geschaffen, der sich jederzeit wiederholen kann und vermutlich auch wiederholen wird. Wie damals steht auch heute die Presse, trotz jahrelanger Vorbereitungsmöglichkeit, ohnmächtig vor diesem Phänomen. Vor Schreck verbreitet man überall einen Einheitstext – besser keine eigene Meinung haben!

Sie schreibt hartnäckig und auf allen Kanälen von „Youtubern“, die sich auf Deutschlands bekanntestem Platz trafen, stritten und schlugen, 400 an der Zahl. Diese Zuschreibung ist hochgradig irreführend, denn nicht ihre Rolle als Youtuber definiert die beiden Köpfe der Aktion, sondern ihr kulturelles, ethnisch grundiertes Herkommen.

Youtube ist nur ein weiteres Revier, um das gekämpft wird. Nicht nur ganze Viertel und Straßenzüge, bald wohl auch halbe Städte – wie das andernorts bereits Usus ist – werden annektiert, erobert und rückerobert, sondern auch virtuelle Räume. Die Kämpfe werden in den öffentlichen Raum getragen, je prestigeträchtiger, desto besser – der Alex ist kein Zufallsort. Die Botschaft lautet Landnahme. Die Staatsgewalt wird als Player gar nicht mehr wahrgenommen und schlichtweg so lange ignoriert, bis sie sich endlich massiv physisch bemerkbar macht.

Die ersten Meldungen schrieben von „Jugendlichen“ und – das war neu – von ebenjenen „Youtubern“, aber wer nun schon fast vier Jahre Tendenz, Augenwischerei und Täuschung hinter sich hat – nicht anders als in seligen DDR-Zeiten – der kann längst zwischen den Zeilen lesen und wartet nur auf die Bestätigung. Die kam prompt in Form der Konkretisierung „Rapper“ und wurde später durch die Namen der beiden Protagonisten eineindeutig.

Es handelt sich also – was sonst? – um arabische Clans aus Stuttgart und Berlin. Man muß sich in die Geschichte nicht einfuchsen, um das Exemplarische des Falls zu begreifen. Den Tathergang kann man überall nachlesen, aber ich empfehle viel dringlicher, sich mal ein, zwei Videos der beiden „reinzuziehen“. Dort haben wir das Problem in archetypischer Form.

Nur eines basalen Deutsch mächtig, mit verfälschter Aussprache – die auch mit dem ortsüblichen Dialekt nichts zu tun hat – mit arabischen und religiösen Floskeln durchsetzt, und auf sehr geringem intellektuellem Niveau werden – mit gegeltem Haar und gezupften Augenbrauen – Hahnenkämpfe ausgefochten, habituelle Machoegos aufgehetzt, bei denen es immer – in Abwesenheit wahrer Themen – um „Ehre“ geht, um Mutter, Vater, Schwester, um Huren und Hurensöhne. Das ist der weiteste Horizont dieser Integrationsversager, deren Gebrabbel z.T. hunderttausende „Follower“ generiert.

Und das ist die Zukunft Deutschlands, das ist ein Teil des Prozesses, herzzerreißend, den man Einwanderung und „Integration“ nennt, das ist die Kehrseite der Multikulti-Utopie und das alles war so voraussagbar wie der abendliche Sonnenuntergang und ist logisch so konsequent wie eine aufgehende mathematische Gleichung.

Diese Konsequenz sieht wie folgt aus: Was wir gestern erleben durften, war die Ursünde. Sie wird sich wiederholen in dieser oder jener Form mit umso größerer Wahrscheinlichkeit, je mehr es solche „Jugendlichen“, „Influencer“, „Youtuber“ oder „Rapper“ geben, je stärker sich die Gesellschaft parzellieren wird.

Das ist so banal und offensichtlich, daß ich mich bei meinen Lesern für diesen Beitrag entschuldigen möchte!

siehe auch: Warum Köln uns trifft

Ballaballa

8 Gedanken zu “Berlins Köln

  1. Leonore schreibt:

    Eine beeindruckende Antwort auf das schwer erträgliche Pseudo-Argument von Lynx‘ :

    „…typischen Auftreten von Halbstarken, die schon immer angingen gegen herrschende Ordnungsvorstellungen und sich dann die nötigen blutigen Nasen holen. Und da bleibe ich bei meiner These, dass es das auch bei uns gab und gibt,(…)“

    hat ein junger deutscher (offensichtlicher) Patriot mit pakistanischen Wurzeln gegeben, Feroz Khan:

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  2. lynx schreibt:

    Mir ist schon klar, dass ich hier im Haifischbecken herumschwimme, dennoch ein nochmaliger kurzer Versuch, meine Sicht der Dinge zu umschreiben. Eigentlich reduziert sich das Berliner Geschehen für mich auf zwei Begriffe: Halbstarke und Hysterie.

    Hysterisch sind zunächst die YouTuber, Leute die nichts anderes umtreibt als selbstreferentielle Postings und krude Vorstellungen von (verletzter) Ehre. Das paart sich dann mit dem typischen Auftreten von Halbstarken, die schon immer angingen gegen herrschende Ordnungsvorstellungen und sich dann die nötigen blutigen Nasen holen. Und da bleibe ich bei meiner These, dass es das auch bei uns gab und gibt, überall da, wo die Kultur noch stark patriarchalische Züge aufweist oder dem Machismo fröhnt. Hier könnte man einmal mehr die Rocker anführen oder die Hooligans: auch die verabreden sich zu Schlägereien. Damit ist mitnichten das „über die Stränge schlagen“ gemeint, sondern ein Element der Machismo-Kultur, das man quer durch viele Gesellschaften beobachten kann. Wie bereits gesagt: ich lehne das ab, versuche aber zu verstehen, was dahinter steckt.

    Hysterisch ist auch die Reaktion, die solche Geschichten sogleich skandalisiert. Undifferenziert, frei nach der Gleichung: Arabisch + männlich + Muslim + Einwanderer = Böse. Eine andere Sicht scheint es bald nicht mehr zu geben. Und das ist mir zu flachköpfig.

    Ich versuche mich ja auch daran abzuarbeiten, dass die Formel Sachsen = Ostdeutschland = Dunkeldeutschland in dieser Schlichtheit nicht stimmt, auch wenn viele Nachrichten danach klingen. Dann spült es mir Nachrichten zu, dass man im Erzgebirge sehr gute Geschäfte mit den Muslimen in Afrika macht – ist das nicht schön komplex und ganz unhysterisch? https://lynxblox.wordpress.com/2019/03/24/boubou/

    Hysterisch auf Halbstarke zu reagieren, hat noch nie geholfen, die lachen sich da nur einen Ast, weil sie genau das erreicht haben, was sie wollten. Selffulfilling prophecy. Da muss man schon andere Kaliber auffahren, gegen robuste ordnungsstaatliche Mittel ist da nichts einzuwenden.

    Es gibt aber Leute, die mit der Hysterie gute Geschäfte machen und davon leben. Trump will jetzt die Vergabe von öffentlichen Geldern an Hochschulen davon abhängig machen, dass dort das allgemeine Rederecht durchgesetzt wird. Klingt gut, ist aber vergiftet. Es sollen Leute zu Wort kommen, die Hysterie schüren, denn das ist sein Manna, von dem er und Seinesgleichen leben. Mich wundert schon ein wenig, dass Sie hier mehr und mehr auf diesen Pfad der Hysterie einschwenken. Gegen Bedenklichkeit ist ja nichts einzuwenden. Aber wahrscheinlich zahlt sich die Hysterie einfach besser aus.

    Ergänzung: Zeit-online analysiert den Berliner Vorfall ebenfalls. Muss man lesen und zwar bis zum letzten Wort bzw. Zahl. https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-03/berlin-alexanderplatz-youtube-influencer-schlaegerei

    T. Kruse: Was soll uns das Beispiel mit dem erzgebirgischen Textilhandel sagen?

    Bloß weil ich mit einem Land Handel treibe (dazu noch ziemlich mickrigen selbst im bescheidenen sächsischen Maßstab), muß ich Teile seiner Unterschicht hier durchfüttern und mir von denen auf der Nase rumtanzen lassen?
    Oder flüchten jene etwa zur Quelle der Produktion dieser Stoffe, um das „Wunder“ selbst zu sehen oder gar zu erlernen?

    Andere Sichtweise: Sächsische Arbeiter(#Innen) produzieren im Minilohnsektor für schwerreiche Schwarzafrikaner Luxusstoffe, die sie sich zwar leisten könnten, aber nicht wollen, weil ihnen eingeflüstert wurde, daß Jeans oder Schlabberhosen en vogue wären. Gleichzeitig müssen sie auch noch den von diesen Schwerreichen produzierten Bodensatz mit durchfüttern und sich und ihre Töchter vergewaltigen und ihre Söhne und Männer abmurksen lassen.

    Warum kommt niemand aus der Lumpenpresse mal auf die Idee, es mal SO zu betrachten?
    Wer beutet nun wen aus??

    BTW: Onlineausgabe der NYT wird verschleudert, weil…? #Clintonoiden-agitprop

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  3. lynx schreibt:

    Komisch. Wenn wir übellaunig sind, sagen wir uns manchmal, sollen all die Idioten (aller Herkünfte und (politischen) Färbungen) sich doch verabreden und sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Das fördert den natürlichen Schwund und wir haben unsere Ruhe. Offenbar haben Sie unsere stillen Gebete erhört. Noch ein paar Faschos dazupacken und alles ist gut.

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      • lynx schreibt:

        Zur „Weltnachricht“: Äpfel und Birnen in einen Korb? Die „Youtuber“ in Berlin sind wahrscheinlich doch zu doof für die Planung von Anschlägen. Viel zu kompliziert, die wollen sich einfach nur kloppen. Früher haben sich übrigens die Burschen von benachbarten Dörfern zu solchen Schlägereien verabredet, Rocker tun das seit eh und je.

        Nachtrag: das sind Männlichkeitsrtuale, dafür müssten Sie doch Verständnis haben? Aber Sie haben recht: der Lynx hat sich so was schon immer aus großem Abstand und guter Deckung angeschaut. Memme.

        Seidwalk: zwei Antwortmöglichkeiten:
        1. Äpfel und Birnen wachsen aus der selben Erde
        2. arabische Clankämpfe mit Dorfrivalitäten zu vergleichen? … Äpfel und Birnen … Problem noch immer nicht erkannt!

        Lynx: Clankampf ist Clankampf, ob bayerisch oder arabisch. Nur dass wir uns nicht missverstehen: ich finde solche Dinge eklig und habe nur Verachtung dafür. Aber ich finde auch, man sollte aus einer Mücke nicht einen Elefanten machen: Mücken sind ubiquitär, so wie Testosteron. Elefanten sind bei uns eher rar. Der Vergleich passt vielleicht besser als der mit dem Obst. Auch bei den alten Dorf-Clan-Schlägereien mussten die Jungs mitunter die Büttelknüppel spüren, so scheint das immer noch zu sein. Testosteron eben, leider zu viel davon unterwegs, zugegeben.

        Seidwalk: Na dann, wir sind beruhigt. Köln war demnach auch nur das übliche Antatschen unter zu viel Testosteron? So alt wie die Menschheit. Differenzierungen überflüssig, Zäsuren sind ein Hirngespinst. Wünsche eine Gute Nacht!

        PS: grade rein, neueste ganz normale Testosteronmeldung – im Minutentakt: https://www.tagesspiegel.de/berlin/gangs-of-marzahn-polizei-befuerchtet-eskalation-der-jugendgewalt-am-eastgate/24135092.html

        PSS: Wie der Zufall so will: https://www.sueddeutsche.de/kultur/hip-hop-rap-antisemitismus-kollegah-toptier-takeover-ben-salomo-1.4377444

        Lynx: Danke. Differenzierung ist genau das Stichwort. Think about.

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        • SiN-Leserin schreibt:

          Eigentlich beteilige ich mich hier ja nur selten an der Diskussion, aber der Vergleich mit der Dorfjugend von früher hinkt so sehr, dass er vermutlich einen Rollstuhl braucht. Diese Dorfjugend war eben genau das – junge Kerle vom Dorf, die im Rahmen von Tanzveranstaltungen etc. ab und zu mal über die Stränge schlugen, aber hinterher war es auch wieder gut. Die begrapschten und vergewaltigten keine Mädchen, weil sie sie mangels von ihnen anerkannten Besitzers für herrenlos hielten, und sie kamen auch nicht aus einem halb- bis vollständig kriminellen Milieu, sondern gingen zwecks Sicherung ihres Lebensunterhalts geregelten Tätigkeiten nach. Und das Wichtigste: Sie bildeten keine Parallelgesellschaft, die nach eigenen Normen und Werten lebte, wonach die gewaltsame Konfliktlösung auch außerhalb solcher Dorffestraufereien als legitim gegolten hätte und jegliches Zurückweichen als Schwäche ausgelegt worden wäre. Bei den erwähnten „Youtubern“ dürfte das ein bisschen anders aussehen.

          PS: Können Sie sich ernsthaft eine „Dorfjugend“ meinetwegen aus der Zeit von Andreas Vöst (da geraten auch zwei Dörfler tätlich aneinander, einer ist am Ende tot, der andere im Zuchthaus, beide sind aber eher in gesetzterem Alter) oder dem Königlich Bayerischen Amtsgericht vorstellen, die in 400-Mann-Stärke auftrat? Was ist das? Ein Bataillon?

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          • Till Schneider schreibt:

            Der Vergleich mit der Dorfjugend hinkt nicht nur, der ist bewusst realitätsklitternd. „Clankampf ist Clankampf, ob bayerisch oder arabisch“ kann man doch nicht ernsthaft schreiben. Und dann auch noch hinzufügen: „Differenzierung ist genau das Stichwort. Think about.“ Alles völlig paradox, ergo nicht der Diskussion wert.

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