ScheißRassismusNaziFCK

Nun wissen wir es also – dank Özil. Dessen Brandbrief hat es klar ausgesprochen, die darauffolgende MeTwo-Kampagne bringt es überwältigend an den Tag – kein Wunder, daß Herr Özil im Trainingslager befreit lachen kann …

Wir leben in einem rassistischen, einem erzrassistischen Land. Es gibt Alltagsrassismus, nicht nur hier und da, sondern im – Alltag. Überall und immer und auch gerade jetzt, werden in diesem Nazideutschland Menschen rassistisch beleidigt. Ob beim Friseur oder im Kindergarten, wer nicht weiß, blond und deutsch ist, muß Schlimmstes erleiden. Und es wird immer schlimmer!

Früher wurden die „Neger“ (va: Mensch mit dunkler Hautfarbe) nur ausgepeitscht, gelyncht, geteert und gefedert, heute dagegen sagt man ihnen böse Sachen an den Kopf und lächelt vielleicht sogar noch dabei.

Hätte man es nicht gerade gelesen, man würde es gar nicht glauben. Führenden deutschen Intellektuellen und Meistern der deutschen Sprache sagt man „Sie sprechen aber gut Deutsch“ an den Kopf, schwarze Perlen mit Wuschelkopf müssen Witze über ihre Haarpracht ertragen und deutsch-russische Pianisten werden einfach „deutsch-russische Pianisten“ genannt.

Wer möchte noch in einem solchen Land leben? Ich nicht! Ich gehe! Vielleicht nach Pakistan, lieber Hasnain Kazim? Dort wird man mich als weißen Atheisten sicher nicht mehr behelligen. Oder du, schwarze unbekannte Schönheit? Sollte ich ins Land, wo der Pfeffer wächst, ziehen? Dort wird mir doch niemand nachgaffen, nur weil ich gar keine Frisur habe? Oder nach Ungarn? Um Gottes Willen! Die Ungarn können noch nicht mal zivilisiert lügen: Noch kein einziger hat zu mir gesagt: „Sie sprechen aber gut Ungarisch“. Und was ist mit euch, ihr Berliner Rassisten? Warum fragt ihr mich dauernd, ob ich aus Sachsen komme? Kann ich in Berlin nicht einfach nur – Mensch sein, Ich sein?

Ich habe es satt, ihr Sprachrassisten, die ihr meinen Akzent verlacht. Ihr Autorassisten, die ihr nicht akzeptieren wollt, daß ich kein Auto fahre und Autos hasse. Ihr Proletenrassisten, die ihr mir vorwerft, nicht so zu knuffen wie ihr. Ihr Intellektuellenrassisten, die ihr mich wegen der fehlenden Titel, Posten und Publikationsendloslisten verachtet. Und ihr Allesrassisten, die ihr einfach nicht akzeptieren wollt, daß ich nicht euer Leben führe und es auch nie führen werde!

Und was ist mit den Flüchtlingen? Arglos werden sie in ein Land gelockt und ahnen noch nicht mal, welche Torturen sie hier erwarten. Man wird sie anschauen! Den Kopf schütteln! Ihr gutes Deutsch loben, vielleicht, wenn sie Pech haben. Wüßten sie, was auf sie zukäme, sie kämen nicht! Und sie können dem Drama auch gar nicht entgehen, denn auch diejenigen, die sich besonders um sie kümmern, liebevoll, die ihnen auf Bahnhöfen zujubeln, besonders viel Aufmerksamkeit schenken, sind Rassisten, die schlimmsten sogar, denn sie tun es nur – Flüchtling! –, weil du braun oder sonstwas bist! Und ignorierten dich sonst …

Aber jetzt mal im Ernst, ihr, ihr Rassistenrassisten! Ihr habt es natürlich längst erkannt – das alles war Ironiiiieee, ein Spatz, ich meine Spaß (kurzes „a“). Jetzt ist Zeit für eine kleine Wahrheit. Klappe halten! Zuhören!:

Ihr habt ´ne Meise! „Echt jetzt!“ Ihr seid vollkommen überkandidelt, durchgedreht, verrückt! So!

Seht ihr denn nicht, daß euer Rassismusgequatsche in eine Welt münden muß, in der niemand mehr wagt den Mund zu öffnen, daß es unser Land verändern wird? In der man sich für alles und permanent entschuldigen muß? In der „sorry“ zur billigsten Münze wird? In der man sich gegen alles versichern wird müssen? In der jeder jede und umgekehrt und kreuz und quer und queer beäugt, verdächtigt und überwacht? In der alle Freude verschwindet, jeder Witz, jede Ironie eine Gefahr darstellt? Begreift ihr das Offensichtliche nicht?: Dies ist der direkte Weg zurück ins Jahr „1984“!

Und noch ein Tip, wie man solche Situationen meistern kann: Wenn wieder mal einer sagt, du sprächest gutes Deutsch, dann sag ganz artig „Danke!“ und lächle, und wenn wieder mal jemand einen Witz über deine Wusel-Frisur macht, dann lach einfach mit, wenn der Witz gut war und verkneife es dir, wenn er schlecht war, und wenn jemand wissen wissen will, wo du herkommst, dann sag’s einfach und gut is‘, und wenn dich schließlich wieder mal jemand „deutsch-russischer Pianist“ nennt, dann stehe einfach dazu und werde der du bist, ein deutsch-russischer Pianist, und im Übrigen: Shut up `n play yer piano!

7 Gedanken zu “ScheißRassismusNaziFCK

  1. Kopfrechner schreibt:

    Die aktuelle „Diskussion“ (siehe z.B. auch gestern, 30.7.2018 ab 10 Uhr im wahrheitsliebenden Deutschlandfunk ab 10 Uhr) ist so erbärmlich, dass man sie eigentllich nicht einmal ignorieren sollte.

    Aber es ist wichtig, sie als bedrohliche Tendenz zu erkennen, wie es der Journalist Peter Hitchens schon 2015 vor der Oxford Union formulierte:
    „This is a sinister development … because it is irrational … The very idea that it schould be possible to claim to have been personally offended by the expression of opinion is a dangerous absurdity and a danger to a free society.
    We now have many categories of people … who are entitled by some system, which is never quite clear, to be offended or insulted by any disagreement with their views …
    This is straightforwardly censorship in the hands of an unpleasant semi-illiterate and ill-educated mob …
    This idea that any opinion, legitimately expressed, can be dismissed on the grounds that it is an offense or an insult … is the foundation of a new and terrifying censorship. And censorship is the foundation of tyranny.“
    http://www.youtube.com/watch?v=trRdlNTbe0k

    Wer leidet zuerst durch den Mißbrauch eigentlich erfreulicher zivilisatorischer Errungenschaften wie Empathie und Hilfsbereitschaft durch die ausbeuterischen Empörungstechnokraten? Diejenigen, die tatsächlich berechtigt Gehör finden sollten, die man aus Überdruss dann aber auch nicht mehr wahrnehmen will.

    Wieder einmal Dank an den Hausherrn für die Mühe — und für die Erheiterung durch Frank Zappa.

    Seidwalk: Großartig das Zitat! Kenne den Mann persönlich – auch die Bücher seines Bruders werden zu oft diffamiert. Gehaltvoll! Alte Eton-Schule.

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  2. „Wir leben in einem rassistischen, einem erzrassistischen Land. Es gibt Alltagsrassismus, nicht nur hier und da, sondern im – Alltag. “
    Schade, dass es ironisch gemeint ist, es stimmt nämlich. Ich bin selber jemand, der das früher nicht geglaubt hat, und finde, es lohnt sich sehr, den Leuten zuzuhören, die es selbst regelmäßig erleben, und natürlich auch die Augen und Ohren offen zu halten für das, was man selbst erlebt.

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  3. Hmm, oberflächlich betrachtet sagt man sich: „Die haben einen an der Klatsche…“.

    Genauer hingeschaut und die Perlen-(Kausal-)kette bis zum Ursprung verfolgt, kommt doch nur wieder eine (neuere) Spielart des Marxismus zum Vorschein.

    Ein Marxismus für Reiche, Gebildetete und Privilegierte. 🙂

    Schade, daß dem in Deutschland publizistisch so wenig entgegengesetzt wird, in Ungarn scheint da mehr zu gehen, in Polen wohl auch.

    Nun ja, nichts verblödet mehr als Wohlstand.

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    • Ja, das war mal die Selbstermächtigung zur Oberflächlichkeit.

      Den Satz „Euch geht´s zu gut“ hatte ich wieder gelöscht – als zu dick aufgetragen, zu klischeehaft, war aber drin.

      Im Übrigen glaube ich zunehmend, daß die Rolle des Marxismus maßlos überschätzt wird. Er ist nur einer von vielen Versuchen, die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung zu begreifen, die selbst aber viel zu stark ist, als von irgendeiner Theorie maßgeblich umgelenkt zu werden. Auch ohne Marx hätten wir heute Internet, AI, Ökökatastrophe, Migration …

      Sie können die Kausal-Kette gerne aufdröseln.

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