Warum gibt es „Populismus“?

 Die politische und ökonomische Elite will das Volk erziehen – aber die Elite muß selbst erzogen werden

Von Ralf Pittelkow[1]

Wir leben in unruhigen Zeiten. Große Sprünge und Risse wurden in die einst sichere und selbstsichere Welt geschlagen, ausgerechnet als der Westen um die Jahrtausendwende auf dem Höhepunkt seiner Macht war.

Damals meinte man im Westen, daß der Rest der Welt unsere Werte und Prinzipien übernehmen werde. Innerhalb der westlichen Länder herrschte eine beträchtliche Einigkeit darüber, wer man sei und wo man hin wolle. Und die westliche Elite der Entscheidungsträger und der Meinungsmacher glaubte,  in der Bevölkerung Unterstützung und Autorität zu haben.

Heute aber steht es uns klar vor Augen, daß diese Überzeugungen nicht länger stand halten.

Die chinesische Bedrohung. Die Spaltungen innerhalb der westlichen Welt. Der volkstümliche Aufruhr gegen die politischen Machthaber und nicht zuletzt die Einwanderungspolitik. Und diese Liste könnte fortgesetzt werden.

Diese Signale erschüttern die Eliten und lassen sie ratlos zurück. Erst in den letzten Tagen konnte man das gut auf dem jährlichen Spitzentreffen in Davos wahrnehmen. Typischerweise reagiert man, indem man der Bevölkerung das Wort „Populismus” entgegen schleudert.

Die Elite in der Krise

 „Populismus” ist ein unscharfer Begriff. Indem man ihn zu passender und unpassender Zeit nutzt, macht man sich genau dessen schuldig, wofür man die Leute schilt: es wird eine Debatte geführt, die auf Gefühlen statt auf rationalen Argumenten basiert.

Nur in den allerwenigsten Fällen machen sich die politisch korrekten Kreise überhaupt die Mühe, das Wort zu erklären. „Populismus“ sind – grob gesagt – alle Haltungen und Meinungen, die den Eliten gegen den Strich gehen. Allein eine Elite in einer ernsthaften Krise führt sich so auf. Man will dort der Tatsache nicht in die Augen schauen, daß der Widerstand der Menschen in hohem Grade Resultat des eigenen Versagens ist.

Die Eliten haben versucht, eine Welt zu schaffen, in der man vor allem zwei Begriffe ignorierte, zwei Begriffe, die den Menschen aber viel bedeuten: Der eine heißt „Nation”, der andere „Kultur”. Genauer gesagt: „nationale Identität“ und „kulturelle Identität” (fællesskab). Das sind zwei Größen, die die Eliten herunterspielen, verleugnen, ja geradezu verdammen.

Verteidigung der Nation

Nun schlagen die Menschen zurück. Sie insistieren darauf, Teil einer nationalen und kulturellen Gemeinschaft zu sein, an der man festhalten und die man verteidigen muß.

Auf Seiten der Eliten wurde in den letzten Jahren alles getan, um die nationale Identität ab- und die globale und gemeinschaftseuropäische aufzuwerten. Wenn die Menschen Wert auf die Nation legten, dann wurden sie als engstirnig und rückständig angesehen.

Dabei sind sich die allermeisten Dänen vollkommen darüber im Klaren, daß wir in steigendem Grad mit Europa und der Welt zusammenhängen. Die allermeisten Dänen etwa wollen in der EU bleiben.

Für sie ist es jedoch entscheidend, wie wir der Welt begegnen. Begegnen wir der Welt wie eine zufällige Ansammlung von Individuen oder bewegen wir uns als Nation, die sich durch eine Gemeinsamkeit hinsichtlich Geschichte, Kultur, Werte und Traditionen auszeichnet?

Je mehr die Menschen elitäres Schönreden über das Globale und Europäische gehört haben, umso mehr sind sie darauf erpicht, auf unserem gemeinsamen nationalen Ursprung und unserer nationalen Selbstbestimmung in den wesentlichen Fragen zu bestehen. Nicht als Gegenteil des Globalen und Europäischen, sondern als dessen Fundament! Die Eliten dagegen bewegten sich immer weiter vom soliden nationalen Fundament weg.

Verteidigung der Kultur

Das Gleiche gilt für das Verhältnis zu unserem erweiterten kulturellen Fundament.

Die dänische Gesellschaft hat eine Kultur- und Wertegrundlage, die von Freiheit, Demokratie, Gleichstellung, kritischem Denken und einem Gesellschaftssinn (Rücksicht auf die große Gesellschaft und nicht bloß auf die eigene Familie) geprägt ist. Vieles davon teilen wir mit anderen Ländern.

 Die Masseneinwanderung aus der nichtwestlichen, besonders der muslimischen Welt hat diese Wertegrundlage unter stark wachsenden Druck gesetzt.

Darauf reagiert die Bevölkerung. Nichts daran ist „populistisch”. Es ist ein Ausdruck für gesunden Verstand und starke Werte.

In Dänemark ist der Widerstand gegen die nichtwestliche Masseneinwanderung stark, aber gelassen und friedlich. Selbst wenn große Leidenschaften im Spiel sind, geht der Großteil der Diskussion innerhalb eines stabilen, demokratischen Rahmens vor sich.

Der Einfluß der Menschen

Ursache dafür ist u.a., daß die dänische Bevölkerung einen größeren Einfluß auf das politische System hat als in den meisten anderen Ländern. Auf diesen volklichen Einfluß und auf die politische Stabilität sollten wir stolz sein und uns darüber freuen.

Wenn man jedoch beginnt, den Einfluß des Volkes und starke nationale Werte als „Populismus” zu diffamieren, dann bringt man jede sinnvolle Debatte zum Entgleisen. Genau das ist es, was manche politisch korrekte und linksorientierte Kräfte tun.

Will man unbedingt über die Gefahr des „Populismus” sprechen, so liegt diese in jenen Ländern, wo die Demokratie schlecht funktioniert und wo die Ohnmacht und die Frustration der Menschen über die Politiker groß ist. Das kann dann Anlaß zu undemokratischen Tendenzen sein und zu emotionalen Protesten führen. Aber es wäre verrückt, zu behaupten, daß das die dänische Situation sei.

Hört auf damit!

Man sollte den Begriff des Populismus in der öffentlichen Debatte begraben. Er führt viel eher in die Irre als daß er einen Weg weisen könnte.

Die politisch Korrekten nutzen ihn ganz einfach, um jene Stimmen zu diskreditieren, die auf unsere nationale und kulturelle Gemeinsamkeit Wert legen. Und auch, um die zunehmende Verarmung ihrer Argumente zu verstecken.

Die politische Klasse möchte das Volk erziehen – aber es fehlt ihr selbst an Erziehung und sie hat es selbst nötig, erzogen zu werden.

[1] Übersetzung Seidwalk. Mit freundlicher Genehmigung von Ralf Pittelkow. Quelle: ©„Den korte Avis“ Ausgabe vom 24.1.2019.  der Text darf weiterverwendet und verlinkt werden!
Anmerkung: Ich schätze Pittelkow aus mehreren Gründen. Ihm ist ein maßgeblicher Essay zu Hans Kirk zu verdanken, jenem dänischen Schriftsteller, mit dem ich mich sehr intensiv beschäftigt hatte und dessen zwei bedeutende Kollektivromane „Die Tagelöhner“ und „Die neuen Zeiten“ ich übersetzen durfte.
Damals war Pittelkow noch der Linken zuzurechnen. Vermutlich waren es die erschütternden Ereignisse im Zusammenhang mit den Mohammed-Karikaturen, die ihn aufweckten. Ein Jahr später veröffentlichten er und seine Frau Karen Jespersen – die sowohl für die Sozialdemokratie als auch die konservative „Venstre“ im Parlament saß und Ministerposten innehatte – ein kleines, aber bedeutendes Büchlein: „Islamister og Naivister“. Dieses Buch wiederum war vor 12 Jahren meine Initiation in das islamkritische Denken. Darin beschreiben die beiden Autoren in einfacher Sprache, jenseits aller akademischen Verklausulierungen, den Prozeß der Islamisierung des Westens und Dänemarks und benennen offen und klar sowohl die Ursachen als auch die Folgen dieser Entwicklung. Könnte Sarrazin schreiben, dann müßte in etwa so etwas herauskommen.
Da es immer schwerer wurde, in den linkslastigen dänischen Hauptmedien mit diesen Botschaften durchzudringen, gründeten sie 2012 die Internetzeitschrift „Den korte avis“ (bei der auch ein guter Bekannter zu Bildungsfragen veröffentlicht), die ich regelmäßig lese und der ich viele Impulse verdanke.

22 Gedanken zu “Warum gibt es „Populismus“?

  1. Michael B. schreibt:

    > ich gehöre zu diesem Volk

    Bei Leuten wie Ihnen haette ich allerdings immer gern die eigene Definition des Begriffs dazu, weil man sonst nicht weiss, worueber geredet wird.

    Also welchen Volksbegriff meinen Sie denn so – den der Frau Merkel ueber ‚alle, die hier leben‘ oder etwas anderes?

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  2. lynx schreibt:

    Leider bleibt uns der gute Mann die Antwort schuldig, wie er Populismus definieren würde. Dabei ist das doch so einfach: alles politische Tun, das darauf abzielt, das Wahlvolk mit vermeintlichen einfachen Antworten und Lösungen abzuspeisen, simplizierte Weltentwürfe zu zeichnen, ausufernde soziale Versprechungen zu machen ohne konkrete zu benennen, wo stattdessen gespart oder verdient werden muss, Feindbilder entwerfen usw. – alles nur, um nicht den Verstand zu bedienen, sondern die Emotion, das Sentiment, den schnellen Rausch (der Macht). Das hat alles nichts mit „Nation“ zu tun, eher noch mit „Kultur“, wenn man zu Kulturalität eine gewisse Fähigkeit zur Differenzierung rechnet. Da will uns wieder einer Sand in die Augen streuen, in dem er uns zuruft: Populismus gibt es nicht Leute, die wollen euch nur eure Empörung schlechtmachen. Und schon kann ihr bitteres Süppchen weiterköcheln.

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    • Pérégrinateur schreibt:

      Vermeintlich einfache Antworten und Lösungen?

      Die einfachste Antwort gegenüber Problemen ist es, dass man vorschützt, dass es sie doch gar nicht gebe, und dass jeder, der darüber anders denkt, ein dummer, böswilliger, gestörter Oger ist, der nur seine Mahlzeit aus kleinen Kindern vorbereitet.

      Die zweiteinfachste: „Wir schaffen das!“

      Und wer an der Aussage zweifelt, es könne keine Obergrenze (bei was auch immer) geben, der bedient wohl Emotion, das Sentiment, den schnellen Rausch, anders als derjenige, der ihr zustimmt – nämlich infolge seines überragenden Verstandes.

      Der bekannte Satz über die schärfsten Kritiker der Elche ist jedenfalls falsch. Nämlich wegen des Tempus.

      Es entspräche übrigens einer aufklärerischen Haltung, fremde Argumente unerachtet der Person die sie äußern, zu diskutieren. Und nicht umgekehrt durch eine Psychoanalyse der vorgeblichen fremden Motive – nach dem Motto: Die da sind alle gestört, wir aber nicht, und dann wollen die dreistnoch nicht mal auf uns hören! – und sich damit einer Diskussion in der Sache zu entziehen.

      Es könnte allerdings sein, dass die Aufklärung zumindest bei Einigen inzwischen schon weiter vorangeschritten ist und dass sie dieserhalb inzwischen das Ad hominem goutieren Dann wäre den Angefeindeten zu empfehlen, sich die Schlussbemerkungen Schopenhauers in der Eristischen Dialektik zu vergegenwärtigen und sie in sturer Unaufgeklärtheit zu beherzigen.

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      • lynx schreibt:

        Auch das ist keine Definition von Populismus sondern nur Weihrauch. Und warum sie immer glauben, die ad-hominem-keule sei das ultimative Totschlagargument, ist mir schleierhaft.

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        • Michael B. schreibt:

          Ich sehe den in letzter Zeit von rechter Seite oefter unternommenen Versuch, den Begriff ‚Populismus‘ positiv umzuwerten, eher kritisch. Ein missglueckter Versuch auf dem Schlachtfeld der Sprachbeherrschung, welches allerdings von anderer Seite in noch ganz anderem Massstab in Bezug auf Umwertungen und direkten Verfaelschungen weiterhin weitgehend beherrscht wird. Dort gibt es sehr Vordringliches zu tun und so ordne ich auch einen Fehlgriff ein.

          Der in Frage stehende Begriff gehoert m.E. nicht in Form einer Neubewertung zu diesen Vordringlichkeiten. Ich lese den wie schon immer weiterhin in seiner negativen Bedeutung der Verfuehrung durch Anbiederung. Es gibt meist andere Ausdruecke die viel passender auf den jeweiligen Kontext zugeschnittene Begriffe sind, deren konsequente Nichtverwendung allerdings schon das erste Warnzeichen fuer einen denkenden Menschen sein sollte.

          Und da waeren wir beim tatsaechlich wesentlichen Punkt der Begriffsanwendung als Aussaetzigenlabel, auf den sich der Kommentator P. eigentlich bezieht. Und da ist es nun einmal so, wie von ihm beschrieben. Populismus selbst mag mit scheinbaren Einfachantworten agieren, umgekehrt ist allerdings eine einfache Antwort oder schon ein solches Analyseergebnis weder notwendig simpel noch gar manipulativ. Wenn ich Zuzug hier stoppen und rueckabwickeln will, ist das in der Forderung erst einmal einfach – aber bestimmt nicht populistisch und es hat sehr gute Gruende, die sich taeglich bestaetigen.

          Ich bin uebrigens auch der Meinung, dass die hier herrschende Kaste gar nicht so sehr populistisch im klassischen Sinn ist. Die verachten ‚ihr‘ Volk dazu viel zu offensichtlich – und das mit einer voellig uebersteigerten Vorstellung von der eigenen Auserwaehltheit ihrer duennen Faehigkeiten.

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          • lynx schreibt:

            Zuzug stoppen und rückabwickeln ist ein sehr gut gewähltes Beispiel (und wohl auch das, um was es hauptsächlich immer geht): genau diese Formulierung ist einfach – zu einfach, weil sie der Komplexität der Verhältnisse im 21. Jh. nicht mehr gerecht wird. Es sei denn, unsere Gesellschaft entscheidet sich sehenden Auges, den ohnehin schon stattfindenden zigtausendfachen Tod von Migranten weiter zuzulassen bzw. erst recht als „Preis“ auszuhängen. Das Signal, das die „freien Gesellschaften“ damit in die Welt senden wäre so fatal, dass dies unser Standing in der Welt noch weit mehr gefährden würde, als alles Arbeiten und Ringen um eine geordnete Migration. Freiheit – auch Handelsfreiheit – hat ihren Preis und basiert auf Wechselgeschäften.

            Und für’s Protokoll: ich gehöre zu diesem Volk und fühle mich von der „herrschenden Klasse“ nicht schlecht behandelt, obwohl ich weder dazu gehöre noch ein Profiteur des Systems bin. Ich finde, die schippern ganz gut durch ein immer unruhigeres Fahrwasser, bislang jedenfalls noch. Heia, wäre das ein Bootsausflug mit der AfD. Wenn ich mir Italien anschaue, werde ich schon vom Zuschauen seekrank.

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            • Jochen Schüler schreibt:

              @ lynx
              #Auch fürs Protokoll:Ich gehöre weder „zu diesem Volk,unsererGesellschaft“oder zu irgendeinem
              anderen WIR,das von ihnen oder der herrschenden Klasse(ohne““,die gibt es tatsächlich) kreiert
              wird.

              Für tote Jung-Negermänner im Mittelmehr bin ich so wenig verantwortlich oder Ursache wie Afrika
              oder „wir“ Afrikaner(ein paar bestimmte schon) für mich als tote Quarktasche verantwortlich gewesen wären,als ich vor über 30 Jahren versucht habe aus Abenteuerlust(=jugendlicher Idiotie) Afrika mit dem Fahrrad zu durchqueren.
              Überlebt habe ich nur dank moderner ,westlicher Medizin und einem hoch professionellen
              weißen OP-Team im rassistischen Süd-Afrika.
              Andernfalls hätten meine Eltern ihren einzigen Nachwuchs verloren.in Afrika werden Söhne
              aber auf Halde produziert.Das erleichtert,zusammen mit der Aussicht auf lebenslanges
              durchgefüttert werden in Europa, die Wanderlust beträchtlich.

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              • lynx schreibt:

                Da können Sie ja von Glück reden, dass Sie a) ihren jugendlichen Leichtsinn überlebt haben und b) nicht in Zeiten leben müssen, wo hierzulande zahlreiche Kinder die Rente ersetzen mussten.

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                • Pérégrinateur schreibt:

                  Selbst zahlreiche Kinder werden die Rente nicht ersetzen, da sie ja die Sozialzahlungen und später die Rente für die neu Hinzugekommenen tragen müssen. Das ist natürlich nur ein zeitweiliges Problem, denn nach zehn Generationen oder meinetwegen auch ein paar mehr werden sich die Zahlungsflüsse umkehren. Ganz bestimmt!

                  Einstweilen würde ich dringlich empfehlen, hierzulande eine Himmelreichsfluchtsteuer einzuführen, damit sich gewisse störrische Aloisiusse nicht durch Emigration ihren unter Halleluja-Gesängen zu absolvierenden Menschheitspflichten entziehen können. Das wäre doch ein gefundenes Thema für die Grünen! Ich denke dabei besonders an das KGE, das sich in Himmelsdingen, Förderung bunter Schmetterlinge und süßer Aischakäfer und umgekehrt im Anathematisieren sächsischer Blattwanzen sicher vorzüglich auskennt …

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                • Jochen Schüler schreibt:

                  Mit a) haben Sie ganz Recht.Mit b) wollen Sie andeuten,9/10 Kinder oder mehr(heute in Afrika,gestern auch in EU)sind/waren eine rationale Entscheidung.Da es den gütigen sozial-
                  sozialistischen Wohlfahrtsstaat noch nicht gab/gibt,schnackseln wir uns halt die Altersversorgung.
                  Wie alle „Linken“ haben Sie die menschliche Natur nicht verstanden.

                  Zur Entschuldigung unserer Altvorderen gilt immerhin:Sie hatten keinen Zugang zu Verhütungsmitteln.

                  Lynx: Wie ist sie denn so, die menschliche Natur im Allgemeinen? Also das mit der Alterversorgung, die man früher innerfamiliär produzieren musste, bevor Bismarck kam, das konnte unsereins schon in der Unterstufe lernen. Und jede Familie (auch meine) schätzte sich glücklich, wenn sie es geschafft hatte, einen Ableger in den USA zu gründen.

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          • @ Michael B.: „Ich sehe den in letzter Zeit von rechter Seite oefter unternommenen Versuch, den Begriff ‚Populismus‘ positiv umzuwerten, eher kritisch. “

            Das war der Grund, weshalb ich diesen Text aufgenommen habe – ganz konkret vor dem Hintergrund des Vortrages Gaulands in Schnellroda:

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            • lynx schreibt:

              Eine inhaltliche Stellungnahme dürfen Sie nicht erwarten, aber danke für den Einblick. Rattenscharf finde ich allerdings die plastifizierte Natursteindeko im Hintergrund. Die US-Amerikaner bauen heute noch genau so neue Hotels um einem „Heimatstil“ um 1900 herum zu huldigen und Authentizität zu simulieren, egal wie gewerbegebietsmäßig die konkrete Umgebung sein mag. Insofern werde ich das Bild nicht los, dass das alles in einer historisierenden Umgebung in einem Gewerbegebiet stattfindet, zwischen Walmart und TacoBell. Sorry for that.

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              • Michael B. schreibt:

                > Eine inhaltliche Stellungnahme dürfen Sie nicht erwarten

                Wer tut das hier schon…

                Ehrlich – wer bei der Qualitaet dieses Vortrags auf derartige Belanglosigkeiten ausweichen muss, der sagt nur mehr oder eher ausschliesslich wenig Schmeichelhaftes ueber sich selbst.

                Sorry an den Seitenbetreiber, ich habe die Trollwarnung noch im Kopf und werde es nicht uebertreiben.

                > Können wir uns darauf einigen?

                Wir sicher, die Frage ging allerdings an lynx (die ist mir wie oefter verrutscht, weil Navigationen a la WordPress extrem limitiert und unuebersichtlich sind).

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            • Michael B. schreibt:

              Ich habe das einmal zum Anlass genommen, mir den Vortrag komplett anzusehen. Meine Meinung zur Verwendung des Populismusbegriffs aendert das nicht, aber das ist gegenueber dem Gesamtinhalt eine sehr marginale Frage.
              Die Ausfuehrungen Gaulands ab Erwaehnung der ’somewheres‘ und ‚anywheres‘ sind viel wesentlicher und haben mir einiges an Einsicht verschafft. Es sei dazu auch bemerkt, dass ich als urspruenglich akademisch ausgerichteten studierter Mathematiker nun auch schon ueber 20 Jahre Teil einer der erwaehnten Gruppen bin – der in internationalem Umfeld arbeitenden IT ‚white collars‘ mit auch in Zahlen relativ weitgehenden Erfahrungen dahingehend, wie verschiedenste Leute in diesem Milieu ticken.

              Unabhaengig davon sei aber noch kurz erwaehnt, dass es einen geruettelt Teil an eher linken intellektuellen Auffassungen gibt, der speziell den wirtschaftlichen Fragen in Bezug auf globalistische Inkarnationen eher ablehnend gegenuebersteht.

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            • lynx schreibt:

              An einer Stelle bin ich bei Gaulands Vortrag hellhörig geworden: als er von „nationaler Arbeiterschaft“ geredet hat – wann gab es die jemals als Topos der Arbeiterbewegung? Außer als Behauptung in Gaulands „Vogelschiss-Ära“, um Kanonenfutter zu rekrutieren. Da gibt es keine Tradition, er würde damit ein Novum schaffen, das hat gar nichts Konservatives, ist eher eine revolutionäre Idee aus dem Geist der Reaktion und aus dem Kreise der Kornblumenpflücker. Er hat recht: da gibt es ein Unwohlsein, das die Agonie der SPD erklärt. Zeit wird es, dass man sich dort auf die Kernkompetenz besinnt: Solidarität. Ist ein bewährtes Konzept im Kampf gegen Raubtierkapitalismus, kann auch bei beklagenswerten Auswüchsen der Globalisierung helfen. Der Begriff kam übrigens bei Gauland kein einziges Mal vor. Woran das wohl liegen mag?

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              • Jochen Schüler schreibt:

                Sie haben in der Unterstufe was über Bismarck gelernt,aber in allen 3 Stufen nicht
                wirklich was fürs Leben.Wie wir alle.Das ist nicht ihre Schuld.

                Jeder Staat nutzt Bildungseinrichtungen fast ausschließlich zur Gehirnwäsche
                seiner Untertanen in der gerade angesagten Geschmacksrichtung.
                So ist es dann möglich ,dass einem Basics über die Natur des Menschen
                zwecks besserer Manipulationsmöglichkeiten vorenthalten werden oder
                die dumme,kriminelle Idee „Sozialdemokratie“ in etwas segensreiches
                umgelogen wird.
                Da sind wir schon bei der „nationalen Arbeiterschaft“,einer Erfindung der SPD
                von 1914(nicht der Nazis) die sich beherzt dem totalen Versagen der Europ.Eliten anschloss.
                Voller Vorfreude malten sich führende Genossen aus wie die Brüder +Genossen
                von eben noch, in England und Frankreich, nun blutig totzuschlagen sein.
                Kann in Archiven nachgelesen werden.

                Kriminell auch wie die europ.Sozialdemo.Hand in Hand mit den rechten
                staatsgläubigen(z.B.Bismarck) die in Freiheit und Eigenverantwortung
                von der Arbeiterklasse selbst geschaffenen Institutionen der sozialen
                Sicherung+Bildung wie Vereine,Bruderhilfen,Logen,Genossenschaften usw
                zerschlagen haben.
                Logisch,dass dieses soziale,politische,monetäre Kapital unter die
                Kontrolle des Staates gehört.

                Die Begründungen dafür gestern und heute,Sozi-Populismus vom Feinsten.
                Wenn Sie bedenken,das die alte SPD noch intelligente und,wenn auch
                auf perverse Art,wohlmeinende Leute enthielt,so schäme ich mich doch
                für meine langjährige Mitgliedschaft in einem Verein der z.B.von Eugenik
                besessen war.Die Nazis konnten ihre Rasse-Eugenik bei der SPD in
                Sachsen abschreiben.
                Die Genossen in Schweden haben erst Anfang der 70er mit Zwangssterilisierungen
                wegen Erbkrankheiten und “Asozialem Verhalten „ aufgehört,aber nur sehr ungern.

                Die heutige SPD ist nur noch ein Verein von kognitiv +moralisch retardierten
                Pinschern.
                Ihr Joker im Kampf gegen den „Raubtierkapitalismus“(Definition bitte!)
                Viel Glück damit!

                Meine Zeit bei der SPD war spätestens vorbei,als mir ein schwedischer Genosse
                berichtete wie er am Anfang der 90er versteckt auf dem Dachboden des seit
                100 Jahren im Parteibesitz befindlichen Ortsvereinshauses nicht weit von der
                Norwegischen Grenze eine umfassende Datensammlung aus den 1940ern zu allen schwedischen
                und nach Schweden geflüchteten Juden fand incl.Daten aus der
                Finanzverwaltung,Vermögen,Einkommen,Grundbesitz.
                Handlich verpackt in mehreren Koffern zur reibungslosen,baldigen Übergabe an die germanischen Volks-Genossen.

                Und ich könnte fast endlos über meine Ex-Partei weiter berichten
                Aber Nee,Sie wissen es sicher besser,aus der Unterprima.
                Staat –guuut,SPD noch guuter.Alles super guut.

                Nur AFD doppelt plus Ungut.

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                • lynx schreibt:

                  Vielen Dank für die Einblicke in eine gescheiterte Beziehung. Habe ich vollstes Verständnis, wenn Sie zu der alten Dame jetzt ein gespaltenes Verhältnis haben. Übrigens habe ich mit der SPD nichts am Hut, gehöre auch nicht zu dem Verein, schaue nur (fast) sprachlos zu, wie man so eine Veranstaltung so gegen die Wand fahren kann.
                  Überrascht bin ich dann nur, wenn Sie vor diesem Erfahrungshintergrund, ein gutes Haar an der AfD finden können? Hat Sie Ihre Lebenserfahrung gelehrt: homo homini lupus – und dann schlagen Sie sich letztlich lieber gleich auf die Seite der Wölfe? Oder ist das aufrechte Gutgläubigkeit, zu meinen, da sei irgend etwas besser gedacht und praktiziert im Umgang mit Macht und Menschen? Gauland hat es ja selbst gesagt in Schnellroda: Die AfD ist nicht die Vertretung des Volkes. Sie will nur die Stimmungen im „Volk“ aufnehmen und aus diesen Stimmungen Mehrheiten machen. Rationalität spielt da nur insoweit eine Rolle, wie man sie für Zwecke der Machtergreifung einsetzen kann. Also im Sinne von Kalkül. Wie frustriert muss man sein, um solch einem Kalkül auf den Leim zu gehen? Ist das nicht eigentlich Resignation? Gut, vielleicht habe ich diese Phase noch vor mir. Viel Glück weiterhin.

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                  • Jochen Schüler schreibt:

                    Wir kennen uns nicht,aber meine Wortmeldungen lassen doch sicher erahnen wo ich in etwa stehe.
                    Da habe ich schon den Verdacht Sie lesen was Sie lesen wollen.
                    Ich halte die Demokratie für eine zum scheitern verurteilte Regierungsform der Kategorie:
                    Herrschaft von Menschen über Menschen,Tyrannei irgendeiner sogenannten Mehrheit.

                    Gewaltenteilung+Rechtsstaat sind wichtige Erfindungen,aber nicht organischer Teil der Demokr.

                    Unsere Variante Parteien-Oligarchie ist eine kriminelle Veranstaltung der von den Parteien
                    vorsortierten Dummen+unfähigen,die noch weniger überlebensfähig ist.

                    Die Kanzlerschaft z.B.wäre in den Händen der klugen,freundlichen Kassiererin vom
                    Drogeriemarkt um die Ecke besser aufgehoben.Die hat auch nicht die Syntax einer 7 Jährigen.
                    Als Wirtschaftsminister empfehle ich meinen Schuster,der hat,zusätzlich zum Wirtschaftswissen+Lebenserfahrung, sogar einen richtigen Beruf erlernt.

                    Die AFD macht da keine überzeugende Ausnahme,wird aber von der herrschenden Klasse als Feindbild
                    installiert,um den eigenen Zugang zu den Fleischtöpfen nicht teilen zu müssen.
                    Alle die den Herrschenden nicht nach dem Mund reden, kommen gleich mit in den Topf.
                    Und Leute wie Sie spielen dieses leider uralte,aber leicht zu erkennende, Spiel mit.

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                    • lynx schreibt:

                      Einen solch verengten Blick kann ich nicht teilen. Man muss halt auch verlieren können in der Demokratie. Seit ich wählen darf, habe ich (fast) immer zu den Verlierern gehört. Kann dennoch damit leben, weil ich mir denke, die Welt ist kein Wunschkonzert und kein Himmelreich. Die Einsicht, dass die AfD regelmäßig Niederlagen von 7:1 hinlegt, beginnt ja auch gerade erst zu keimen. Wenn man sich natürlich den elitären Standpunkt leisten kann, die anderen 7 seien alle (nützliche) Idioten, dann hat man eh schon ausgesorgt.

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                  • Pérégrinateur schreibt:

                    Schon klar: Die alten Parteien alle uneigennützige Idealisten, und die neue, die sich aus politikfremdem Personal neu gebildet hat, weil das Establishment auf bestimmten Politikfeldern ihrer Meinung nach wahnsinnig handelt, besteht aus allein ihr eigennütziges Kalkül verfolgenden Machiavellisten.

                    Keine Frage, jede soziale Organisation und jede Partei verfolgt mit der Zeit mehr und mehr reine Organisations- und Mitgliederinteressen, wird also korrupt. Ich kenne allerdings nur eine, bei der das mit der Korruption schon am Anfang angefangen hat, genau genommen sogar schon vor der Gründung: Es ist die christliche Kirche – denken sie an Petrus und den Hahn. Seitdem bewirtschaftet man dort die Parusieverzögerung durch Spiel mit der mentalen Dissonanz des naiven Kirchenvolks, das halt ewig leben oder dies doch zumindest glauben will. An diesem Beispiel gemessen, müsste der AfD, wenn ich Ihrer Auffassung folgen würde, eine glänzende Zukunft bevorstehen. Ich bin da leider weniger optimistisch.

                    Sie sollten erwägen, dass was sie Resignation nennen, eher der Ausgang des Menschen aus der Welt der blümchengeschmückten Poesiealben ist, kurz gesagt das Erwachsenwerden. Wer unbedingt in dieser naiven Welt bleiben will, ist eine Gefahr auch für seine Mitbürger, weil er das natürliche Opfer von Moralillusionisten ist.

                    Misstrauen SIe der AfD – völlig in Ordnung! Aber misstrauen Sie bitte den anderen genauso, und das vor allem dann, wenn diese eine harmonische Welt versprechen. Darüber hinaus könnten auch einige elementare Kenntnisse nicht schaden:

                    • Das Netz ist kein Speicher. Wer so etwas behauptet, nachdem er zuvor energiepolitischer Sprecher seines Landesverbandes war, hat wohl diese ganze Zeit hindurch nur gesprochen und nie nachgedacht. Der möchte sich in Problemen durchsetzen, von denen er keine Ahnung hat.
                    • Zusätzliche staatliche Ausgaben, die angeblich „niemandem weggenommen werden“, werden allen Steuerpflichtigen zusammen weggenommen.
                    • Der moderne Staat und sogar schon seine Vorgänger – denken Sie an den Limes oder an die mittelalterlichen Landwehren – haben immer den Zugang zu ihrem Territorium kontrolliert und gegebenenfalls verweigert. Wer sagt, und dies angesichts der gestiegenen technischen Möglichkeiten, das könne ein Staat nicht mehr, der will in Wirklichkeit die Souveränität aufgeben, also die Selbstbestimmung, die Demokratie und wegen der so eröffneten Einwanderung ins Sozialsystem auch den Sozialstaat.
                    • Vergleichen Sie Art. 16a GG mit der Regierungspraxis.
                    • Niemand regiert unschuldig. Doch die Regierung muss nach den Interessen des eigenen Volkes handeln. Das ist übrigens Inhalt des Amtseides von Bundespräsident und auch -kanzler, Art- 56 GG. Dieser verpflichtet geradezu darauf, den Nutzen des eigenen Volkes denen der übrigen Welt vorzuziehen. [https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_56.html] Wer den Begriff des Volkes loswerden will, will sich realiter dieser Verpflichtung entwinden. Ein Delikt, das man zuzeiten der Segelschiffe mit Erhöhung in Richtung Rah geahndet hat.

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                    • Jochen Schüler schreibt:

                      @pérégrinateur
                      Auf einer bestimmten Reflexionsebene bin ich mit Ihnen ganz einverstanden.
                      Vermute aber Sie finden im herrschenden System noch Reste von theoretischer,doch
                      bitte wieder zu praktizierender Vernunft.Daran glaube ich nicht mehr.
                      Ihre kleine Aufzählung des Irrsinns im Reden+Handeln unserer Polit-Darsteller lässt
                      sich uferlos erweitern.
                      Ich vermeide es mittlerweile bestimmte blogs wie achgut oder Danisch usw zu lesen.
                      Mainstream Medien meide ich ohnehin.
                      Selbst wenn sie den Meinungsbeiträgen in den blogs aus dem Weg gehen,+ nur den mit Quellen-Links
                      versehenen Beiträgen zum neusten twittern,+Handeln unserer Herrschenden Klasse folgen,
                      habe ich das trostlose Gefühl(aber vielleicht geht es ja nur mir so)in einem total mit
                      Irren bevölkertem Parallel-Universum gelandet zusein.
                      @lynx
                      Was ihr Beitrag mit meinem zu tun hat,keine Ahnung.
                      Argumente finde ich nicht.
                      Einen verengten Blick hat für mich nur der,der es sich in unserem gesellschaftlichen „Race to the bottom“Stadium so bequem gemacht hat,dass er sich nicht Anderes mehr vorstellen kann/möchte.

                      Mit anderen Worten:Was für mich das Licht des herannahenden Zuges ist halten Sie für
                      eine angenehme Tunnelbeleuchtung.

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