Das Schweigen der Landsmänner

Wesentlich interessanter – aus einer höheren, abstrakteren Perspektive – als die Messermorde, die Messerstechereien, Vergewaltigungen, Schlägereien, Raubtaten, ja selbst als die ge- und mißglückten Terrorfälle – sofern sie nicht apokalyptische oder systemrelevante Ausmaße annehmen – sind die Geschichten, die sich dahinter verbergen und die ganz offenbar immer nur dann ans Licht kommen, wenn solch ein Fall öffentlich aufgearbeitet werden muß.

Tatsächlich speist sich meine Kritik an der Migrationspolitik nur ganz peripher aus der Kriminalitätsentwicklung, ja, ich halte die starke Fokussierung der politischen Rechten auf diese Tatsache sogar für problematisch, weil sie erstens die notwendige Dialektik von induktivem und deduktivem Denken verletzt und damit in die Falle der Selbstbestätigung tappt, weil sie zweitens eine statistische Marginale zum Hauptproblem aufbauscht und weil sie drittens zu viel Denkenergie, auch Widerstandsenergie, darauf verschwendet und von den wahren, den großen, den perspektivischen Problemen – ökonomische, kulturelle, soziologische, demographische, sozialpsychologische – ablenkt, die, wenn sie nicht gelöst werden, tatsächlich zu systemischer Kriminalität führen müssen. Außerdem wird so ein Klima des Universalverdachtes geschaffen und ich habe keine Lust, in einer Welt zu leben, in der ich pauschal anderen Menschen mißtrauen muß.

Anders gesagt: Die Massenmigration wäre auch dann ein fundamentales und kritikables Phänomen, wenn sie ohne kriminelle Auswüchse auskäme.

Die Frage der Kriminalität ist für mich momentan nicht an sich wichtig, sondern weil sie (anderen) wichtig ist – als Bewußtseinsfakor, als mediales Ereignis, als Erregung und Hysterisierung. Hysterisierungen kreieren Identität, ein Wir-Gefühl: wer sich gemeinsam über etwas erregen kann, fühlt sich geeint – oder getrennt. Die Hysterisierung führt letztlich zur gesamtgesellschaftlichen Spaltung in zwei große Lager und zu engerem Zusammenhalt innerhalb der Lager … das beste Rezept für einen kommenden (auch gewalttätigen) Konflikt.

Wenn man diese Vorfälle also im größeren Kontext sieht, dann liegt ihre eigentliche Faszination wohl in der Tatsache, daß nahezu immer dahinter das fundamentale Staats- oder Behördenversagen durchscheint. Egal ob Anis Amri, Mohammed Daleel, Muhammad Riyad, Hussain K., Abdul D. … oder nun in Chemnitz Alaa S., Yousif A. und nun noch Farhad R., jedes Mal werden Gewohnheitskriminelle, derangierte Charaktere oder angeworbene Terroristen, habituelle Verbrecher oder Betrüger aufgedeckt und: es gab zahlreiche, zum Teil haarsträubend offensichtliche Möglichkeiten und Notwendigkeiten, diese Männer aus dem Verkehr zu ziehen – stattdessen läßt man sie wie Zeitbomben umherlaufen und wartet auf die Explosion. Keiner weiß, wie viele solcher Blindgänger noch existieren.

Es könnte der Anschein entstehen, als sei die kriminelle Karriere, besonders unter jungen Männern, bei den Migranten die Norm. Ich weigere mich, das so zu sehen! Dagegen sprechen meine persönlichen Erfahrungen und Kontakte mit Migranten und dagegen spricht auch der gesunde Menschenverstand. Man muß leider diesen Satz, den man kaum noch hören kann, wiederholen: Wir müssen differenzieren! Es gibt hier starke nationale und kulturelle Differenzen und letztlich verlangt die Logik, einzusehen, daß habituelle Kriminelle eher zu derartigen Gewalttaten tendieren – die Mörder repräsentieren nicht die Gesamtheit der Migranten, sondern die Gesamtheit der habituell kriminellen Migranten. Sie machen – auch wenn das nicht ins Wunschbild mancher Anheizer paßt – nur einen geringen Prozentsatz aller aus. Wir sprechen hier vermutlich von Größenordnungen im unteren einstelligen Prozentbereich.

Die sich daraus ergebende Frage ist nun folgende: Wenn dem so ist, dann müßte es eine Vielzahl an Menschen geben, die sehr aktiv prophylaktisch gegen diese Verbrecher vorgehen, die ein vitales Interesse daran haben müßten, diese Taten zu verhindern, und das sind die Migranten selbst, denn sie leiden am ehesten unter den Verallgemeinerungen. Wenn in einer Stadt, die (zumindest zeitweise) fast tagtäglich unter migrantischen Übergriffen zu leiden hat, Menschen mit dunkler Hautfarbe angestarrt, gemieden oder beschimpft werden, dann ist das nur eine normale und verständliche (wenn auch falsche) Reaktion, die in den meisten Fällen weniger mit Rassismus als mit Verunsicherung und Entfremdung zu tun hat. Statt sich gegen diese Blicke und Diskriminierungen zu wehren, wäre es klüger und vielleicht auch näherliegend, sich gegen die Ursachen des Mißtrauens, also gegen das Fehlverhalten einiger Mitmigranten aktiv zu wehren.

Migranten, von der Antifa instrumentalisiert: Anstatt sich gegen deutsche „Nazis“ zu wehren, müßten sie zuerst gegen die schwarzen Schafe in den eigenen Reihen kämpfen!

Da dies, soweit wir sehen, nicht geschieht, weder vor noch nach der Tat, muß man sich fragen, wie es kommt, daß eine Mehrheit von 99%, 98% oder meinetwegen auch nur 90% nicht in der Lage ist, ihre Schicksalsgenossen, Landsmänner, Glaubensbrüder zu sozialisieren oder aus der Gemeinschaft auszuschließen und sie unschädlich zu machen. Warum sondern sie diese Gestalten nicht aus? Warum distanzieren sie sich nicht davon – am besten vor der Tat! Warum schaffen sie kein inneres Klima, das Straftaten verurteilt und sozial ächtet? Sie müßten doch ein fundamentales Interesse an einem positiven Außenbild in der deutschen Gesellschaft haben. Man darf von Gästen doch erwarten, daß sie sich besser benehmen als die Gastgeber. Es gibt ein universal gültiges Gesetz der Verpflichtung zur Bescheidenheit, zur Demut und zur Einordnung ins Regelwerk der gastgebenden Gesellschaft.

Ich kann diese eminente Frage nicht abschließend beantworten – wir haben nur sehr wenig Einblick in deren Welt und es liegen wohl auch keine statistischen oder verallgemeinerbaren empirischen Daten vor. Daher sind meine Hypothesen sehr subjektiv, sie basieren auf ein wenig individuellem Nachdenken und ein paar Erfahrungen mit (guten) Menschen unter den Migranten.

Zuerst: wohinein integrieren? Sie kommen in eine bereits stark erodierte Gesellschaft, die teils aus multikulturellen Gründen, wesentlich aber als Folge modernen Lebens, die gegenseitige Verantwortung, das aufeinander Achten in der Gesellschaft, den Familien, den Vereinen, Schulen, Arbeitsstätten etc. abgelegt hat. Einer egalitaristischen Gesellschaft, die das Ideal der verabsolutierten individuellen Freiheit, der Selbstverwirklichung und der totalen Toleranz ausgibt, mangelt es an Legitimation, den Nächsten zu korrigieren – diese wird in der Regel an die Institutionen delegiert, die oft überfordert sind und folglich gern weiterdelegieren (z.B. Eltern – Schule – Sozialarbeiter – Ehrenamt – Gefängnis …)

Man darf nicht übersehen, daß die Gruppe der Migranten außerordentlich heterogen ist. Sie kommen aus aller Herren Länder, gehören verschiedenen Kulturen und Ethnien an, sprechen diverse Sprachen, haben unterschiedliche Religionen oder Religionsauslegungen … Auch innerhalb einer scheinbar homogenen Gruppe, den Syrern oder Afghanen etwa, gibt es noch immer dutzende  Unterschiede und Zugehörigkeiten. Die gegenseitige Verantwortlichkeit reicht also oft nicht weit.

Dann sind sie entwurzelt, also gerade von den traditionellen Strukturen und Autoritäten entfernt. Vor allem die Väter, als patriarchale Institution, der zu gehorchen man gewöhnt war, fehlen. Und die Mütter, die oft ihr eigenes Leben für das Glück der Söhne aufgeben und den Haushalt mit sanfter Macht steuern, fehlen nicht minder. Sie sind es nicht gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. Diese wird ihnen in den Herkunftsgesellschaften in der Regel erst mit der Ehe und der Vaterschaft, der Gründung eines eigenen Haushaltes zugestanden. Vermutlich gibt es also keine egalitaristische Ethik, die es dem einen erlaubt, den anderen zurechtzuweisen, weil man gleich wäre und es fehlen zugleich die Autoritäten.

Ich selbst hatte das in Plauen einmal erlebt, als es zu einer kurzen Schlägerei zwischen zwei pubertären Arabern und zwei Gymnasiasten kam. Da gab es einen Pfiff, ein paar arabische Worte eines älteren Mannes, der zufällig bei McDonalds saß und das wirkte wie ein Befehl. Die beiden trollten sich – die deutschen Jungen standen komplett ratlos da, haben weder den Konflikt, noch dessen Ende verstanden.

Schließlich meine ich, eine Art schicksalsbedingtes Zusammengehörigkeitsgefühl bemerkt zu haben. Das gemeinsame Schicksal – Flucht, Migration, Fremder sein – verbindet und Verbindungen führen zu Abhängigkeiten. Es ist absurd zu glauben oder gar zu fordern, daß Menschen sich innerhalb weniger Jahre dem Volk der Gastgeber näher fühlten als dem eigenen Volk oder selbst einem Gemisch aller möglichen Völker, aber doch mit vergleichbarem Schicksal. Jemanden bei einer staatlichen oder auch nur internen Autorität anzuzeigen oder ihn zu reglementieren, dürfte als Verrat empfunden werden und wäre zudem eine Schwächung eben jenes Zusammengehörigkeitsgefühls. Dies aber gibt den entscheidenden Halt in der emotional sehr schwierigen Migrationssituation.

Es gibt innerhalb der Migranten-Sozietät interne, vielleicht noch nicht mal bewußte, Selbstregulierungen, die das Anderssein kultivieren und die Abweichungen davon regulieren. Moralisch falsches Verhalten oder gar Kriminalität scheint dabei weniger prekär zu sein als etwa Verhaltens- oder Glaubensabweichungen. Wie wir wissen, tragen manche Frauen das Kopftuch nicht etwa aus religiöser Überzeugung, sondern weil sie die Blicke der anderen befürchten: die Blicke der Landsleute. (Zu stehlen etwa ist weniger problematisch, als nicht in die Moschee zu gehen.) Die mitgebrachten Normen werden stärker durchgesetzt als die Normen der Gastgesellschaft. Das sollte sich im Falle einer Annäherung an die letztere, der sogenannten Integration, ändern, dann also, wenn der Nächste nicht mehr nach seiner Ethnie oder Nationalität, sondern nach seiner menschlichen Werthaltigkeit oder positionalen Bedeutung bewertet wird. Eine Syrerin in rein deutschem Umfeld wird leichter auf das Kopftuch verzichten als in sich selbstverstärkenden syrischen Verhältnissen – dort wäre man Außenseiter.

Letztlich – das ist meine Vermutung – spielt die Religion, der Islam eine entscheidende Rolle. Seine identifikatorische Macht ist nicht zu unterschätzen. Das Bekenntnis zu ihm ist wichtiger als das Fehlverhalten, auch wenn dieses an sich unislamisch ist. Auch im Islam, im Koran, in allen Texten, in allen Schulen sind Mord, Vergewaltigung, Raub etc. Verbrechen. Der Koran konnte zum Heiligen Buch werden, weil er einer diffusen Gesellschaft ein moralisches Korsett mit festen Verhaltensregeln überstülpte, weil er Halt gab und weil er Erfolg hatte. Der gemeine Muslim, der ein ganz normales Leben führen will, wird sich an den positiven Aussagen orientieren und nicht danach sinnen, Ungläubige abzuschlachten, auch wenn es diese Suren gibt.

Er hat vor allem die Umma geschaffen, die Gemeinschaft der Muslime. Dieser Gedanke ist über die Jahrhunderte tief in das Denken und Empfinden eingedrungen. Solange er stärker ist als die rationale Anerkennung des kantschen Imperativs, der popperschen Falsifikation oder eines nationalen Narrativs und erst recht eines Verfassungspatriotismus, so lange wird man wohl vergeblich auf die selbstreinigenden und disziplinierenden Kräfte unter den Migranten warten müssen.

So lange wird es aber auch weiterhin aufsehenerregende und viel mehr unsichtbare Verbrechen geben und jedes einzelne wird den Keil tiefer treiben.

Bislang wurde stets nur diskutiert, wie die deutsche Gesellschaft dieses Dilemma lösen kann. Ursächlich gedacht ist es aber nur auf migrantischer Seite zu lösen.

Oder?

Siehe auch: Dank sei Allah

11 Gedanken zu “Das Schweigen der Landsmänner

  1. Stevanovic, Stevan schreibt:

    Das Wertegerüst der Migrantenkinder ist ein Flickenteppich aus Versatzstücken von Religion, Kleinkriminalität und schlechten Filmen. Im Grunde kennen wir dieses Phänomen aus Irland, UK, Frankreich, zum Teil auch Deutschland. In Osteuropa war es die Urbanisierung mit Plattenbau. Es sind Folgen einer Entwurzelung, fehlender Bildung und fehlender Einkommensmöglichkeiten. Der Versuchsaufbau wurde schon mehrmals durchgespielt, meist mit ähnlichen Ergebnissen. Der Katholizismus der Iren und der IRA war in den 60ern gruselig. Es ist verwunderlich, diese Versuchsaufbauten zu wiederholen und zu glauben, es wäre diesmal anders. Willkommenskultur, Islamkritik oder Fördern/Fordern Konzepte segeln alle am Grundsätzlichem vorbei. Nochmal, es muss nicht für immer schief gehen, Irland ist aus dem irren Katholizismus/Protestantismus herausgewachsen. Das gleiche könnte mit der muslimischen Gemeinde auch passieren. Nur, mit jährlichen Neuzugängen in hunderttausenden, wird das nicht passieren. Wir können die Migrantengemeinden nicht in die Pflicht nehmen, weil es sie über weite strecken so nicht gibt.
    Migration ist eine schwere Sache, Integration dauert Generationen, kann gut gehen oder eben auch nicht. Das Thema Islam ist eine Sau, die durch Dorf getrieben wird, in den 80ern wurde ich als Jugo-Betrugo, Ende 80er als Hütchenspieler und Autodieb verlacht. Die Balkanesen sind ganz anders, nicht integrierbar…blabla. Heute gelten Ex-Jugoslawen als Mustermigranten. Die meisten Moslems kennen den Koran so wenig, wie Mitteleuropäer ihre Bibel. Die Vorbehalte gegen Migranten kommen und gehen und es ist jedes Mal etwas Prinzipielles. Vor 100 Jahren waren es Protestanten. So offensichtlich, so auch normal. Bei Islamkritik kann ich nur müde lächeln – ich habe die Argumente alle gehört, ohne Muslim zu sein.
    „Die Migrationskritik muß fundamentaler ansetzen, wenn sie nachhaltig sein soll.“ So ist es. Wenn man den Religionsunsinn mal weglässt und sich vergleichbare, gut untersuchte Situationen, wie eben die Urbanisierungen der ersten Jahrhunderthälfte anschaut, wird einem einiges deutlicher. Was Grenzen, aber auch Möglichkeiten angeht. Vor allem, was man erwarten kann.
    Leider werfen die einen Teddybären und die anderen können den Koran besser als jeder Mullah zitieren.

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    • „Migration ist eine schwere Sache, Integration dauert Generationen, kann gut gehen oder eben auch nicht.“

      So ist es. Nun muß man nur noch die Bedingungen benennen.

      Da muß man über Quantität und Qualität sprechen, über Menge und Art. Je weniger, desto aussichtsreicher. Am ehesten integriert sich ein vollkommen alleinstehender Mensch, weil ihm gar nichts anderes übrig bleibt und weil er für die anderen eher ein Kuriosum als eine Gefahr – real oder eingebildet – darstellt. So gesehen war 2015 eine Katastrophe noch dazu vor dem Hintergrund von Millionen „unverdauten“ Migranten. Ab einer bestimmten Menge kann man wohl nicht mehr von Migration sprechen, sondern wird das garstige Wort „Vertreibung“ in den Mund nehmen müssen.

      Da muß man dann auch über die demographische Dynamik sprechen und sehr genau beobachten, wie sich welche Bevölkerungsgruppe vermehrt oder vermindert.

      Und schließlich muß man über kulturelle Differenz sprechen. Ein katholischer Italiener oder orthodoxer Serbe dürfte eher im Strom verschwinden als ein muslimischer Bosnier oder gar ein Afghane (im Schnitt, nicht individuell). Die soziale Frage spielt eine große Rolle, kein Zweifel, aber man darf die selbstimmunisierende Tendenz vieler islamischer Schulen und Richtungen nicht einfach wegwischen. Insofern ist diese Religion ein besonderes Problem, ein vermutlich größeres als bei diversen christlichen Religionen. Dazu demnächst noch ein Beispiel.

      Und schließlich, wenn wir schon bei der sozialen Frage sind: Differenzen schlummern (und können auch einschlafen) in friedlichen, prosperierenden Perioden, nur leider hat Geschichte die Tendenz, zyklisch zu sein und auch D hat keine Garantie eines ewigen Friedens.

      Haben Sie Theresa May tanzen sehen in Afrika? Das zeigt eigentlich alles.

      Im Übrigen: Freut mich, daß Sie den Sprung herüber gewagt haben. Es gibt also noch Leute, die sich trotz Interesse und Intelligenz nicht festgelegt und keine Berührungsängste haben.

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  2. Stefanie schreibt:

    In der Printausgabe von Tichys Einblick (11/2018) findet sich ein Bericht zu Chemnitz, der nochmal ein anderes Licht auf die Sache wirft. Laut dem in dem geleakten Haftbefehl hatte sich Daniel Hillig zusammen mit zwei Freunden – zunächst erfolgreich – gegen einen Raubüberfall gewehrt. Die beiden Täter kamen kurz darauf mit 8 Kumpels zurück und stachen ohne Vorwarnung auf die drei ein – wobei Daniel Hillig tödlich verletzt wurde. Was mir bis dahin an dem Fall besonders aufstieß, war, daß die Migranten sich so mühelos organisieren konnten. – Und in dem Fall war der Organisationsgrad, die Möglichkeit Verstärkung zu rufen, ausschlaggebend (vorher waren sie ja abgewehrt worden). Zehn Leute bringt selbst eine Polizeistreife nicht so ohne weiteres unter Kontrolle. Nun mag der Zusammenhalt untereinander bei Schicksalsgenossen groß sein – aber ist es in dieser Community wirklich so leicht Leute für einen gemeinschaftlichen Mord (oder auch nur für „eine Abreibung“) zusammenzutrommeln? Es ging ja (soweit wir wissen) nicht um etwas existenzbedrohendes für diese Gruppe (wie bei dem Beispiel mit den Bauern). Nun: laut TE hatte zumindest der Hauptverdächtige Verbindungen zur PKK und gerade in Chemnitz scheinen sich die Kurden neuerdings zu konzentrieren. Wenn sich hier nicht ein paar lose Bekannte „Kumpels“ oder eine „Gang“ zusammengetan haben sondern eine straforganisierte Miliz im Hintergrund steht, bekommt die Geschichte nochmal einen ganz anderen Dreh. Die PKK finanziert sich, laut Bericht über Schutzgelderpressung, evtl. Drogenverkauf samt Geldwäsche im Dönerladen. Hier wäre also eine mafiöse Struktur im Hintergrund mit ihren eigenen „Omerta“-Regeln. Gut möglich daß man, wie in ihrer Theorie, also gerne diesen Sündenbock, der die Gesamtorganisation aufliegen oder in Verruf bringen kann, schnell ausstößt – wenn auch nicht aus religiösen Gründen.
    (Überhaupt steht die Frage im Raum, wie „normal“ die Sozialauswahl bei den Migranten ist. Es wurde schon öfter behauptet man hätte die algerischen und tunesischen Gefängnisse Richtung Europa geleert, als sich 2015 die Gelegenheit bot und der sehr hohe Anteil Straffälliger (geht Richtung 50% bei Algeriern) spricht für diese These. Auch dürfte das Interesse heimischen Polizei ein häufiger und nachvollziehbarer „Fluchtgrund“ sein – oder auch das Interesse der Regierung an den „Freiheitskämpfern“ in abtrünnigen Gebieten. Auch daß die Kurden „einfach so“ auf ihre Opfer einstachen, spricht dafür, daß sie ihre Hemmschwelle schon vorher – vielleicht bei Kampfhandlungen, vielleicht beim Training – herabgesetzt haben.)
    Noch interessanter ist, daß nun die Linksextremen ins Spiel kommen. Für sie sind die Kurden quasi die neuen Palästinenser, man steht sich ideologisch nahe. Vielleicht will man ihnen einen Gefallen tun, so daß der Fokus auf ein paar Spasten mit Krampf im rechten Arm und einen in Rage geratenen „Hase“ und nicht auf das Soziale Umfeld der Mörder fällt. Maaßen sprach davon, daß es möglich sei „dass die Falschettikettierung des Videos dem Ziel diente, die öffentliche Aufmerksamkeit von dem Tötungsdelikt abzulenken.“
    Hier wird es dann schwierig noch von der integrationsfördernden Wirkung der eigenen Gemeinschaft zu sprechen: es gibt um einen ideologischen Kern herum ein mafiöses Umfeld, daß aus der „Wirtsgesellschaft“ Mittel für einen Freiheitskampf im Heimatland erwirtschaftet. Sicher will sie keinen Ärger, um in Ruhe ihren Geschäften („ihrer Sache“) nachgehen zu können und erwartet von ihren Mitgliedern, daß sie sich benehmen. Ist es wirklich sinnvoll sich mit solchen „Organisationen“ zu arrangieren? (Natürlich ist es heikel von einer Untergrundorganisation auf das Gesamtsystem Islam zu schließen – aber ist dessen Strategie soviel anders?)

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  3. Michael B. schreibt:

    > Warum sie das als „Kernbestandteil der *gesamten* Religion“ bezeichnen, bedarf einer genaueren Begründung.

    Muss ich mich wirklich ueber den Islam, seine Lehren und Eigenbegruendungen auslassen? Die an realitaet verifizierbare Art seiner Ausbreitung in auch anderen Laendern als diesem Deutschland? Die dieser – und nur dieser – Religion eigenen Art von Problemen in solchen Faellen (und auch in ihren Kernlaendern)? Speziell bei Wachstum der mohammedanischen Bevoelkerungsanteile auf Kosten Anderer?
    Und natuerlich weiss ich, dass nicht alles Islam ist und ein Afrikaner aus dem ‚Herzen der Finsternis‘ der einen Mischmasch aus Hexenglauben und aufgepropftem Christentum mit sich traegt dieselben direkt politisch motivierten Verbrechen begehen kann, die hier so stattfinden. Das aendert nichts an der zusaetzlichen Dimension der o.g. Religion, die dem noch ein ideologisch verbindendes Dach an Verachtung Andersglaeubiger aufsetzt. Daran aendert auch der 65-jaehrige tuerkische Gastarbeiter nichts, der Allah auch gern einmal einen guten Mann sein laesst.

    > Auch wird nicht in Abrede gestellt, daß der deutsche Staat die Pflicht hat, diese Auswüchse zu bekämpfen. Allerdings sehen wir, daß er dazu nicht in der Lage ist. Also muß die Migrantenkommune auch in die Pflicht genommen werden.

    Das ist richtig und falsch. Inhaltlich ist es richtig festzustellen, dass solche Anpassungen in diesen Gruppen stattfinden muessen – muessten, um genau zu sein. Die Frage ist wo – da kann ich nur sagen, bitte nicht auf deutschem Boden. Das waere ein Sozialexperiment mit katastrophalem Ausgang. Damit ist das Land wieder in der Pflicht. Nicht einmal der Staat, der muss in seiner Funktionalitaet als Teil dieser Aufgabe erst einmal wieder hergestellt werden. Und dann ist er eben doch wieder in die Pflicht zu nehmen. Dieser dann handlungswillige Staat hat sofort weitere Aufgaben zu loesen:
    Vordringlich die, die Menschenmengen die hier speziell seit 2015 eingefallen sind auf eine behandelbare zahlenmaessige Groesse zu bringen, beginnend damit, dessen weiteres ungezuegeltes Wachstum sofort zu unterbinden. Weiter folgen muessen Ausschaffungen, Rueckfuehrungen, etc.. Und das wird auch unangenehm, ja.

    Dann kommt die Kuer, und nur zu der zaehlen die Ueberlegungen des Artikels. Charakterisierungen wie ‚fundamental‘ sind dabei m.E. nicht hilfreich. Sie suggerieren eine irgendwie bessere Qualitaet als andere Zugaenge. Zur Qualitaet gehoert aber auch ein klares Auge zur Machbarkeit und u.a. der Wille zur und die Einsicht in die Wichtigkeit von Priorisierung. Im konkreten Fall besteht halt die Gefahr der Zersplitterung der eh weiterhin zu schwachen Kraefte und die Abgabe von Entscheidungsgewalt (ueber die Aenderung ihrer eigenen Auffassungen) mit nicht zu vertretender aufschiebender Wirkung und sehr unbestimmten Ausgang an Vertreter des Problems. Das kann man sich m.E. einfach nicht mehr leisten. Auch aus dieser Erkenntnis der Kraefteverhaeltnisse stammt die beklagte monokausale Argumentation. Und da ist das schon gar nicht mehr so dumm. Dass das auch seinen Preis fordert ist richtig, aber eben nicht mehr rueckgaengig zu machen. Die Anzahl der Optionen sinkt mit jedem Tag, das ist ja das Verbrechen der Verantwortlichen der gegenwaertigen Zustaende.

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    • Mit Verlaub, ich finde noch immer keine Begründung Ihrer These in den gemachten Aussagen. Die These lautete: „Fuer mich stellt die Kriminalitaet nicht nur Ausreisser dar. In ihr drueckt sich ein Kernbestandteil der *gesamten* Religion deutlich sichtbar aus.“

      Was doch wohl so viel heißt, daß Ihrer Meinung nach der Islam als Religion – also ganz abstrakt und theologisch betrachtet, also von den einzelnen Muslimen abgesehen – eine intrinsische Tendenz zur Kriminalität besitzt. Verstehe ich die Aussage richtig oder nicht? Wenn ich Sie richtig verstehe, dann muß ich Sie noch einmal bitten, das darzulegen. Kriminalität sollten wir dabei als allgemeinmenschlich, überkulturelles Verständnis begreifen, Verletzungen gegen das Leben und das Eigentum zu begehen – d.h. religiös motivierte Vergehen gegen Andersgläubige müssen hier vorerst ausgeklammert werden.

      Sie wechseln in obiger Aussage die Ebenen: Kriminalität als Ausreißer bezog sich auf die Situation in Deutschland. Im zweiten Satz übertragen Sie das Argument aber auf den Islam als solchen.

      Anders gesagt: wie sollte ein Beweis aussehen, der eine Straftat – die nicht unmittelbar religiös motiviert ist, wie Terror – auf den Glauben des Täters zurückführt und zwar innerhalb seiner eigenen Sozialisation? Es müßte im Islam und seinen heiligen Schriften/Gesetzestexten Aufforderungen geben oder doch Widersprüche, die eine kriminellere Existenz rechtfertigen.

      Ihre Kritik am Begriff „fundamental“ bezieht sich auf den Satz: „Die Massenmigration wäre auch dann ein fundamentales und kritikables Phänomen, wenn sie ohne kriminelle Auswüchse auskäme.“

      „Fundamental“ heißt hier nichts anderes, als auf das Fundament bezogen, es erschütternd und hat nichts mit meinen Zugängen zur Realität zu tun.

      Die anderen Fälle – da fällt mir die zu häufige Nutzung der Vokabel auf! -: „Sie müßten doch ein fundamentales ( = grundlegendes) Interesse an einem positiven Außenbild in der deutschen Gesellschaft haben.“

      „daß nahezu immer dahinter das fundamentale (grundlegende) Staats- oder Behördenversagen durchscheint.“

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      • Michael B. schreibt:

        > > Islam als Religion – eine intrinsische Tendenz zur Kriminalität besitzt.

        Nein, zur Aggressivitaet. Die widerlichsten Formen von Kriminalitaet die die Leute hier hochbringt, sind ’nur‘ ein Ausdruck dessen, auch wenn die auch Andere ausueben.

        > d.h. religiös motivierte Vergehen gegen Andersgläubige müssen hier vorerst ausgeklammert werden.

        Das muessen sie nicht, wenn sie wie im Islam eine Verachtung Andersglaeubiger enthalten, die solche Formen von Kriminalitaet direkt speist.

        > Ihre Kritik am Begriff „fundamental“ bezieht sich auf den Satz: „Die Massenmigration wäre auch dann ein fundamentales und kritikables Phänomen, wenn sie ohne kriminelle Auswüchse auskäme.“

        Nein, sie bezieht sich wie geschrieben auf die Charakterisierung des Loesungszugangs. Wie schon geschrieben erscheint mir der Begriff in dem Zusammenhang irrefuehrend und als Handlungszugang sogar kontraproduktiv, da verzoegernd. Erst sind andere Dinge sehr, sehr vordringlich zu erledigen – Notwendige aber nicht Hinreichende wuerde ich als Mathematiker sagen. Diese sind wenn man so will ‚fundamentaler‘, weil ohne sie alle anderen Vorhaben irrelevant werden. Das ist nicht schwarz-weiss, natuerlich kann man in diese Gruppen gehen oder – wenn man ihre Mitglieder nicht einfach als durch westlichen Hochmut behandelt sehen will – die Muehlen einer neuen umgebenden Gesellschaft mahlen lassen. Nur funktioniert das beim Islam erfahrungsgemaess ueberhaupt nicht und wie schon gesagt ist die Zeit dafuer nicht vorhanden. Die Groessenordnung und eben auch diese spezielle Religion der Migrierten machen m.E. eine in welchem Sinn auch immer normale historische Assimilation unmoeglich. Dazu kommt die Schwaeche der aufnehmenden Gesellschaft. Diese ist hauptsaechlich spiritueller Natur, und das sage ich als Atheist oder zumindest atheistischer Agnostiker. Die letztgenannte Schwaeche ist natuerlich auch eine ganz fundamentale (pun intended) des von Ihnen praeferierten Vorgehens. Ein paar diesbezuegliche Dinge haben Sie ja selbst im Artikel genannt.

        Als persoenliche Zugabe:
        Ich habe wie Sie eine DDR-Vergangenheit aehnlicher Laenge. Bei allem beruflichen Erfolg, den ich heute habe – seit meinem Hineinfallen in diese Gesellschaft faellt mir das Fehlen der angedeuteten einigenden identitaetsstiftenden spirituellen Komponente dieser Gesellschaft auf. Trotz meines Mangels an jeglichem religioesen Glauben oder dessen beliebten esoterischen Ersatzgebaeuden. Das ist zu wenig und fuer die Hereingeschneiten eine sicher in den allermeisten Faellen voellig unerwartete und komplett unangenehme Randbedingung. Entwurzelung wie Sie das ja schon nannten und ohne irgendeine substantielle Moeglichkeit der Ersetzung. Eigentlich aber ein Problem dieser Gesellschaft in sich, dessen Loesung jetzt auch unter auch zeitlichen Druk kommt.

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  4. Stefanie schreibt:

    Sehen sich all die Migranten wirklich als Teil einer Schicksalgemeinschaft? Sind es nicht entwurzelte Individuen, die in ihren Parallelgesellschaften nach ein klein wenig landsmannschaftlichen und familiären Halt suchen? Vielleicht ist es sogar besser, wenn sie diesen dort finden , statt in irgendeiner ideologischen Sekte – seien es Moslembrüder, Salafisten oder Auslandsorganisationen ihres Herkunftslandes. Kann all dieses Völkergemisch wirklich ein gemeinsames Bewusstsein entwickeln – sei es für gemeinsame Solidarität oder der Verantwortung für gestrauchelte Brüder? Oder gehen sie sich schlicht gegenseitig an den Kragen: Kurden gegen Türken, Sunniten vs. Shiiten vs. Sleviten vs. Ahmedya…. Und betrachten sie sich auch als gleichwertig? Was halten z.B. Araber von Schwarzafrikanern? Man meint immer die Europäer hätten den Rassismus für sich gepachtet, doch denkt man an den Umgang mit schwarzen Sklaven, könnten im arabischen Raum auch derartige Einstellungen vorkommen. (Vielleicht hat das sogar bei dem Mord an Daniel Hillig eine Rolle gespielt, war ja ein sehr dunkler Typ. ) Was ich damit sagen will: vergessen Sie’s – kein Syrer wird sich verantwortlich fühlen, wenn ein Eritreer einen Deutschen umbringt und andersherum auch nicht. Das ist ja gerade das perfide an dieser atomisierten Gesellschaft: Keinen interessierts, was der andere treibt, jeder macht sein Ding, die Entstehung einer wirkmächtige Organisation wird unmöglich gemacht – teile und herrsche.

    Seidwalk: „kein Syrer wird sich verantwortlich fühlen, wenn ein Eritreer einen Deutschen umbringt“

    Nein natürlich nicht; es wird sich auch kein Syrer für Auschwitz verantwortlich fühlen – warum auch? Aber ein Syrer mag für einen anderen Syrer einstehen, ein Eritreer für einen Eritreer, ein Muslim für einen Muslim etc.

    Ich sehe in Ihrer Wortmeldung überhaupt keinen Widerspruch zu der meinigen.

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    • Stefanie schreibt:

      Es war einmal ein Schafhirt, der hütete die Herde des Christgrüner Ritterguts auf der Flur der Pfaffengrüner Bauern. Dabei zertrampelten sie die frische grüne Saat. Die Bauern beschwerten sich, doch der Schäfer hatte scharfe Hunde und ließ sie nicht an sich heran. Da ersannen sie eine List: eine alte Frau, die dem Hirten das Mittagessen brachte, versteckte eine Katze unter dem Mantel und ließ sie frei, daß die Hunde hinter ihr her sprangen. Die Bauern stürzten sich auf den Schäfer – der tot liegen blieb. Mit dem letzten Atem stieß er einen Fluch aus. Ein Wanderer fand ihn später und begrub ihn und setzte ihm einen Grabstein auf dem ein Hefeklos eingeritzt sein soll. Als man die Bauern später vernahm, sagten sie nur „Des warn mir Pfaffengriener allezamm!“
      (Vielleicht erzähle ich Ihnen bei Gelegenheit mal die Fortsetzung.)
      Warum sollte eine Gemeinschaft von Syrern anders handeln. Wie wollten Sie sie zur Distanzierung zwingen? Mit Kollektivstrafen? Bei einer Retribalisierung der Gesellschaft würden solche Dinge wahrscheinlich intern oder über Blutgeld geregelt werden. Ein Rechtsstaat ist relativ machtlos, es sei denn er setzt Beugehaft an. Intern wird man dann irgendeinen Sündenbock finden, der die Schuld auf sich nimmt um die Gemeinschaft zu erhalten.

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  5. Michael B. schreibt:

    Fuer mich stellt die Kriminalitaet nicht nur Ausreisser dar. In ihr drueckt sich ein Kernbestandteil der *gesamten* Religion deutlich sichtbar aus. Derselbe Kern ist aber auch unterhalb des Levels ‚kriminell‘ latent und auch manifest zu sehen. Speziell der normative Charakter ist dabei ueberhaupt nicht zu unterschaetzen. Ich habe mehr als einen gebildeten mohammedanischen Charakter schon dahingehend umfallen sehen. Dazu bedarf es keiner grossen Gesamtzahl an radikalisierten und politisch aktiven Vertretern des Islam.
    Insofern kann und darf man m.E. nicht auf Selbstreinigungen hoffen und muss schon eigene Dinge zur Eindaemmung tun. Weil es eben nach meiner Auffassung nicht nur zweifelhaft sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit sicher ist, dass es kein Umdenken geben wird. Das ist jetzt zu realisieren, sonst ist es zu spaet.

    p.s.: Zur Radikalisierung des Islam uebrigens als Empfehlung das aeltere Filmtripel „The Power of Nightmares“:

    Download: https://archive.org/details/ThePowerOfNightmares-AdamCurtis

    https://en.wikipedia.org/wiki/The_Power_of_Nightmares
    https://de.wikipedia.org/wiki/The_Power_of_Nightmares

    Disclaimer: Ich habe das jetzt lange nicht mehr angesehen (seit ca. 10 Jahren) und muesste eigentlich meine damalige Einordnung der Filme noch einmal auf aktueller Basis der Ereignisse und meiner eigenen Aenderung politischer und anderer Auffassungen ueberpruefen.

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    • Noch mal zur Klarheit: Die Kriminalität sehe ich nicht als „Ausreißer“. Sie war von vornherein zu erwarten und alle Prognosen haben sich bestätigt. Auch in ihrem erhöhten Ausschlag, insbesondere bei Körperverletzung, Totschlag und Sexualdelikten war sie erwartbar und zwangsläufig – das wurde hier bereits 2015 vertreten. Man hat unter 1 Mio entwurzelter junger Männer in fremder Gesellschaft unter schwierigen Bedingungen mit anderer Sozialisation, anderem Wertegerüst etc. nichts anderes zu erwarten. Statistisch gesehen mußte sich das durchschlagen und das heißt auch, es würde Opfer geben, die heute noch leben oder glücklich leben könnten, wenn die Grenzen nicht geöffnet worden wären. Diese Schuld bleibt an den Verantwortlichen indirekt hängen.

      Warum sie das als „Kernbestandteil der *gesamten* Religion“ bezeichnen, bedarf einer genaueren Begründung.

      Auch wird nicht in Abrede gestellt, daß der deutsche Staat die Pflicht hat, diese Auswüchse zu bekämpfen. Allerdings sehen wir, daß er dazu nicht in der Lage ist. Also muß die Migrantenkommune auch in die Pflicht genommen werden. Daß es quasi hoffnungslos ist, wurde oben beschrieben – aber das ändert nichts an der Pflicht.

      Wogegen ich hier argumentiere, ist zum einen die Totalfokussierung der Migrationskritiker auf dieses Phänomen, das bislang sekundäre Bedeutung hat (außer in der Wahrnehmung) und die damit oft verbundene, mehr oder weniger offen ausgedrückte Unterstellung, ein Migrant sei ein potentieller Täter. Dieses Argument ist genauso blind wie „Alle Soldaten sind Mörder“ u.ä.

      Die Migrationskritik muß fundamentaler ansetzen, wenn sie nachhaltig sein soll. Kriminalitätsgeschichten kann man für einen kurzfristigen taktischen Effekt nutzbar machen, aber er wird verpuffen und für die Strategie ist nichts gewonnen – aber Energie ist verloren gegangen.

      Bleibt noch die Frage der Loyalität, die sie ansprechen. Sie ist das große Geheimnis, das sich erst dann lüften wird, wenn der Ernstfall eintritt. Die türkische Kommune zeigt, wie gespalten man nach zwei, drei Generationen ist.

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